An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Politik und Weltgeschehen
Faust

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Jan 2019, 13:42 Vom 31.1. bis 13.2.19 müssen in Bayern 1 Mio Unterschriften für ein Volksbegehren für die Artenvielfalt gesammelt werden.
Jedem wahlberechtigten Bayern, dem die Artenvielfalt am Herzen liegt möge bitte mit Personalausweis in diesem Zeitraum in seinem Rathaus die Unterschrift leisten.
Näheres findet sich hier:
:thumbup: Im Qur'an wird der Biene nicht grundlos ein ganzes Kapitel gewidmet (Sure 16 – Al Nahl). Dieses wunderbare Geschöpf ist eines der Zeichen Gottes.
Und es gab dein Herr der Biene ein: „Nimm in den Bergen Wohnstätten und in den Bäumen und in dem, was sie an Bienenstöcken errichten! Alsdann ernähre dich von allen Früchten und ziehe dann die Wege deines Herrn!“ Aus ihren Leibern kommt ein Saft, mannigfach in seinen Arten und Farben. In ihm ist ein Heilmittel für die Menschen. Wahrhaftig! Hierin ist gewiss ein Zeichen für Leute, die nachsinnen!
(Sure 16:68-69)
Die Waben der Honigbienen sind derart exakt ausgebildet, dass der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler (1571 – 1630) den Bienen einen mathematischen Verstand zuschrieb, um ihre Leistung erklären zu können. Inzwischen ist bekannt, dass die Wabenstruktur des regelmäßigen Sechsecks eine Bauweise ist, für die am wenigsten Wachs erforderlich ist.


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Magdalena61
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Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Magdalena61 »

Die Vereinigung "Konversativer Aufbruch Bayern" spricht von Etikettenschwindel, nennt die ÖDP linkspopulistisch und warnt, das von der ÖDP angestoßene Volksbegehren gefährde, wenn es Erfolg habe, die Existenz tausender bäuerlicher Familienbetriebe bis zur Insolvenz.

Wer bei FB registriert ist, kann den ganzen Text lesen: Konservativer Aufbruch. CSU-Basisbewegung für Werte und Freiheit

Leider finde ich den Artikel nicht an anderer Stelle im Internet. Ein CSU- ler bin ich auch nicht. Doch ich meine, die Argumentation ist berechtigt. Wenn ich Landwirt wäre, würde ich auch gegen eine gesetzlich vorgeschriebene Quote von 30% "Ökoland" protestieren. Es ist nicht möglich, einen kleinen Betrieb so aufzuteilen; das sind zwei völlig verschiedene Methoden der Bewirtschaftung. Entweder ist ein Betrieb "öko", wobei ja trotzdem gespritzt wird und die Tiere Medikamente erhalten, nur sind es halt andere als in konventionellen Betrieben, oder er ist es nicht und arbeitet mit herkömmlichen Methoden und Mitteln.
- Was Schädlinge an Apfelbäumen oder im Gemüsebeet killt ist auch dann, wenn es mit einem Öko- Etikett versehen ist, nicht gesundheitsfördernd.


Sie schreiben, jeder 2. Landwirt in Bayern habe am bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) teilgenommen, und das sei der Grund, warum es nun nach einer Zeit von fünf Jahren wieder 20% mehr Bienenvölker gibt.

Offenbar steht Bayern im Vergleich mit den anderen Bundesländern mit der im Land registrierten Artenvielfalt recht gut da. Sicher, es kann noch besser werden, und das soll es auch.

Hm... wenn die Initiatoren des Volksbegehrens linksgrüne Aktivisten sind, möglicherweise mit genau so viel "Dreck am Stecken" wie die DUH, werde ich nicht unterschreiben. Solche Leute haben mit der Feinstaub- und NOx- Debatte gezeigt, dass es ihnen nicht im Geringsten um den Bürger oder um die Umwelt geht, sondern es geht um ihre Geschäftsinteressen- das kann man nachweisen am Beispiel der "Deutschen Umwelt- Hilfe", DHU und ihrem extrem gut dotierten Chef und Vielflieger (!) Jürgen Resch.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung kritisierte im März 2017, die DUH sei „ein von Abmahnungen lebender Interessenverein“
...Wikipedia
Die guten Geschäfte der Deutschen Umwelthilfe
Wie der Öko-Verein DUH mit zahlreichen Abmahnungen seine Kasse füllt – und dies mit dem Versagen des Staates rechtfertigt.
tagesspiegel.de
Unsäglich, diese Praxis. Bitte mal nachlesen, wen es hauptsächlich trifft.

