Dogmen und Wahrheit

Rund um Bibel und Glaube
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Nobody2
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Nobody2 »

Spice hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 16:13 Gibt es eine christliche Gemeinschaft, die so ganz "nach dem Willen Gottes" ist?
Nicht, daß ich wüßte bzw. dass das irgendjemand wüßte, außer vielleicht sie selbst, wenn es sie denn gibt.
Spice hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 16:13 Nur Wahrheiten sind einsehbar und für andere nutzbringend.
Wahrheit ist ein Problemwort. Alle benutzen es. Aber wer kennt sie? Und wenn da jemand ist, der sie kennt, wie erkennt man das? Wie könnte derjenige das unter Beweis stellen oder vermitteln? Die Wahrheit offenzulegen, darzustellen und beweisen fällt ja selbst bei den einfachsten Dingen schwer. Berichte mir, was Du heute alles getan hast. Bitte so detailliert wie möglich, ohne etwas auszulassen. Und jetzt bitte beweise mir das. Wie willst Du das machen? Du wirst ja nichtmal in der Lage sein, mir den exakten Ablauf Deines Tages wahrheitsgemäß zu schildern. Überall gibt es Erinnerungslücken und Unschärfen. Falsche Erinnerungen sind ganz normal. Man erkennt sie nur nicht. Wie auch? Überprüfen lässt es sich ja schlecht. Und wer setzt sich schon jeden Tag hin und rekapituliert den Tag?

Die Wahrheit ist etwas, das sich uns naturgemäß enthält und entzieht.

Jeder darf, kann, muss und soll glauben, was er will oder meint. Aber darauf zu bestehen, selbst wenn man es wüßte, verursacht dann Probleme. Das sind dann aber immer noch Probleme, über die man mit ein wenig gutem Willen hinwegsehen kann.

Die Wurzel des Übels:
Der Glaube an Informationen, die man für objektiv wahr, vielleicht sogar gesichert und beweisbar hält und denen zufolge andere sich selbst oder anderen potentiell oder tatsächlich schädigen.

Typische Fälle:
- Der Mahnende, der andere wegen ihres Heils aufgrund einer moralischen Verpflichtung auf ihre Irrtümer hinweist und ggf. diese in Ihrer Freiheit einschränken will oder das sogar tut, um ihrer selbst willen.
- Der Mahnende, der andere wegen des Heils anderer (oder auch des eigenen Heils) zurecht weist und ggf. in ihrer Freiheit einschränken oder sogar bestrafen möchte und das ggf. auch tut.

Das Motiv dahinter ist eigentlich "gut". Aber es führt zu Gewalt. Verbaler Gewalt, physischer Gewalt. Abgrenzung, Abstoßung, Spaltung oder sogar Übergriffigkeiten, Bedrohlichtkeiten etc. sind die Folge.

Die beiden zentralen Punkte daran:
1) Die feste, unerschütterliche Überzeugung, die eigene Sicht wäre einzig zutreffend und nichts anderes könne gelten gelassen werden und es ist auch keine Bereitschaft da, sich mit andersartigen Ansichten auf respektvolle Weise zu befassen.
2) Das Gefühl einer moralischen Verpflichtung, der Gesellschaft, den Mitmenschen, Gott etc. gegenüber, in dem Sinne zu handeln.

Immer geht es bei all den Konflikten im Kern um die Wahrheit. Was Menschen für wahr halten. Das ist entscheidend. Die Grundlage. Und das ist fatal in einer Welt, wo nur wenige Dinge als wirklich gesichert gelten können. Eine generelle "Grundunsicherheit" in allen Dingen, die ja auch begründet ist, würde daher so vielen Konflikten und Spannungen die Grundlage entziehen. Aber das ist normal und gang und gäbe, dass Menschen sich ihrer Ansichten und Anschauungen so unglaublich sicher sind, aus dieser Haltung heraus urteilen, beurteilen, verurteilen, selektiv Wahrnehmen und Informationen beachten aber auch handeln, entsprechend ihren Moralvorstellungen etc...

