Re: Menschenwürde und Meinungsfreiheit
Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 17:51
Rembremerding hat geschrieben: ↑Mi 25. Nov 2020, 05:58 Die Menschenwürde steht also über der Meinungsfreiheit und dies ist ein durchaus christlicher Gedanke. Er lässt sich aus der Bibel herleiten – schöpfungstheologisch und christologisch.
Würde kommt von Wert. Das Abbild Gottes hat seinen Wert in sich, der nicht verloren gehen kann. Er kann nur von Menschen nicht erkannt werden, woraus ein entsprechendes Verhalten folgt. Die Würde des Menschen kann nicht durch Leistung oder Wohlverhalten verdient oder erhöht werden. Das ist die Essenz des Evangeliums.Jakobus 3,5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an!
6 Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Die Zunge ist unter unseren Gliedern gesetzt, als die den ganzen Leib befleckt und den Lauf der Natur anzündet und von der Hölle angezündet wird.
7 Denn jede Natur, sowohl der Tiere als der Vögel, sowohl der kriechenden als der Meertiere, wird gebändigt und ist gebändigt worden durch die menschliche Natur;
8 die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes.
9 Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes geworden sind.
10 Aus demselben Munde geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht also sein.
11 Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere?
12 Kann etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen, oder ein Weinstock Feigen? Auch kann Salziges nicht süßes Wasser hervorbringen.
Auch das rechtskonservative Menschenbild entstammt einem Zeitgeist und gewiss nicht direkt aus der Bibel. Das rechtskonservative Menschenbild, das vor allem von Freikirchlern und Christdemokraten vertreten wird, entspricht weitgehend dem Homo Oeconomicus der klassischen Ökonomie. In den großen Landeskirchen hat man sich von diesem überholten Menschenbild zumindest theoretisch schon lange distanziert. Bewegungen, die den Humanismus mit dem Antichristus in Verbindung bringen leiden unter Geschichtsvergessenheit oder interessieren sich schlicht nicht für die Ideengeschichten der eigenen Prämissen. Es ist eher umgekehrt, dass der Homo Oeconomicus dem Typus des Antichristen entspricht. Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit anhand dieses Menschenbildes erschafft diesen Menschen. Es ist wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.Michael hat geschrieben: ↑Mi 25. Nov 2020, 08:44 Es ist eine typische Aussage aus dem Munde moderner Humanisten im Wandel des gegenwärtigen Zeitgeistes. In der evangelischen Kirche ist er schon ein Art Typus und die MRK ist deren Glaubensgrundlage geworden. In der röm. kath Kirche mittlerweile nun auch? Sprichst du hier für sie oder nur für dich?