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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: Fr 3. Jan 2020, 22:35
von Helmuth
Hiob hat geschrieben: Mi 1. Jan 2020, 23:50 Welcher dieser Aussagen ist am neutestamentarischsten? - Wie passen diese 4 Aussagen innerhalb des AT zusammen?
Zum einen fange ich mit dem Begriff „neutestamentlich“ nicht viel an, insbesondere ist der Superlativ für mich noch weniger verständlich.

Zum anderen stehen die 4 Aussagen in ihrem jeweiligen Kontext, sodass man exegetiech Paralellen erst finden müsste. Dazu müsste ich mehr verstehen worauf du hinauswillst.

Ich empfehle zunächst nur eine Aussage für sich zu bbesprechen oder zunächst präzisiere dein Anliegen, damit ich eine sinnvolle Antwort geben kann. Das ist mir so noch nicht möglich.

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: Fr 3. Jan 2020, 23:51
von Hiob
Michael hat geschrieben: Fr 3. Jan 2020, 22:35 Ich empfehle zunächst nur eine Aussage für sich zu bbesprechen oder zunächst präzisiere dein Anliegen, damit ich eine sinnvolle Antwort geben kann.
Vielleicht ist es Dir hilfreich, wenn ich einfach folgendermaßen frage:

* Kann ein Moabiter aus Sicht des AT Mitglied des Volkes Gottes sein oder nicht?
* Warum gibt es dazu widersprüchliche Aussagen im AT?
* Welche der beiden Antworten ("ja" oder "nein") ist aus Deiner Sicht neutestamentarisch vertretbar?
Michael hat geschrieben: Fr 3. Jan 2020, 22:35 Zum anderen stehen die 4 Aussagen in ihrem jeweiligen Kontext, sodass man exegetiech Paralellen erst finden müsste.
Exegetisch ist das korrekt. - Aber wie steht es heilsgeschichtlich? Heilsgeschichtlich denkt man nicht im jeweiligen Einzelstellen-Kontext, sondern universal.

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: So 5. Jan 2020, 10:08
von Maryam
Hiob hat geschrieben: Fr 3. Jan 2020, 23:51 Aber wie steht es heilsgeschichtlich? Heilsgeschichtlich denkt man nicht im jeweiligen Einzelstellen-Kontext, sondern universal.
Hi Hiob
Jesus vertrat ja in Wahrheit den universalen Gott aller Menschen auf Erden somit auch des Volkes Israel. Wo im AT NICHT zu Frieden und Liebe zu allen Menschen (Moabiter inkl.) aufgerufen wird, da widerspricht es dem heilsgeschichtlichen Auftrag gottseits, mittels Sendung von Jesus zu zeigen, dass es Gott nicht darauf ankommt, zu welcher Volks- oder Religionsgruppe jemand gehört, sondern wie er sich benimmt.

Jesus sprach mit der Frau aus Samarien auf Augenhöhe, was wohl Juden untersagt wurde. Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter waren es weder der Priester noch der Levit, der sich gottgefällig benahm, sondern wieder sozusagen einer von Juden geächteten, höchst barmherzigen Menschen.

Hierin wird klar, dass der Heilsplan Gottes darin bestand, mit den Anleitungen konfrontiert zu werden, ein wachsendes und bleibendes Friedensreich auf Erden aufbauen zu können. Am Überbringer der Anleitungen zur allmählichen, bis vollkommenen Erlösung vom Bösen lag es nicht, dass dieser Plan bis heute nicht -wie vorgesehen fruchtete-.

Immer wieder streute ja bekanntlich und nachweisbar der Satan Unkraut in den kostbaren Weizen (Fehlinterpretationen/Fälschungen in der Bibel/antichristlichen Glaubendogmen) so dass einige Christen gar gegen den Heilsplan Gottes "arbeiten".

Also wer gehörte zum Volk des universalen Gottes, der Himmel und Erde erschuf, und mit Jesus damals in Nahost die Welt des Lichts offenbarte? Alle Menschen, egal ob Christen, Buddhisten, Juden, Hinduisten, auch Atheisten, welche durch ihr Verhalten sich als eigentliche Jünger Jesu Christi erweisen.

lg Maryam
Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Kinder des -EINEN, WAHRHAFTIGEN, Universalen- GOTTES heissen. Das Wort VATER, das Jesus für diesen verwendet unterscheidet sich gewisslich vom herkömmlichen Wort Vater....wäre wohl einleuchtend.

