Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Richtig, es ist Sache der Anwendung, also nicht die KI ist das Problem, sondern der Anwender. In der Arbeit prägten wir oft diesen Satz: Leute, wir haben ein Layer-8-Problem (das kommt vom OSI-7-Layer-Modell, falls dir das ein Begriff ist). Layer-8 wäre der Anwender, also der User.
Ich weiß nicht, was ich von diesem Modell halten soll. Laut Wikipedia soll dieser Satz ein Aprilscherz gewesen sein. Vielleicht weil ein Bewusstsein dafür vorliegt, dass auch der Programmierer letztlich nur ein Anwender ist, der vor dem Bildschirm sitzt. Wenn dieser Satz die Programmierer gegen Kritik immunisieren soll dadurch, dass sie als Problemquelle verschleiert werden, war das zu Recht nur ein Scherz gewesen.
Dass auch die Hardware nur von Menschen erfunden und gebaut wird, ist damit noch gar nicht angesprochen. Im Idealfall sind Computer reine Logikinstrumente, aber in meiner Elektronikerausbildung habe ich immerhin gelernt, dass Bauteile Toleranzen haben und ein Eigenleben führen können. Je komplexer ein System, desto fehleranfälliger wird es.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Man braucht ein fortschrittliches Denken, und das meine ich ist auch Gottes Wille. Der Nostalgiker ist out bei Gott, so meine Auffassung. Als Grund gebe ich an, dass die Anweisung
Genesis 1:28 ihre Gültigkeit nicht verliert, solange wir diese Erde bewohnen. Wir sollen also diese Erde auch beherrschen.
Es gilt aber auch noch, dass Gott die Schöpfung bereits sehr gut gemacht hat. Wozu bedarf es da noch Fortschritt ? Viel mehr hat der Mensch durch seine Fortschrittsdenken doch alles immer noch schlimmer gemacht. Soll der Fortschritt letztlich wieder zum Paradies zurückführen ? Du bist doch sonst immer so eifrig dabei, wenn es um die Erzählung geht, das Paradies oder das Reich Göttes kann nicht auf Erden verwirklicht werden. Durch technischen Fortschritt allein sicher nicht. Der hinterlässt hinter einem nämlich nur verbrannte Erde.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Ich gehe davon aus, dass die technologische Entwicklung nicht Halt macht. Als Christ sage ich, Gott selbst hilft uns dabei. Das größte Problem in unserer Branche war dabei weniger der Stromverbauch, sondern die thermische Abfuhr. Morderne Anlagen funktioneren nicht ohne Kühlung und Klimatisierung.
Branchen denken betriebswirtschaftlich. Das führt zum Problem
Kollektiven Handelns und in die
Rationalitätenfalle. Als Unternehmer sind nur die Stromkosten ein Problem, die aber wiederum an die Kundschaft weitergereicht werden. Das Problem des Stromverbrauchs wird einfach externalisiert.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Diese haben ebenso ihre Grenzen, also muss man kontinuierlich daran arbeiten den Energieverbrauch im Griff zu haben.
Das lässt sich prinzipiell nicht in den Griff bekommen, da jede Einsparung durch den
Rebound-Effekt eingeholt werden.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02Die Entwicklung der Prozessortechnologie geht nun in Richtung Quanten-Computer. Hast du davon schon gehört? Wenn die kommt, geht es enorm weiter. Mich erstaunt immer wieder, was uns Gott noch alles entdecken lässt. Es dürfte da gar keine Grenze geben.
Davon habe ich schon vor 30 Jahren gehört. Das erinnert mich an das Thema Kernfusion, wo es schon immer hieß, es dauert noch 30 Jahre bis dahin. Ich hielt es schon immer für unmöglich zu verwirklichen. Jedenfalls so, dass nutz- und gewinnbringend für die Menschheit ist. Quantentechnologie halte ich auch nur für einen Marketing-Hype.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Jetzt vertauscht du m.E. Ursache und Wirkung, sprich wir haben wieder das Layer-8-Problem. Der Mensch, der in seinem Wesen auch dumm ist, wiewohl er intelligent wäre, schafft sich auf diese Weise selbst auch immer wieder neue Problemfelder, die nicht nötig wäre, würde jeder das machen was er auch kann.
Nicht nötig, aber doch ist und bleibt es so mit dem Menschen, weil wir ihn nicht rauskürzen können. Als Fehlerquelle kann man ihn nur verdunkeln. Dazu gleich mehr.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Von einem Götzen zu reden ist verfrüht, ich nenne es vorerst Inkompetenz im Umgang.
Ob es ein Götze ist hängt davon ab, was die Menschen sich davon erwarten. An sich selbst ist das kein Götze. Aber die KI ist ja nicht einfach da, sondern Menschen arbeiten gezielt und geplant darauf hin. Es geht hier also wieder nicht nur um den Endanwender, sondern auch um die Erfinder und Konstrukteure, die in dieser menschlichen Rechnung mit berücksichtigt werden müssen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Das ist z.B. auch schon den Ärzten bekannt und ein Dorn im Auge, dass sich Menschen via KI ihre eigene Diagnose stellen und meinen, sie ersetze den Arztbesuch. Wie ich sagte, muss man den Umgang mit Technik auch lernen. So wie die KI keinen Arzt ersetzt. so ersetzt sie auch nicht Jesus oder irgendeinen Menschen.
