Angst vor dem Tod?

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Spice
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 12:02
Spice hat geschrieben: Do 30. Jan 2020, 15:59 Aber vorher, wo er sein Gottesbewusstsein noch nicht aufgegeben hatte, sagte er "Niemand nimmt es [das Leben] von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen." Joh. 10,18
- und so soll es auch bei uns werden.
Was Jesus wohl eher nicht gemeint hat, dass er, abgeführt, aufgehängt und misshandelt das noch ewig hätte durchhalten können, wenn er gewollt hätte. Es war doch viel mehr seine eigene Entscheidung, sich den Obrigkeiten auszuliefern. Und selbst bei Pilatus hätte er sich noch rauswinden können mit gar nicht mal so schwergewichtigen Argumenten. Pilatus wollte seinen Tod nicht, aber seine Volksbrüder, diesen dürstete nach Blut. Jesus hätte sich einfach in die Berge oder in die Wüste verdrücken können. Er hat nicht einfach nur seinen Tod in kauf genommen, sondern vor allem die Verachtung und Misshandlung durch seine eigenen Leute. Er häte dem entgehen können, aber auch wenn er freiwillig ging, wird er sich in dem Moment ohmächtig und entwürdigt gefühlt haben. Tatsächlich war er damit aber bei Gott verherrlicht, und das wusste er ja.
Nein, es ist schon so gemeint. Man sieht es auch an anderer Stelle, wo man Jesus etwas antun wollte: "Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus, mitten durch sie hindurch, und entkam so."
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ProfDrVonUndZu
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Spice hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 13:50 "Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus, mitten durch sie hindurch, und entkam so."
Witzig. Das sehe ich eher als Bestätigung meiner These.
Spice
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 13:56
Spice hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 13:50 "Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus, mitten durch sie hindurch, und entkam so."
Witzig. Das sehe ich eher als Bestätigung meiner These.
Ich weiß nicht, ob es Deine These wirklich bestätigt. Ich will damit sagen, dass Menschen unfähig gewesen wären ihn zu töten (auch ohne Flucht vor Ihnen). Mir geht es um die Geistesmacht.
Es gibt da eine interessante Begebenheit, die natürlich nicht so spektakulär, aber immerhin "nicht schlecht" ist: Wolf Messing, der einige Fähigkeiten hatte, war zu Gast im Kreml bei Stalin. Dieser fragte ihn ob er allein ohne Passierschein aus dem Kreml gehen könnte. Wenn es gelänge, sollte er sich an eine bestimmte Stelle stellen, wo Stalin ihn sehen könnte. Als Stalin ihn erblickte, lies er ihn wieder zu sich rufen und fragte ihn, wie er das gemacht habe. Messing erwiderte, "»Ach, ich habe der Wache in Gedanken befohlen, mir zu salutieren, als sei ich ein hoher General«
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ProfDrVonUndZu
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Es ist doch ein Unterschied, ob Jesus dem Leid entgeht, oder im Leid ausharrt.
R.F.
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von R.F. »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 12:02 - - -
Pilatus wollte seinen Tod nicht, aber seine Volksbrüder, diesen dürstete nach Blut.
- - -
Nach Lukas 19,14 war der Grund, dass sie nicht wollten, dass Er über sie herrsche. Ihr Wunsch geht nicht in Erfüllung. Der Messias kehrt zurück, wird aber höchstens ein Drittel der Nachkommen Israels - damit sind keineswegs nur die paar Millionen “Juden” gemeint - lebend antreffen.
Spice
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 15:36 Es ist doch ein Unterschied, ob Jesus dem Leid entgeht, oder im Leid ausharrt.
Um seinetwillen hätte er nicht leiden müssen, weil Leid auf Illusionen gründet. Aber er hat die Illusionen, die der Mensch als solche nicht durchschauen konnte, und durch die er Leid schuf, freiwillig angenommen.
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Magdalena61
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Magdalena61 »

Abischai hat geschrieben: Do 30. Jan 2020, 20:21 Du fragtest nach der Angst vor dem Tod.
Ich sehe aber einen Unterschied zwischen dem Tod an sich, also dem Zustand und dem kurzen Wegstück dahin, also dem Sterben. Da herrscht ein wenig Begriffsverwirrung, meine ich.
Hi Abischai, schön, dich mal wieder zu lesen.
Hm, ich meinte schon den Tod. Und nicht das Sterben. Obwohl dieses aus unserer jetzigen Perspektive näher dran und die Art und Weise, wie es sich gestalten wird, für uns letztlich nicht berechenbar ist. Aber das Sterben wird ein Ende haben, und das, was hinterher kommt, nicht.
Vor dem Tod habe ich absolut keine Angst, genau so wie ich vor einer Atombombe keine Angst habe, das ist so groß, daß es mein Fassungsvermögen übersteigt, hier kann ich nur glauben, da habe ich keine rationale Erkenntnis.
Der irdische Tod als Übergang in eine ewige Welt- in der man voll da sein wird; als individuelle Persönlichkeit mit Erinnerungen, Erfahrungen und natürlich auch mit Gefühlen...

