Werke des Glaubens

Rund um Bibel und Glaube
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Oleander
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Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Oleander »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 2. Nov 2019, 08:20 für die Lebenden und Verstorbenen beten.
Ich habe nie für Verstorbene gebetet, dies machen wohl Pfarrer bei christlichen Begräbnissen.
Ich war bei einigen dabei, aber mir klangen derer Gebete zu monoton/abgedroschen.
Dies soll jetzt aber keine abwertende Bewertug sein, nur für mich klang es wie leere Wort, nicht vom Herzen,ist auch schwierig, da die Pfarrer den Verstorbenen ja meist nicht mal kannte.

Was ich aber tat und auch heute noch tue, daß ich Zwiesprache mit "Gott" führe(in meiner Sprache) Ich äussere da mit eigenen Worten , daß dem Verstorbenen deren Fehleverhalten doch bitte vergeben werden, weil ich eigentlich niemanden ewige Qualen wünsche und jeder seinen ewigen Frieden finden möge.
Schwierig ist es halt bei verstorbenen Menschen, die sehr schwere Schuld im Leben auf sich geladen haben , ich sage jetzt nur "Schindlers Liste", keine Namen.
Obwohl ich wütend bin über das , was diese Menschen andren angetan haben, wünsche ich denen trotzdem nicht ewige Pein, eher daß diesen beim "Gericht" so richtig bewusst wird, was sie taten ,in dem ihnen die Augen aufgehn, vielleicht empfinden sie dann darüber tiefste Betrübnis. Aber bitte, keine ewige Qualen sondern besser für immer tot. Kann man das nachvollziehn?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Rembremerding

Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Rembremerding »

Oleander hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 02:23 Kann man das nachvollziehn?
Natürlich.
Die Kirche sagt: Es gibt eine Hölle mit ewiger Qual, sie weiß aber nicht, welche Seele dort ist.
Deshalb gibt es zahlreiche Gebete für Verstorbene. Niemand außer Gott weiß, ob im Leben böse Menschen nicht im letzten Augenblick im Herzen zu Gott umgekehrt sind.
Es ist ein großer Trost für die Hinterbliebenen zu wissen, dass Jesus ein gerechter Richter sein wird, der alle Lebensumstände berücksichtigt und vor allen ein unendlich barmherziger Richter. Wenn er nur ein kleines Fünkchen selbstlose Liebe, also sich, im Herzen findet, dann kann er zu seinem Vater sagen: "Für diese/n da bin ich auch gestorben und auferstanden, er/sie ist durch mich gerechtfertigt".
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Bonnie
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Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Bonnie »

Rembremerding hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 08:33 Die Kirche sagt: Es gibt eine Hölle mit ewiger Qual, sie weiß aber nicht, welche Seele dort ist.
Deshalb gibt es zahlreiche Gebete für Verstorbene. Niemand außer Gott weiß, ob im Leben böse Menschen nicht im letzten Augenblick im Herzen zu Gott umgekehrt sind.
Ich befürchte, ich muss mich da wieder einmal als ausgewiesene Nichtkennerin des katholischen Glaubens outen. Trotz deiner Argumentation, kann ich den Sinn für Verstorbene zu beten nicht erfassen. Wenn doch nur Gott weiß, wer die Ewigkeit wo verbringen wird, dann bringen doch Gebete überhaupt keine Veränderung dessen? Ich stehe da irgendwie auf dem Schlauch. Wahrscheinlich fehlt mir schon das Wissen/Verständnis dafür, was mit diesen Gebeten bewirkt werden soll. Ich denke, es kann nach dem Tod keine Veränderung des geistigen Zustands des Verstorbenen mehr geben :denken: . Ein Beispiel dafür ist ja auch die Schilderung von Lazarus und dem Reichen.

Johannes 3,18
18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat.
Wie gesagt, u.a. diese Bibelstelle sagt für mich alles aus, denn das Urteil darüber liegt nicht in unserer, sondern in Gottes Hand.