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: So 5. Jan 2020, 12:50
von Hiob
Maryam hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 10:08 Jesus vertrat ja in Wahrheit den universalen Gott aller Menschen auf Erden somit auch des Volkes Israel.
So sieht es meines Wissens das Christentum generell.
Maryam hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 10:08 Wo im AT NICHT zu Frieden und Liebe zu allen Menschen (Moabiter inkl.) aufgerufen wird, da widerspricht es dem heilsgeschichtlichen Auftrag gottseits, mittels Sendung von Jesus zu zeigen, dass es Gott nicht darauf ankommt, zu welcher Volks- oder Religionsgruppe jemand gehört, sondern wie er sich benimmt.
Jein - denn das macht ja gerade Heilsgeschichte aus, dass sie sich entwickelt. - Blöderweise kann ich das, was ich meine, nicht anders als mit der Hegelschen Dialektik erklären (tut aber nicht weh :D ).

Ein Kernpunkt bei Hegel ist die "Aufhebung" im dreifachen deutschen Wortsinn:
"Ich hebe etwas auf" =
1) Ich hebe eine bisherige Regelung auf - sie gilt nicht mehr.
2) Ich hebe etwas hoch - ich stehe zu der bisherigen Regelung (sie war für ihren Zweck gut), die ich nichtsdestoweniger ungültig mache.
3) Ich hebe etwas auf - ich bewahre es, stehe also zu meiner eigenen Geschichte.

Beispiel: Ich glaubte mit 5 Jahren, dass Gott ein alter Mann ist und einen langen Bart hat.
1) Ich hebe dieses Bild (= "bisherige Regelung") auf - sie gilt nicht mehr.
2) Ich halte dieses Bild trotzdem hoch - ich stehe dazu: Es war für dieses Alter ein gutes Bild.
3) Ich hebe dieses Bild als Teil meiner menschlichen Entwicklung auf - es wird also nicht vergessen.

Heilsgeschichte ist ein dialektischer Prozess - deshalb sagt Jesus, dass er das AT vollendet (er sagt nicht, dass er es rausschmeißt). - Oder anders gesagt: Die Geschehnisse im AT sind unperfekte Stufen zur ERfüllung durch Jesus - aus dem "Mann mit BArt" wird ein ideales Gottesverständnis (das wir auch heute noch nicht erreicht haben).
Maryam hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 10:08 Also wer gehörte zum Volk des universalen Gottes, der Himmel und Erde erschuf, und mit Jesus damals in Nahost die Welt des Lichts offenbarte? Alle Menschen, egal ob Christen, Buddhisten, Juden, Hinduisten, auch Atheisten, welche durch ihr Verhalten sich als eigentliche Jünger Jesu Christi erweisen.
Das sehe ich in der Tat genauso. - Aber das sehen nicht viele Christen so (allerdings tut es unser katholischer Pfarrer-Freund :D ).

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: So 5. Jan 2020, 13:22
von Mimi
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 12:50 Maryam hat geschrieben: ↑
So 5. Jan 2020, 10:08
Also wer gehörte zum Volk des universalen Gottes, der Himmel und Erde erschuf, und mit Jesus damals in Nahost die Welt des Lichts offenbarte? Alle Menschen, egal ob Christen, Buddhisten, Juden, Hinduisten, auch Atheisten, welche durch ihr Verhalten sich als eigentliche Jünger Jesu Christi erweisen.

Das sehe ich in der Tat genauso. - Aber das sehen nicht viele Christen so (allerdings tut es unser katholischer Pfarrer-Freund :D ).
Auch meine Ansicht! :thumbup:

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: So 5. Jan 2020, 14:55
von Ziska
Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 13:22
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 12:50 Maryam hat geschrieben: ↑
So 5. Jan 2020, 10:08
Also wer gehörte zum Volk des universalen Gottes, der Himmel und Erde erschuf, und mit Jesus damals in Nahost die Welt des Lichts offenbarte? Alle Menschen, egal ob Christen, Buddhisten, Juden, Hinduisten, auch Atheisten, welche durch ihr Verhalten sich als eigentliche Jünger Jesu Christi erweisen.

Das sehe ich in der Tat genauso. - Aber das sehen nicht viele Christen so (allerdings tut es unser katholischer Pfarrer-Freund :D ).
Auch meine Ansicht! :thumbup:
Lehrte das Jesus auch? Kann jemand die Bibelstelle nennen?
Schließlich gab es vor 2000 Jahren auch die verschiedenen Religionsgemeinschaften...

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: So 5. Jan 2020, 15:09
von Travis
Hiob hat geschrieben: Mi 1. Jan 2020, 23:50 Wir haben hier vier Aussagen (ich interpretiere):
1) Alle Völker sollen durch Israel zu Jahwe bekehrt werden = EIN großes Volk am Ende.
2) Die Moabiterin Rut nimmt Jahwe als ihren Gott an.
3) Israel sondert sich von allem, was nicht israelitisch ist, ab.
4) Moabiter dürfen niemals in die Gemeinde Gottes eintreten.

