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Esperanzia hat geschrieben: ↑Fr 29. Mär 2019, 09:33
Bist du länger in England gewesen - oder immer mal wieder auf einer Kurzreise?

Immer mehrere Wochen: zum studieren oder Urlaub.

Ich wiederhole kurz und erzähle dann weiter.

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Und gerade, als ich mich über den Fernseher beugte, flimmerte diese Szene über den Bildschirm:

Eine Frau ersticht einen Mann mit einer großen Schere .....

Und eine solche Frau mit einer großen Schere in der Hand stand nun dicht hinter mir.

Eine offensichtlich sehr verwirrte Frau .....

Ihr eigener Mann war im Krankenhaus ...... und nun war da dieser fremde Mann in ihrem Dachkämmerchen ....

Vielleicht ein Einbrecher?

Ob sie da sich nicht diese Szene im Fernsehen zum Vorbild nehmen würde .... und mal kräftig mit ihrer Schere zustechen würde, da ich so praktisch gebückt vor ihr stand ..... und den Ausknopf suchte .....

Dieser Gedanke drängte sich mir unwillkürlich auf ......

Nun sind es nur noch wenige Sekunden bis zum Schluss der Geschichte. Aber auch Sekunden können sich dehnen, wie ihr sicher aus eigener Erfahrung wisst! Zeit ist relativ, wie ja auch mein schwäbischer Landsmann Albert von der Familie Einstein mal so schön und treffend bemerkt hat!

Es dauerte nicht lange, bis ich in jenem mitternächtlich-düsteren Dachkämmerchen den Aus-Knopf am Fernsehen gefunden und auch todesmutig gedrückt hatte!

Psychologisch gesehen waren das sicher mit die längsten Sekunden in der Geschichte des schottischen Fernsehens!

Würde der Aus-Knopf denn auch funktionieren?

Vielleicht würde statt dessen der Fernseher NOCH greller und NOCH lauter werden - und die Leichenhemd-Frau hinter mir als Antwort darauf zum tödlichen Stich ausholen?

Wer weiß ......

Um es mit meinem verehrten Kollegen Heinrich Heine zu sagen:

"Die Mitternacht zog näher schon; In stummer Ruh' lag Albion."

Und nicht nur Albion, sondern auch Caledonia fair and wild.

Und ein einsames Haus in Saint Andrews ...

Aber nun löste sich alles in Wohlgefallen auf.

Der Fernsehschirm erlosch brav - alles war nun dunkel.

Und das weiße Gespenst mit der Schere hinter mir verwandelte sich zurück in eine nette Frau im Nachthemd.

...........

Und am nächsten Morgen bereiteten uns die Hände, die abends zuvor mit dieser Schere bewaffnet waren, nun ein prächtiges britisches Frühstück!

Meine Frau und ich setzten danach unsere Reise südwärts in Richtung auf Yorkshire fort.

Aber das wäre nun wieder eine andere Geschichte.

Noch ein Wort zu den grellen Blitzen, die aus einem Fenster jenes Hauses zuckten, als wir in jener Nacht darauf zugingen:

Ich vermute, dass die Frau in ihrer Verwirrung den Fernseher ständig aus- und an- und aus- und an-geschaltet hat, als sie auf den Aus-Knopf gedrückt hat. Und so zuckten dann immer wieder neue Blitze aus jenem vermeintlichen Spukhaus ......

Nun ist diese Geschichte zu Ende.
Und ich beginne gleich heute wieder mit einer neuen Geschichte.