Re: Eine klitzekleine Frage zur Theodizee
Verfasst: Sa 30. Jun 2018, 23:54
Doch - den "christlichen Glauben" im Kern gibt es schon - bei allen Unterschieden in Einzelheiten.closs hat geschrieben:Es gibt verschiedene Ausprägungen des christlichen Glaubens, aber nicht DEN (einen) christlichen Glauben.Münek hat geschrieben: DEN christlichen Glauben gibt es schon
Dann halte doch diesbezüglich einfach die Klappe undele Dich nicht als den grcloss hat geschrieben:1) Natürlich kann ich Gottes Meinung nicht wissen.Münek hat geschrieben:Eines GOTTES Meinung kannst Du NICHT kennen. Darum ist diese Frage überflüssig.
Selbstverständlich beanspruche ich NICHT, Gottes Meinung sicher zu erkennen. - Ich habe etwas ganz anderes geschrieben:Münek hat geschrieben: Mit DEINEM eigenen Erkennen meinst Du, Gottes "Meinung" zu erkennen? Jetzt hebst Du aber ab.
Münek hat geschrieben:Um diese Frage zu beantworten, sind zwar Theologien hilfreich, aber sie ersetzen nicht das eigene Erkennen.
Nach welchen Maßstäben meinst Du das? - Ich spreche vom persönlichen Erkennen geistiger Dinge. - Das geht NICHT mit Religions-Wissenschaften und letztlich auch nicht mit Theologie - letztere kann nur eine Hilfe sein (ist es übrigens auch, weil dort viel komplex vorgedacht ist).Münek hat geschrieben:Da könnte man jetzt einige Attribute aufzählen. Nur - was wäre mit dieser Aufzählung gewonnen? NICHTS
Keine Sorge - in Sache Nachdenken brauchst Du Dir bei mir keine Sorgen zu machen.Münek hat geschrieben:Aber doch nur dann, wenn es den seinen Sohn blutig opfernden Schöpfergott JAHWE wirklich gibt. Meinst Du nicht, dass dies nicht mehr als "primitive Mythologie" ist? Denke doch mal nach.
Was Du hier falsch lenkst: Du scheinst überhaupt nicht vertraut damit zu sein, dass "Gott in seinem Wesen" und "Jahwe in unserer niedergeschriebenen Vorstellung" zwei vollkommen unterschiedliche Kategorien sind. - Weiterhin hast Du nicht im Köcher, dass das Leben im Dasein zwangsläufig mit dem Tod beendet werden muss, um in das zu kommen, was man "ewiges Leben" nennt (allein dieser Begriff wäre schon wieder ein Thread). - Weiterhin nützt es überhaupt nichts in geistiger Hinsicht, wenn man wissenschafts-geschichtliche bzw. weltanschauliche Aussagen in der Theologie ("primitive Mythologie") unreflektiert übernimmt.
Nebenbei: Wenn Bultmann das so platt meint, wie er zitiert wird, hat ER ein Problem, weil er dann Grundlegendes nicht verstanden hat. - Bultmann könnte allerdings damit meinen (ich kann nur spekulieren, weil ich ihn nicht gut genug kenne), dass ihm Glaube an mythologische BILDER zu wenig ist - dann hätte er wieder recht.
Das ist alles viel vielschichtiger, als es gerne dargestellt wird.[/quote]