Die Lösungen also:
- Mehr Demut
- Mehr Zurückhaltung

PS:
Interessant daran finde ich, dass Menschen, die sich auf "Wissenschaft" berufen, da im Prinzip den Gläubigen gleichen. Bei den Gläubigen kann man zwar zurecht sagen, dass es Glaube ist. Was viele Gläubige wiederum verrückterweise nicht gelten lassen wollen. Aber denen, die sich auf "Wissenschaft" berufen, vorzuhalten, dass auch ihre Anschauungen genaugenommen ein Glaube sind, nur mit einem Etikett "Wahrheit" versehen, bringt auch nichts bzw. führt dann zu Streit und Aggression, wenn überhaupt.
"Wissenschaftsgläubige" argumentieren mit "Studienergebnissen" und "Forschungsarbeiten".
Die Studien haben sie aber nie gelesen, und würden sie es, würden sie sie nicht verstehen. Würden sie sie wirklich verstehen, hätten sie auch eine kritische, relativierende Haltung dazu. Dann würde man seine eigenen Schlüsse daraus ziehen, die Daten selbst verwerten und käme uU auf ganz andere Ergebnisse als andere. Anstattdessen beruft man sich auf Artikel, die sich auf Auswertungen beziehen, die wiederum von Leuten erstellt werden, die Eigeninteressen haben und von ihrem Verständnis her eingeschränkt / selektiv sind.
Davon abgesehen stehen jeder Studie auch Studien mit anderen, widersprüchlichen Ergebnissen gegenüber. Auch was die Vergleichbarkeit betrifft, herrsch Unklarheit.
Wissenschaft ist nicht eins sonder uneins und vielfältig. Sie ist wie auch der Mensch voller Fehler, Irrtümer, Unvollständigkeiten, Missverständnisse. Und was heute als gesichert gilt, kann morgen schon sich als falsch herausstellen. "Paradigmenwechsel" wird es immer geben.
Zuletzt geändert von Nobody2 am Di 11. Mai 2021, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Paul
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Paul »

ganz einfach, nicht wahr?

...sage ich schon die ganze zeit :mrgreen:
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Spice
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Spice »

@ Nobody.
Ich habe jetzt keine Lust auf Deine Anmerkungen eingehen. Ich will jetzt nur mal Wahrheit an einem Beispiel verdeutlichen.

Wenn z.B. Jesus sagt, dass wir durch den Glauben an ihn "ewiges Leben" bekommen, dann kann eine solche Aussage - von wem auch immer - nur unter der Voraussetzung gemacht werden, dass der Mensch in Wahrheit schon immer ewig ist. Denn eine verliehene Ewigkeit kann es nicht geben. Diese könnte ja, wenn die nicht reguläres Sein des Menschen wäre, auch wieder genommen werden. Also existiert der Mensch seit Ewigkeiten, "vor Erschaffung der Welt". Er ist also unsterblich, eine ewige Seele oder wie immer man es nennen will. Und der Glaube an Jesus Christus ist damit nur Glaube, an das was der Mensch in Wahrheit ist und durch den Sündenfall verdunkelt wurde. Durch diesen Glauben soll er zu dem werden, der er in Wahrheit ist, und das ist dann das "ewige Leben", d.h. das Leben ohne Leid und Tod. Weiterhin beinhaltet eine solche Aussage, dass der Mensch bereits vor der Geburt existiert und danach. Sie beinhaltet, dass der Mensch dem Gesetz von Reinkarnation und Karma unterliegt.
Damit sind alle Lehren, die die Endlichkeit des Menschen behaupten - im christl. Bereich z.B. die ZJ und die Adventisten - grundlegend unchristlich und falsch.