Die KI wird keine Art von menschlicher Kompetenz in Person je ersetzen können. Das ist weniger ein technisches Problem, als ein rechtliches. Unsere Gesellschaft basiert auf einer bestimmten Weltnschauung und auch auf einem bestimmten Menschenbild. Der Mensch gilt einerseits als frei im Denken und Handeln, aber auch gleichzeitig als verantwortlich dafür. Dass das schon ein gewisser Widerspruch ist, lassen wir an dieser Stelle mal beiseite. Es geht um die systemrelevante Funktion dieses Menschenbildes. Sämtliche Transaktionen zwischen Menschen, von Informationen, von Tätigkeiten, von Gütern, sind immer mit dem Tragen von Verantwortung verbunden. Anders gesagt, es geht um Haftung. Eine KI ist kein Mensch und somit nicht haftbar für irgendwas. Die Entwickler dieser KI werden den Teufel dafür tun, dieses Thema ins Bewusstsein zu rufen und sie wollen selbst auch nicht für sämtlichen Output der KI haftbar gemacht werden. Ein gewisser Tom Lausen, Datenanalyst und Publizist laut Webseite des deutschen Bundestags, hat in einem Gespräch über KI mit Kayvan Soufi-Siavash (auch bekannt als KenFM, Ken Jebsen) dieses Thema eingebracht. Hast du über diesen Punkt schon mal nachgedacht ?
Hier das Gespräch (ab ca. 38:44):
https://apolut.net/im-gespraech-tom-lau ... i-siavash/
Wie ich oben schon sagte, bleibt die KI für den Endanwender eine Art BlackBox. Ihr Zugriff auf einen Informationsbestand ist rechtlich eine fragliche Sache in mehrfacher Hinsicht. Es ist nicht einfach damit getan, dass sämtliche Verfasser und Rechteinhaber der Quellen einfach ihr OK für die allgemeine und unbegrenzte Verbreitung geben. Die Frage nach der menschlichen Verantwortung und Haftung steht hier generell auf dem Spiel. Man kann die Rolle in diesem herrschenden Menschenbild ja durchaus hinterfragen und ich gehöre selbst zu denen, die es sehr kritisch sehen, aber aus einer Kritik daran folgt noch kein Abnicken des Siegeszugs der KI.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Du gehst mit einer Haltung ins Rennen, die Dinge verwirft, ohne sie mal genauer zu kennen.
Das habe ich ja selber angesprochen. Das System ist eine BlackBox und das ist kein Zufall.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02Aber ich bin sicher, du nutzt heute PC, 5G-Handy oder ein Hybridauto, hast einen E-Herd, eine moderne Heizung, Kühlschrank, Mikrowelle, TV-Gerät etc., vielleicht nicht alles, aber das meiste. Und von all den DIngen brauchen die Kommunikationsgeräte die wenigste Energie.
Ob ich das nutze oder nicht, spielt nicht die entscheidende Rolle.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Viele dieser Errungenschaften hatte man vor ihrer Einführung und sinnvollen Nutzung verteufelt. Studiere mal, welche Zukunft man dem Automobil am Anfang des 20. Jh nachgesagt hatte. Und was kam dann?
Willst du etwa behaupten, das wäre nicht alles mit unsäglichen Schäden verbunden ? Klar, es gab solche Aussagen wie, dass höhere Geschwindigkeiten als 20 km/h den Menschen umbringen würden o.ä. Nur weil nicht jedes Argument sinnvoll war, heißt es nicht, dass alle dagegen falsch sind.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Ich meine, wenn es einen Götzen gibt, dann ist das immer noch das das Auto als Statussymbol, ohne das der mordene Mensch nicht leben will. Ich hingegen bin seit über 30 Jahren KFZ-frei.
Das Automobil gilt eben immer noch als Einlösung des Mobilitätsversprechens. Ich konnte mit dem Auto als Statussymbol nie was anfangen und habe es immer bewusst verweigert. Dafür musste ich viel Spott und Häme ertragen. Ich finde allgemein den Straßenverkehr unerträglich und meide ihn, soweit es geht. Trotzdem bin ich aber auch indirekter Nutzer des Ganzen, da meine Lebensmittel aus dem Supermarkt ja nicht dort drinnen wachsen, sondern von weit her rangekarrt werden. Mir passt die Organisation des Systems nicht besonders, aber meine Alternative wäre verhungern. Also ich kann das auch doof finden und kritisieren, obwohl ich mittendrin feststecke, oder gerade deswegen, sonst könnte ich ja nicht mitreden. Oder anders gesagt : Ohne es mal genauer zu kennen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 30. Dez 2025, 05:02
Es sind immer Menschen am Werk, die alles besser wissen als ausgebildete Experten und ihren Unsinn wie ein Krebsgeschwür verbreiten. Aber solche sind kein Phänomen der heutigen Zeit, diesen Typus Mensch kannte schon Paulus:
Ich sehe nicht ein, warum du Paulus ausgerechnet dafür als Referenz nutzt. Es gibt immer auch dumme Sorten von Kritik. Aber vor allem muss man immer die Systeme im Gesamtkontext sehen und nicht nur einen bestimmten technischen Aspekt.