Magdalena61 hat geschrieben: ↑So 19. Apr 2020, 19:26
Sechs Stunden vom Stoff bis zum fertigen Kleid?
Wahnsinn.
Es war wie gesagt ein ganz einfaches Kleid. Kein Verschluß, also Quasi 2 Teile ausschneiden, Halsausschnitt verstürzen, zusammennähen, zickzacken, die Ärmel und unten rum einsäumen, fertig. Als Schnittvorlage diente eine ganz einfache Bluse. Am Sonntag hatte ich es an, mein Koronakleid.
Hast du das Schneidern gelernt?
Nicht wirklich. Als Jugendliche schickte mich meine Mutter zu einem Nähkurs in den Schulferien. 3 oder 4 Tage lang nähte ich einen Stufenrock und ein Bolero. Darauf war ich megastolz. Zugeschnitten hat es die Kursleiterin, sie hat nach jedem Handgriff erklärt was als nächstes kommt. Gelernt habe ich dabei das Schneidern nicht, aber festgestellt, daß es Spaß macht.
Später, als ich in der HEP Ausbildung war, hatte ich das Zimmer neben einer nähfreudigen Auszubildungskollegin. Damals kaufte ich mir eine günstige Nähmaschine und begann mit diesen Burda easyschnitten eigene Näherfahrungen zu sammeln.
Ein richtig großes Werk war mein Hochzeitskostüm, das nähte ich unter der Begleitung einer näherfahrenen Freundin. Das war aber auch nicht einfach.
Als meine Kinder klein waren, habe ich vieles für sie genäht. Erst seid ich wieder arbeite, komme ich nicht mehr dazu.
Irgendwann ging meine Nähmaschine kaputt und so nähte ich viele Jahre lang gar nicht. Vor ca 1 1/2 Jahren kaufte ich mir eine richtig gute Nähmaschine, nahm meinen alten Urlaub (1 Woche) und nähte mir einen Riesenkissenbezug und eine Bluse.
Bei uns hier gab es -als ich jung war- viele Stoffwebereien. So habe ich mir im Laufe der Zeit einen Stofffundus zugelegt und auch einige Stoffe geerbt. Die sind jetzt als Vintageteile voll gefragt.
Das Projekt Nutzgarten hat erstmal Vorrang, da es für die Familie ist. Nähen kann ich also nur, wenn noch Zeit übrig bleibt. B.z.w. wenn es einen Maskenzwang gibt.
Hast du keine Angst, dich anzustecken?
Ich sehe es als meine Aufgabe an mitzuarbeiten. Als langjährige Erzieherin bin ich stets vielen Bakterien und Viren ausgesetzt und absolut selten krank. So gesehen hält sich die Angst in Grenzen. Aber da ist sie natürlich trotzdem. Leben ist immer lebensgefährlich und das letzte Wort spricht immer Gott. Wenn ER vor hat, mir Korona zuzumuten, dann kann ich mich davor nicht drücken. Und wenn nicht, dann werden die Vorsichtsmaßnahmen ausreichen.