An diesem Beispiel zeigt sich, wie man ausgehend von einer Wahrheit zu anderen kommt und von anderen wieder zum Ausgangspunkt. Wahrheiten beweisen sich gegenseitig.
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Paul
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Paul »

sehr schön gesagt...ich verstehe es sogar

es läuft darauf hinaus, wahrheiten offenbaren sich...oder auch nicht :devil:
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Nobody2
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Nobody2 »

Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Ich habe jetzt keine Lust auf Deine Anmerkungen eingehen.
Ganz ehrlich, gefällt mir.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Ich will jetzt nur mal Wahrheit an einem Beispiel verdeutlichen.
Gutes Beispiel.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Wenn z.B. Jesus sagt, dass wir durch den Glauben an ihn "ewiges Leben" bekommen, dann kann eine solche Aussage - von wem auch immer - nur unter der Voraussetzung gemacht werden, dass der Mensch in Wahrheit schon immer ewig ist. Denn eine verliehene Ewigkeit kann es nicht geben. Diese könnte ja, wenn die nicht reguläres Sein des Menschen wäre, auch wieder genommen werden. Also existiert der Mensch seit Ewigkeiten, "vor Erschaffung der Welt". Er ist also unsterblich, eine ewige Seele oder wie immer man es nennen will.
Da kann ich Dir nicht ganz folgen.

Einige Christen beziehen das ewige Leben auf das Menschsein in einem materiellen Körper. Sie glauben an die Wiederauferstehung zum Tag des jüngsten Gerichts und ein Leben als Mensch im Paradies auf Erden für immer. Mit dem Baum des Lebens, der ewiges Leben ermöglicht dem, der seine Früchte isst.

Ein ewiges Wesen könnte auf jeden Fall ein Wesen mit einer begrenzten Lebensdauer erschaffen und diese Lebensdauer nach Belieben verkürzen oder auch verlängern, auch in die Ewigkeit.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Weiterhin beinhaltet eine solche Aussage, dass der Mensch bereits vor der Geburt existiert und danach. Sie beinhaltet, dass der Mensch dem Gesetz von Reinkarnation und Karma unterliegt.
Wie genau kommst Du darauf? Weder ergibt sich aus der Vorstellung, dass ein vor- und / oder nachgeburtliches Leben existiert die Existenz einer Reinkarnation noch eines karmischen Gesetzes. Eine Seele könnte einmal inkarnieren und dann nie wieder. Die Schöpfung könnte sich auch in kleineren Einheiten und Abteilungen selbst verwalten und organisieren. Ein karmisches Gesetz ergibt sich nicht zwingend. Ein Mensch müsste nicht bestraft werden, es müsste nicht unbedingt einen Ausgleich geben. Gibt es hier ja auch nicht unbedingt.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Damit sind alle Lehren, die die Endlichkeit des Menschen behaupten - im christl. Bereich z.B. die ZJ und die Adventisten - grundlegend unchristlich und falsch.
Und da haben wir schon das Dogma. Dies ist falsch, jenes richtig. So und so muss es sein. Nicht anders kann es sein. Das ist logisch, klar, eindeutig, erwiesen und so weiter und so fort. Ist es aber nicht. Für Dich mag es so sein, aber für mich und andere auch nicht. Das ist genau das, was ich meine. Die meisten sagen das und denken das. Es ist normal, es ist menschlich. Die meisten sind so davon überzeugt, dass sie es richtig verstehen und wissen und dass es doch objektiv so ist, und können nicht begreifen, dass es andere gibt, die dem widersprechen können. Die können einfach nicht richtig denken, etwas in der Art. Anders lässt es sich nicht erklären. Aber so geht es den meisten Menschen. Das ist der Punkt.

Wir sind so eingenommen von uns selbst, dass wir teils nichtmal dazu fähig sind, die Perspektive zu wechseln. Aber davon will niemand etwas hören. Wenn man das sagt, muss man mit Widerstand rechnen. Es ist immer das Gleiche, immer wieder und wieder und wieder.