Es kann nicht sein, dass ein Verein mit nur wenigen Mitgliedern im großen Stil Politik macht und auf undemokratische Weise seine Interessen durchsetzt.
Zeit für den Bundestag, endlich aufzuwachen und SELBER zu regieren!
LG
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Rembremerding

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Rembremerding »

Puh, jetzt ist alles wieder vereinfacht gemacht. Hier die Linkspopulisten, da die Rechtspopulisten, die einen für das "kleine Volk", die anderen nicht und umgekehrt. Seit 25 Jahren muss ein Hof nach dem anderen aufgeben und die Subventionen bekommen die Agrarfabriken. Aber nun ist der Kampf um die Artenvielfalt plötzlich ursächlich für das Bauernsterben.
Die Umwelthilfe hat damit überhaupt nichts zu tun und ist ein ganz anderes Thema, oder Moment: natürlich! Linkspopulistisch! Man darf es also in dieselbe Schublade stecken!

Fangen wir also damit an, uns wieder mit uns selbst zu beschäftigen, um weiterhin nichts ändern zu müssen.

Wie sagte die 15jährige Greta Thunberg in Davos:
"Erwachsene sagen immer wieder: Wir sind es den jungen Leuten schuldig, ihnen Hoffnung zu geben. Aber ich will eure Hoffnung nicht. Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre."
Aber auch sie wird wohl linkspopulistisch sein, oder hysterisch oder aufmerksamkeithaschend. Lasst uns etwas finden, um niemals handeln zu müssen und demokratisch voranzubringen. Denn Kompromisse hassen Populisten und damit die Demokratie.

Gut so? 8-)
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Magdalena61
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Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Magdalena61 »

Nein, nicht gut. :)

Nachdem die sogenannte Umwelthilfe ein Fake ist, muß man sich schon genau anschauen, wem man Glauben schenken kann.
Und diese Werbung gefällt mir nicht. Zu aggressiv. Sie klingt mir zu "grün".

Seit mehr als 40 Jahren bin ich gärtnerisch auf dem "bio"- Trip und sehe die viele Chemie, die in unsere Wälder und auf unsere Äcker gekippt wird mit großen Bedenken. Die Bundesregierungen hätten mehr tun können, um zu sanfteren Methoden der Bewirtschaftung zu motivieren, anstatt lediglich die Mängel zu verwalten.

Nach dem letzten Dürre- Sommer haben die "Grünen" einen ungeheuren Zulauf, was weder ihnen noch der Republik gut bekommt, und jetzt soll Hau- ruck die Landwirtschaft reformiert werden?

Es müssen sich alle zusammen an einen Tisch setzen und reden. Sonst gibt das einen Krampf wie mit der Feinstaub- NOx- Thematik.

Es sind viele Punkte in dem Volksbegehren enthalten, die durchaus diskussionswürdig sind.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/wa ... en,RGTP6ff

Allerdings würde ich es besser finden, wenn auch die Privatleute in die Pflicht genommen würden! Man kann Artenschutz nicht ausschließlich auf dem Rücken der Landwirte austragen (und selber nichts tun... :) ).
LG
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Rembremerding

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Rembremerding »

Vielleicht kennst Du schon den Begriff Ernährungssouveränität. Das ist ein offenes Konzept, welches sich dynamisch weiterentwickeln soll. Viele Definitionen beinhalten folgende Elemente:

Vorrang für die lokale Produktion zur Ernährung der Bevölkerung
Der Zugang zu Ressourcen
Das Recht auf Nahrung
Die Anerkennung der Rechte von Farmern
Das Recht der Verbraucher zu entscheiden, was sie konsumieren und wie und von wem es produziert ist
Das Recht sich vor billigen Lebensmittelimporten zu schützen
Die Notwendigkeit, landwirtschaftliche Preise an Produktionskosten auszurichten
Dialog und Partizipation
Die Anerkennung des Beitrags von Frauen
Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft (AbL/Germanwatch 2007)

Das ist weder links- noch rechtspopulistisch, sondern will die Schwächeren gegenüber den Stärkeren schützen. Man darf nicht sofort alles politisieren oder ideologisieren. Die Natur kann nichts dafür, dass es eine Partei der Grünen gibt, die von manchen als linkspopulistisch eingeordnet wird. Gerade als konservativ eingestellter Mensch oder Christ, der die Schöpfung als Gottes schützenwertes Werk betrachtet, darf man diese Aufgabe nicht Kommunisten oder Linkspopulisten überlassen, es geht alle an.
Die "Lobbyarbeit" des Referendums "Artenvielfalt" bezieht sich also nicht nur kurzfristig auf Bauern, Landspekulanten, Lebensmittelfabrikanten oder Grünkernkauer, sondern einfach umfassender und langfristig auf die Schwächeren. Dazu gehören auch die Insekten, Bienen, Wildtiere und Wildpflanzen. Der Mensch hat zwar immer Vorrang, aber ohne gesunde Umwelt kann er nicht leben.

In der Schweiz gab es über die Bewegung "Lebensmittelsouveränität" schon ein Referendum, auch die Bewegungen "slowfood" oder "Nyéléni" sind daraus hervorgegangen.

Guckst Du hier:
Servus und liebe Bayern, denkt an die Bienchen - Eintragen! -
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Andreas
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Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Andreas »

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Gestern habe ich das Volksbegehren Artenvielfalt unterschrieben. Was für ein Andrang! Es hatte sich eine Schlange gebildet, die über den ganzen Marienplatz reichte. Dank der guten Organisation mussten wir trotzdem nicht lange warten. Nach 10 Minuten war die Sache erledigt.
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Magdalena61
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Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Magdalena61 »

Rembremerding hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 06:23Das ist weder links- noch rechtspopulistisch, sondern will die Schwächeren gegenüber den Stärkeren schützen. Man darf nicht sofort alles politisieren oder ideologisieren. Die Natur kann nichts dafür, dass es eine Partei der Grünen gibt, die von manchen als linkspopulistisch eingeordnet wird.
Die Grünen waren ja schon immer ein wenig realitätsfremd. Aber seitdem sie in Umfragen gute Zahlen einfahren, sind sie noch weniger glaubwürdig.
Gerade als konservativ eingestellter Mensch oder Christ, der die Schöpfung als Gottes schützenwertes Werk betrachtet, darf man diese Aufgabe nicht Kommunisten oder Linkspopulisten überlassen, es geht alle an.
Das ist richtig.

Aber ausgerechnet in Bayern...
Jeder zweite bayerische Landwirt hat sich freiwillig innerhalb des bayerischen Kulturlandschafts- (KULAP) oder des Vertragsnaturschutzprogrammes (VNP) vertraglich und über das gesetzliche Niveau hinaus zu speziellen Umweltleistungen verpflichtet.Quelle
Ich halte es für den falschen Weg, die kleineren Betriebe per Gesetz unter Druck zu setzen. Denn die kämpfen, wie bereits gesagt, wirklich um's Überleben.
Da sind keine finanziellen Reserven. Ernteeinbußen können in die Insolvenz führen.
Und dann kauft irgendein Großbauer das Land auf... wollen die Bienenschützer das wirklich?
„Es ist mehr als bedauerlich, dass die Initiatoren des Volksbegehrens diese Leistungen verschweigen und die Bäuerinnen und Bauern mit einseitigen Vorwürfen und Forderungen überziehen“, sagt Heidl. „Wo bleiben im Zusammenhang mit dem Volksbegehren Faktoren wie die Flächenversiegelung, Mähroboter und Steinwüsten in Hausgärten, die zunehmende Lichtverschmutzung, steigende Freizeitaktivitäten in sensiblen Bereichen – und deren Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt?
DAS frage ich (mich ) auch. Man kann als Privatier doch nicht nur mit dem Finger "auf die Bauern" zeigen, aber selber hat man eine Steinwüste als Vorgarten-- 15% der deutschen Vorgärten sind Schätzungen zufolge mittlerweile bienenfeindlich gestaltet, das sind mindestens 3 Millionen! Dazu kommen die "Grün"- Flächen der Gemeinden... oftmals auch nur noch mit Steinen oder Kies gefüllt, dazwischen einige Pflanzen. Unter den Steinen befindet sich eine Folie, die den Unkrautwuchs verhindern soll. Naturfeindlicher geht es ja wohl nicht mehr.
So sieht das aus. In einigen Jahren werden diese Kies- und Steinwüsten nicht mehr sauber aussehen. Von oben gelangen Staub und Blätter auf die Fläche und irgendwann wächst Unkraut, das dann von den faulen Gärtnern möglicherweise mit der Chemiekeule behandelt wird.