Aufklärung für eine Evangelikale bitte ;) .
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
Hebräer 11,1
Rembremerding

Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Rembremerding »

Bonnie hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 10:42 Aufklärung für eine Evangelikale bitte
Zuerst Verse aus der ungekürzten Bibel:
Da entdeckten sie, dass alle Toten unter ihren Kleidern Amulette der Götter von Jamnia trugen, obwohl das den Juden vom Gesetz her verboten ist. Da wurde allen klar, dass die Männer deswegen gefallen waren, und sie priesen nun alle das Wirken des Herrn, des gerechten Richters, der das Verborgene ans Licht bringt. Anschließend hielten sie einen Bittgottesdienst ab und beteten, dass die begangene Sünde wieder völlig ausgelöscht werde. Der edle Judas aber ermahnte die Leute, sich von Sünden rein zu halten; sie hätten ja mit eigenen Augen gesehen, welche Folgen das Vergehen der Gefallenen gehabt habe. Er veranstaltete eine Sammlung, an der sich alle beteiligten, und schickte etwa zweitausend Silberdrachmen nach Jerusalem, damit man dort ein Sündopfer darbringe. Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung. Denn hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit entschlafen. Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden. (2Makk 12:40-45)
Und dann: Hier im Dasein sind wir der Zeit unterworfen. Es gibt Ursache und Wirkung. Ein Mensch ist gestorben und dann das Gericht. Keine nachträgliche Sühne ist mehr möglich. So weit, denke ich, ist es klar.
Gott jedoch ist ewig, d.h. im Reich Gottes existiert Zeit nicht. Wird nach dem Tod eines Menschen für ihn ein Gebet gesprochen, dann wusste Gott in seiner Überzeitlichkeit und Allwissenheit natürlich, dass dieses Gebet einmal gesprochen wird. Gott, der Gerechte und Barmherzige, erhört jedes Gebet, natürlich auch dieses. Und er nimmt es auf in das Gericht über diese Seele. Alles weitere bleibt Gott überlassen.

Servus :wave:
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Bonnie
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Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Bonnie »

Rembremerding hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 11:39
Denn hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit entschlafen. Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden. (2Makk 12:40-45)
Und dann: Hier im Dasein sind wir der Zeit unterworfen. Es gibt Ursache und Wirkung. Ein Mensch ist gestorben und dann das Gericht. Keine nachträgliche Sühne ist mehr möglich. So weit, denke ich, ist es klar.
Gott jedoch ist ewig, d.h. im Reich Gottes existiert Zeit nicht. Wird nach dem Tod eines Menschen für ihn ein Gebet gesprochen, dann wusste Gott in seiner Überzeitlichkeit und Allwissenheit natürlich, dass dieses Gebet einmal gesprochen wird. Gott, der Gerechte und Barmherzige, erhört jedes Gebet, natürlich auch dieses. Und er nimmt es auf in das Gericht über diese Seele. Alles weitere bleibt Gott überlassen.

Servus :wave:
Vielen Dank für deine Antwort :) . Wieder einmal was dazu gelernt. Allerdings fehlt mir als ehemalig evangelisch, ZJ und jetzt Freikirchlerin natürlich die Grundlage aus Makkabäer, woraus der du zitiert hast. Mit apokryphen Schriften habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt. Ich habe nach wie vor noch immer genug mit den kanonischen Büchern der Bibel zu tun ;) .
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Rembremerding »

Bonnie hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 18:21 Ich habe nach wie vor noch immer genug mit den kanonischen Büchern der Bibel zu tun
Da ist wirklich genügend "Stoff" drin.
Aber als Katholik muss ich dir sagen: 2. Makkabäer ist kanonisch. :verlegen:
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Travis
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Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Travis »

Rembremerding hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 18:51 Da ist wirklich genügend "Stoff" drin.
Aber als Katholik muss ich dir sagen: 2. Makkabäer ist kanonisch. :verlegen:
Als ebenfalls Katholik kann ich sagen, dass man das keineswegs sagen muss. ;)
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Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Rembremerding »

Travis hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 18:53 Als ebenfalls Katholik kann ich sagen, dass man das keineswegs sagen muss.
Was auch mal gesagt sein muss ...
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Bonnie
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Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Bonnie »

Travis hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 18:53
Rembremerding hat geschrieben: So 3. Nov 2019, 18:51 Da ist wirklich genügend "Stoff" drin.
Aber als Katholik muss ich dir sagen: 2. Makkabäer ist kanonisch. :verlegen:
Als ebenfalls Katholik kann ich sagen, dass man das keineswegs sagen muss. ;)
Ok, als Freikirchlerin kann ich euch sagen, ich bin seit 8 Wochen stolze Besitzerin einer Luther 2017 in Miniformat - über deren Qualität man geteilter Meinung sein kann - überreicht von einer ev. Glaubensgemeinschaft, aber nichtsdestotrotz, die Apokryphen sind drin :D .
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Travis
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Re: Werke des Glaubens

Beitrag von Travis »

Man fällt von den Apokryphen auch nicht zwangsläufig vom Glauben ab. ;)

Selbst innerhalb der katholischen Kirche sind die Apokryphen in ihrer Qualität umstritten.
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