Mir kommt gerade eine Vorstellung in den Sinn.
Zwei Aquarien stehen nebeneinander. Im einen sind genügsame, ruhige Kalt- Süßwasserfische, ein paar spezielle Pflanzen und Gesteine. Im anderen sind flinke, glitzernde Fische aus dem Ozean, die Wärme und Salz brauchen. Wunderschöne Landschaften. Exotische Pflanzen.
Die Fische wollen sich unterhalten. Sie kleben an den Scheiben und tauschen sich so aus. Sie streiten sich aber ständig. Die einen sagen: Wärme braucht man zum Leben. Man stirbt sonst. Die anderen sagen: Blödsinn, Wärme tötet uns doch, ebenso wie Salz. Die einen sagen: Du spinnst! Schau doch das Wasser, in dem Du lebst. Ist das etwa kalt und süß? Nein, es ist salzig und warm. Die anderen sagen: Du bist nicht richtig im Kopf, jeder sieht doch, dass hier weder Salz noch Wärme ist.
Ja und so streiten sich die Fische und sie möchten sich am liebsten gegenseitig schlagen und einsperren, weil jeder vom anderen denkt, die sind gefährlich und dumm und so weiter.
Was sie nicht begreifen können, ist, dass sie in getrennten Aquarien leben. Und dass es vielleicht noch ganz andere Aquarien mit anderen Fischarten gibt, die noch ganz andere Bedingungen brauchen. Aber dazu reicht ihr Horizont nicht aus.

Sie begreifen nicht, dass die Wahrheit ist, dass sie Fische sind und abhängig sind von ihrem Halter, der alles für sie bereit stellt, damit sie leben können. Trotzdem halten sie sich für schlau und eigenständig. Sie glauben sogar, sie sind frei! Dabei sind sie eingesperrt auf kleinstem Raum und im Vergleich zu ihrem Halter dümmer und machtloser als man dafür Worte finden kann.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Spice
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Spice »

Nobody2 hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 16:05
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Wenn z.B. Jesus sagt, dass wir durch den Glauben an ihn "ewiges Leben" bekommen, dann kann eine solche Aussage - von wem auch immer - nur unter der Voraussetzung gemacht werden, dass der Mensch in Wahrheit schon immer ewig ist. Denn eine verliehene Ewigkeit kann es nicht geben. Diese könnte ja, wenn die nicht reguläres Sein des Menschen wäre, auch wieder genommen werden. Also existiert der Mensch seit Ewigkeiten, "vor Erschaffung der Welt". Er ist also unsterblich, eine ewige Seele oder wie immer man es nennen will.
Da kann ich Dir nicht ganz folgen.

Einige Christen beziehen das ewige Leben auf das Menschsein in einem materiellen Körper. Sie glauben an die Wiederauferstehung zum Tag des jüngsten Gerichts und ein Leben als Mensch im Paradies auf Erden für immer. Mit dem Baum des Lebens, der ewiges Leben ermöglicht dem, der seine Früchte isst.
Da kommen schon wieder so viele Luftballons rein, die eben nur dann Sinn ergeben, wenn sie von dem, was ich schrieb, sinnvoll abgeleitet werden können.

Ein ewiges Wesen könnte auf jeden Fall ein Wesen mit einer begrenzten Lebensdauer erschaffen und diese Lebensdauer nach Belieben verkürzen oder auch verlängern, auch in die Ewigkeit.
Wenn das von einem Außenstehenden abhängt, könnte man nie sicher sein, dass das Leben wirklich ewig ist. Wenn "ewig" einen Sinn ergeben soll, dann nur unter der genannten Prämisse.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Weiterhin beinhaltet eine solche Aussage, dass der Mensch bereits vor der Geburt existiert und danach. Sie beinhaltet, dass der Mensch dem Gesetz von Reinkarnation und Karma unterliegt.
Wie genau kommst Du darauf? Weder ergibt sich aus der Vorstellung, dass ein vor- und / oder nachgeburtliches Leben existiert die Existenz einer Reinkarnation noch eines karmischen Gesetzes.
Wenn das Ewige dem Menschen nicht von vornherein als Bewusstsein gegeben ist, dann muss sich der Mensch dessen bewusst werden. Also bedarf es einer Entwicklung. Entwicklung ist Verkörperung.
Eine Seele könnte einmal inkarnieren und dann nie wieder.
Nein, weil sie nicht mit einem Schlag das Lernziel erreicht.
Die Schöpfung könnte sich auch in kleineren Einheiten und Abteilungen selbst verwalten und organisieren. Ein karmisches Gesetz ergibt sich nicht zwingend.
Doch! Eine Ursache ohne Wirkung ist ein Nichts.
Ein Mensch müsste nicht bestraft werden, es müsste nicht unbedingt einen Ausgleich geben. Gibt es hier ja auch nicht unbedingt.
Es geht nicht darum, wie man etwas nennt, sondern einfach darum, dass alles seine entsprechende Wirkung hat.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Damit sind alle Lehren, die die Endlichkeit des Menschen behaupten - im christl. Bereich z.B. die ZJ und die Adventisten - grundlegend unchristlich und falsch.
Und da haben wir schon das Dogma.
Nein. Das ist kein Dogma, denn es ist ja begründet.
Für Dich mag es so sein, aber für mich und andere auch nicht.
Nein. Wahrheit ist für alle, oder es gibt keine Wahrheit. Zj und Adventistentum ist platter Materialismus. Der lehrt auch, mit dem Tod ist alles aus. Aber Weiterleben nach dem Tod widerspricht dieser Aussage. Also kann nur eine davon wahr sein.
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Paul
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Paul »