Jeder möchte das Bienensterben verhindern. Aber wer ist bereit, dafür selbst ein Engagement zu leisten, das über eine Unterschrift hinausgeht?

Wozu braucht man eigentlich so viele Fußballplätze? die sind riesig. Macht doch Blühwiesen daraus, die erst im Juni oder Juli geschnitten werden-- :mrgreen: einige Obstbäume und Nußsträucher dazwischen-- wie viele Hektar rekultivierte Grünfläche würden sämtliche Sportplätze- bis auf die, die den Schulen angeschlossen sind- wohl alleine in Bayern ergeben?

2. Skilifte einstampfen. Schutz der Wälder und waldigen Landschaften. Die Hänge wieder aufforsten, mit Mischwäldern.

Die Monokultur "Englischer Rasen" verbieten zugunsten naturnaher Grünflächen mit Kräutern.
Der Bebauungsplan in unserem Wohngebiet sieht pro Grundstück einen Obstbaum einer einheimischen Sorte vor.
Na ja. Mit den zwanzig Obstbäumen auf unserem Grundstück helfe ich sozusagen Nachbarn aus... die keinen Baum haben oder wollen.
LG
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Rembremerding

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Rembremerding »

Endspurt:
Es fehlen noch 50000 Stimmen von 1 Mio!! Bitte eintragen!

Befürworter des Referendums sind übrigens die Mitglieder der landwirtschaftlichen Verbände Bio- sowie Naturland, Biokreis, Demeter und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL).
Sie haben erkannt, dass ein Naturschutzgesetz endlich die Tätigkeiten belohnt, die von den meisten Bauern sowieso schon für die Natur geleistet werden.
Denn ohne ein Naturschutzgesetz sind in den letzten zehn Jahren in Bayern gerade im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft 12000 Höfe verloren gegangen!

Die Unterschriftenaktion will nur ein Volksbegehren ermöglichen, es ist noch kein Gesetz. Bis dahin können noch viele Meinungen gehört werden und Verbesserungen einfließen. Aber der erste Schritt muss endlich einmal getan werden, denn ein "weiter so" zerstört Zukunft - des Menschen und der Schöpfung.

Viele Schüler haben dies dank Greta Thunberg bereits erkannt und demonstrieren für eine Zukunft, welche die ihre sein wird, aber bereits im heute gestaltet.
Munro

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Munro »

Ein Erfolg!
Für Artenschutz in Bayern: Sieg für die Bienenschützer
Jetzt muss Ministerpräsident Markus Söder reagieren: Das Volksbegehren unter dem Motto "Rettet die Bienen" zum Schutz der Artenvielfalt in Bayern hat die erforderliche Zahl an Unterschriften erreicht.
Mehr dazu: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 52932.html
Munro

Re: An alle Bayern: Rettet die Bienen!

Beitrag von Munro »

Hier nun das Ergebnis:

18,4 Prozent der Bayern stimmen für Volksbegehren Artenvielfalt

Mehr dazu: https://www.sueddeutsche.de/bayern/volk ... -1.4329982
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