Wenn man umziehen oder eine neue Arbeitsstelle antreten muss, dann ist man bereits im Vorfeld der Veränderung sehr darum bemüht, die Umstände zu checken und sich bestmöglichst darauf vorzubereiten. Niemand brettert so einfach mit größtmöglicher Unwissenheit in eine neue Wohnung oder als Arbeitnehmer in einen neuen Betrieb hinein, von dessen Wirklichkeit er keine Ahnung hat- wenn er das vermeiden kann.

Christen glauben dem Wort Jesu, das ihnen das ewige Leben in der Gegenwart Gottes zusichert. Aber wie sich dieses von der Verweslichkeit befreite Leben konkret gestaltet, das könnte ich nicht beschreiben. Ich hoffe mal, richtig zu liegen mit der Vision einer neuen, nicht vermüllten Erde, einer vertrauten Umgebung, die wir wiedererkennen und mit all den Menschen, die uns während unseres Erdendaseins wichtig waren und die wir lieb(t)en, vorausgesetzt, diese haben auch Christus gewählt.
beim Tod glaube ich, daß alles so wird, wie Gott gesagt hat.
Es wird eine Sortierung anhand der "Werke" stattfinden. Wobei der Begriff "Werke" nicht nur Taten umfasst, sondern den gesamten Menschen. Unsere "Werke" offenbaren, wer wir sind, sie spiegeln unseren Charakter.

Können wir als Christen wirklich sagen: Ich weiß, was mich erwartet und ich fürchte mich nicht?

Ich für meinen Teil habe eher Sorge, Gott nicht zu genügen. :?
Aber beim Sterben, da habe ich Angst. Das WIE ist die Frage, die wohl jeden beschäftigt.
Ja.

Die alten Brüder beteten für diese Stunden; sie baten um einen sanften Tod und um die gnädige Aufnahme im Reich Gottes.

Neulich waren meine Kinder alle versammelt, da nutzte ich die Gelegenheit ihnen folgendes zu "befehlen".:
"Wenn ihr merkt, daß ich nicht mehr kann, dann handelt vor Gott und Menschen gewissenhaft, und laßt mich gehen." (Ob nun als "Betreuer" oder also "nächste Verwandte" ist egal.)
Damit deine künftigen Hinterbliebenen deinen Willen durchsetzen können, wäre es für sie hilfreich, wenn sie sich auf eine Patientenverfügung berufen können.
Patientenverfügung
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Magdalena61
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Magdalena61 »

R.F. hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 16:20 Nach Lukas 19,14 war der Grund, dass sie nicht wollten, dass Er über sie herrsche.
Von der Sorte kenne ich noch ein paar mehr... genau genommen sind es mehr Menschen, die Gott nicht ernst nehmen und Ihm widerstreben als solche, die sich von Ihm inspirieren, führen und korrigieren lassen.
Entsprechend chaotisch, ungerecht und bedrohlich gestaltet sich die Gegenwart.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Maryam
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Maryam »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 30. Jan 2020, 15:16
Irgendwann muss man sich mit dem Gedanken an den eigenen Tod intensiver auseinandersetzen.
LG
Hi Magdalena
Seit ich das Seminar zur Begleitung von Sterbenden und Trauernden absolviert habe und schon mehrere Menschen unterschiedlicher Glaubenszugehörigkeit in den letzen Tagen ihres Ablebens begleiten durfte, bis sie hinüberschliefen ist für mich das Sterben etwas ganz Selbstverständliches geworden. Mit meinen Gedichten für Trauernde, konnte ich offenbar auch vielen Hinterbliebenen Trost schenken.

Meine Mutter ist 91 Jahre jung, körperlich und geistig fit. Sie danke dem Herrgott jeden Morgen, dass sie erwacht ist und am Abend für die vielen schönen Dinge die er ihr ermöglichte zu erleben. Sie hat längst vorgesorgt, was wann zu tun oder zu unterlassen sei, was mit ihrer Asche geschieht etc.

Wir sprechen übers Sterben, wie andere über das Wetter. Sie sagte kürzlich, sie habe ja ein allzeit Gutes Gewissen, helfe da und dort und tue stets, was sie innerlich dazu antreibe.

Und deshalb scheue sie sich nicht davor vor der Himmelstür zu stehen. Ich sehe es auch so, dass ein im Alter allzeit Gutes Gewissen vor Gott und den Mitmenschen, einem eine gewisse Beruhigung schenkt, sollte man irgendwann für immer die Augen schliessen, (natürlich vorzugsweise ohne starke Schmerzen durch schwere Krankheit oder nach einem Unfall oder so)

lg Maryam
Spice
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 16:42 Ich für meinen Teil habe eher Sorge, Gott nicht zu genügen. :?
Natürlich genügst Du Gott nicht. Aber das musst Du auch nicht. Solche Ängste kommen aus falschen Vorstellungen, wie sie sich traditionell bildeten.
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