was nach dem tod folgt, ist in dem tibetischen totenbuch beschrieben...in einzelheiten ...ich schrieb es bereits, seltsam ist, daß es mit der orthodoxen lehre der serbischen kirche fast konform geht
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Nobody2
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Nobody2 »

Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 16:27 Da kommen schon wieder so viele Luftballons rein, die eben nur dann Sinn ergeben, wenn sie von dem, was ich schrieb, sinnvoll abgeleitet werden können.
Also Deine Gedanken erklärst Du damit zum Maßstab.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 16:27 Wenn das Ewige dem Menschen nicht von vornherein als Bewusstsein gegeben ist, dann muss sich der Mensch dessen bewusst werden. Also bedarf es einer Entwicklung. Entwicklung ist Verkörperung.
Deinen Gedankengängen kann ich nicht folgen. Wie soll man sich einer Sache bewusst werden, die man nicht hat (bzw. die einem nicht gegeben wurde)? Woher soll man sie dann sonst nehmen? Bewusstwerdung ist nicht Aneignung. Wie kommst Du darauf, dass Verkörperung Entwicklung ist? Ich glaube, dass man sich auch als geistiges Wesen entwickeln kann, nur viel langsamer.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 16:27 Nein, weil sie nicht mit einem Schlag das Lernziel erreicht.
Das ist das, was Du glaubst, was Deinem Glauben entspricht. Ich sehe es zumindest ähnlich. Aber wie komme ich dazu, das als Wahrheit anderen aufdrängen zu wollen? Ich glaube, dass es möglich ist, in einem Leben das Ziel zu erreichen, auch wenn es äußerst unwahrscheinlich ist. Aber in Zukunft denke, dass sowas öfter geschehen wird, wenn die Bedingungen optimal sind. Ich glaube, die meisten Seelen bleiben sehr lange in den geistigen Welten nach dem Tod und steigen dort sehr langsam auf, bis sie irgendwann wieder das menschliche Leben erhalten.

Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 16:27 Doch! Eine Ursache ohne Wirkung ist ein Nichts.
Dann verstehen wir wohl etwas anderes unter dem karmischen Gesetz.

Ich bringe das mal auf den Punkt, was ich darunter verstehe:

An der Spitze ist Gottes Widersacher. Er hat sich ein kompliziertes Regelwerk für seine Schöpfung ausgedacht. Und sorgt dafür, dass dem Rechnung getragen wird. So wie der Gesetzgeber die Gerichte und die Polizei hat, so hat auch Gottes Widersacher seine Richter, Gerichte, sogar Anwälte, Polizisten und eine gigantische Organisation, die dafür Sorge trägt, dass alles den Gesetzen entsprechend abläuft. Es ist also alles aufgezwungen durch den, der der Stärkste hier ist, den Herrscher. Es sind seine Gesetze. Er denkt sie sich aus und kann sie nach Belieben ändern. Es gibt nur gewisse Vorgaben. Aber einen riesigen Spielraum.

Was verstehst Du unter dem karmischen Gesetz?
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 16:27 Es geht nicht darum, wie man etwas nennt, sondern einfach darum, dass alles seine entsprechende Wirkung hat.
Nicht zwingend.