Welcher dieser Aussagen ist am neutestamentarischsten?
Keine von diesen Aussagen.

Dem NT ist zu entnehmen, dass Jeshua der einzige legitime Erbe aller abrahamitschen Verheißungen ist. Da es auch Jeshua ist in dem der Neuen Bund geschlossen wurde, ist er der Einzige durch den man Teil der Segenslinie Abrahams werden kann.

Der Punkt ist, dass man "in Christus"* eine neue Kreatur und Eigentum des biblischen Gottes ist. Einer anderen Religion kann man dadurch nicht mehr angehören. Man gehört alleine dem biblischen Gott. Jeshua sagt zurecht, dass man sich genau überlegen sollte, ob man das will.

Nach dem Paulus den Sinn des mosaischen Gesetz (Zuchtmeister) erklärt hat schreibt er folgendes:
Gal 3,25-29 hat geschrieben:25 Da nun der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. 26 Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. 27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. 28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. 29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben.
Was man entweder als Götzendienst und Irrlehre ablehnen, oder sich genau durch den Kopf gehen lassen kann.


*Dabei ist zu beachten, dass "in Christus" zu sein, von biblischen Bedeutung klar von denen abgegrenzt ist die nicht "in Christus" sind..

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: So 5. Jan 2020, 17:12
von Maryam
Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 13:22
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 12:50 Maryam hat geschrieben: ↑
So 5. Jan 2020, 10:08
Also wer gehörte zum Volk des universalen Gottes, der Himmel und Erde erschuf, und mit Jesus damals in Nahost die Welt des Lichts offenbarte? Alle Menschen, egal ob Christen, Buddhisten, Juden, Hinduisten, auch Atheisten, welche durch ihr Verhalten sich als eigentliche Jünger Jesu Christi erweisen.

Das sehe ich in der Tat genauso. - Aber das sehen nicht viele Christen so (allerdings tut es unser katholischer Pfarrer-Freund :D ).
Auch meine Ansicht! :thumbup:
Unsere Ansicht teilt auch Johannes :thumbup: Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in Ihm/Ihr

Und im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter bestätigt auch Jesus, dass bei Gott zählt wie man sich in bestimmten Situationen verhält...wobei gerade der Priester und der Levit die Prüfung NICHT bestanden, der von Juden geächtete aber warmherzige Samariter mit Bravour :clap:

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: So 5. Jan 2020, 17:35
von Ziska
Maryam hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 17:12
Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 13:22
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 12:50 Maryam hat geschrieben: ↑
So 5. Jan 2020, 10:08
Also wer gehörte zum Volk des universalen Gottes, der Himmel und Erde erschuf, und mit Jesus damals in Nahost die Welt des Lichts offenbarte? Alle Menschen, egal ob Christen, Buddhisten, Juden, Hinduisten, auch Atheisten, welche durch ihr Verhalten sich als eigentliche Jünger Jesu Christi erweisen.

Das sehe ich in der Tat genauso. - Aber das sehen nicht viele Christen so (allerdings tut es unser katholischer Pfarrer-Freund :D ).
Auch meine Ansicht! :thumbup:
Unsere Ansicht teilt auch Johannes :thumbup: Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in Ihm/Ihr

Und im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter bestätigt auch Jesus, dass bei Gott zählt wie man sich in bestimmten Situationen verhält...wobei gerade der Priester und der Levit die Prüfung NICHT bestanden, der von Juden geächtete aber warmherzige Samariter mit Bravour :clap:
Wo steht in der Bibel, ja wo sagte Jesus, dass alle Menschen, die falsche Götter anbeteten, von ihm anerkannt waren? Hauptsache sie waren nett und freundlich?

Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Verfasst: So 5. Jan 2020, 17:47
von Maryam
Ziska hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 14:55
Mimi hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 13:22
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 12:50 Maryam hat geschrieben: ↑
So 5. Jan 2020, 10:08
Also wer gehörte zum Volk des universalen Gottes, der Himmel und Erde erschuf, und mit Jesus damals in Nahost die Welt des Lichts offenbarte? Alle Menschen, egal ob Christen, Buddhisten, Juden, Hinduisten, auch Atheisten, welche durch ihr Verhalten sich als eigentliche Jünger Jesu Christi erweisen.

Das sehe ich in der Tat genauso. - Aber das sehen nicht viele Christen so (allerdings tut es unser katholischer Pfarrer-Freund :D ).
Auch meine Ansicht! :thumbup:
Lehrte das Jesus auch? Kann jemand die Bibelstelle nennen?
Schließlich gab es vor 2000 Jahren auch die verschiedenen Religionsgemeinschaften...
Hi Ziska
Matthäus 7,21 weist meines Erachtens klar darauf hin, auch wenn Jesus dabei keine Religionsgemeinschaft erwähnt.