Der Verkauf von Rohmilch ist in den USA verboten. Wer es trotzdem tut, bekommt es mit der Staatsgewalt zu tun. In Deutschland ist es legal und man verdient damit sein Geld. Gleiche Ursache, unterschiedliche Wirkung.

Der Gesetzgeber legt die Wirkungen fest. Sie ergeben sich nicht einfach so. Und sie stellen sich auch nicht einfach so ein sondern es muss etwas dafür geleistet werden. Die Verbrecher sperren sich nicht freiwillig ein. Man muss ein Gefängnis bauen, unterhalten, Personal einstellen, ein Sicherheitssystem installieren, die lebensnotwendigen Dinge für die Gefangenen bereitstellen und vieles mehr.

Wenn ein Mensch einem anderen etwas antut aber beide es vergessen, dann muss ein Dritter irgendwann dafür sorgen, dass ein Ausgleich stattfindet. Von alleine geschieht sonst nichts.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 16:27 Nein. Das ist kein Dogma, denn es ist ja begründet.
Das sagen alle Vertreter von Dogmen.
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 16:27 Nein. Wahrheit ist für alle, oder es gibt keine Wahrheit. Zj und Adventistentum ist platter Materialismus. Der lehrt auch, mit dem Tod ist alles aus. Aber Weiterleben nach dem Tod widerspricht dieser Aussage. Also kann nur eine davon wahr sein.
Soweit mir bekannt ist, glauben die Zeugen an die Wiederauferstehung und das ewige Leben im Fleisch im Paradies auf Erden. Davon abgesehen glauben die Zeugen an einen Geist im Menschen, der nach dem Tod weiter existiert und dann zu Gott zurückkehrt. Ich sehe da keinen Widerspruch.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Lena
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Lena »

Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Wenn z.B. Jesus sagt, dass wir durch den Glauben an ihn "ewiges Leben" bekommen,
Dann meint er, dass wir dank dem Ewigen, Leben bekommen das nie mehr aufhört................. :Herz2:

Und ich weigere mich, liebe Spice, an ein immer wieder auf die Welt kommen müssen, zu glauben.
Das erscheint mir so grausam. Immer wieder zahnen, immer wieder lernen zu laufen, immer wieder zu sterben.
Das wäre in der Tat die Hölle auf Erden.
Spice
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Re: Dogmen und Wahrheit

Beitrag von Spice »

Lena hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 17:55
Spice hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 15:11 Wenn z.B. Jesus sagt, dass wir durch den Glauben an ihn "ewiges Leben" bekommen,
Dann meint er, dass wir dank dem Ewigen, Leben bekommen das nie mehr aufhört................. :Herz2:
Das ewige Leben ist aber unwandelbares Leben. Wir aber beziehen unsere Freude aus dem Wandelbaren, also den Dingen dieser Welt. Um also ewiges Leben wertschätzen zu können, müssen wir unsere Liebe an das Vergängliche loslassen.

Und ich weigere mich, liebe Spice, an ein immer wieder auf die Welt kommen müssen, zu glauben.
Das erscheint mir so grausam. Immer wieder zahnen, immer wieder lernen zu laufen, immer wieder zu sterben.
Das wäre in der Tat die Hölle auf Erden.
Wie Du das empfindest ist nachvollziehbar, aber was nutzten unsere Wünsche und Vorstellungen, wenn die Realität diesen nicht entspricht? Weil das Sein in der Welt für einen unerleuchteten Menschen Leiden ist, entwickelten die Inder den Yoga, gehen die Buddhisten ins Kloster um sich der Befreiung von den Anhaftungen an die Inhalte der Welt zu widmen. Nur Christen meinen durch ein kirchenhistorisch bedingtes Außerachtlassen der Wahrheit von Reinkarnation und Karma, sie könnten bequemer dem Leiden entfliehen. Dem aber ist nicht so.
Du warst, wie jeder andere, schon immer auf dieser Welt. Aber das hat dich nicht gestört wieder auf diese zu kommen, denn nach dem Tod urteilt man anders als hier. Da sieht man es als eine Chnace, wieder hierher zu kommen, um sich entwickeln zu können!
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