Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

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Travis
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Travis »

Aslan hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:02 Der Konformitätsdruck ist unter christlichen Mitarbeitern enorm groß.
Dieser Druck ist in der ev. Landeskirche schon lange hoch. Ortsgemeinden mit frommen Pastoren müssen schon seit Jahrzehnten mit den liberalen Strukturen umgehen. Dieser Druck ist, was die Verkündigung des Evangeliums angeht, durch Corona nicht gestiegen. Im Gegenteil fand ich erstaunlich, dass Theater, Kinos, Stadien, Clubs, Gastronomie etc. schließen mussten, Kirchen jedoch immer geöffnet blieben und Gottesdienste feiern durften. Selbst wenn sie hätten schließen müssen, wäre dies nicht gegen die Kirchen speziell ergangen (da ja auch alle anderen schließen mussten) und damit auch nicht als Christenverfolgung zu werten.
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Aslan
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Aslan »

Elli hat geschrieben: Di 29. Jun 2021, 16:26 Mir ist das ein Rätsel, warum so viele Christen vor Corona
Angst haben. Was wird sein, wenn eine Christenverfolgung kommt? Was werden die dann mit ihrer Angst machen?
Nun, mein Sohn hat sich neulich mit einem älteren Bruder aus seiner Gemeinde online ausgetauscht.
Dieser ärgerte sich darüber, dass ihm von jemanden aus seiner Geminde vorgeworfen wurde ein "Angsthase" zu sein, was diesen älteren Bruder sehr ärgerte und verletzte. Das kann ich zwar verstehen. Natürlich besteht eine gewisse Korrelation zwischen Glaube und Furcht.
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Aslan
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Aslan »

Travis hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:10
Aslan hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:02 Der Konformitätsdruck ist unter christlichen Mitarbeitern enorm groß.
Dieser Druck ist in der ev. Landeskirche schon lange hoch. Ortsgemeinden mit frommen Pastoren müssen schon seit Jahrzehnten mit den liberalen Strukturen umgehen. Dieser Druck ist, was die Verkündigung des Evangeliums angeht, durch Corona nicht gestiegen. Im Gegenteil fand ich erstaunlich, dass Theater, Kinos, Stadien, Clubs, Gastronomie etc. schließen mussten, Kirchen jedoch immer geöffnet blieben und Gottesdienste feiern durften. Selbst wenn sie hätten schließen müssen, wäre dies nicht gegen die Kirchen speziell ergangen (da ja auch alle anderen schließen mussten) und damit auch nicht als Christenverfolgung zu werten.
Naja, die Kirche hat schon eine gewisse Lobby.
Was in Kirchenvorständen, Präsidien und Mitarbeiterkreisen besprochen und beschlossen wird, orientiert sich stark an den Vorgaben der Politik und der Stimmung, die die Medien verbreiten. Das weiß ich aus internen Informationen.
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Travis
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Travis »

Aslan hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:39 Naja, die Kirche hat schon eine gewisse Lobby.
Und nicht nur die großen Landeskirchen. Keine christliche Versammlung musste grundsätzlich (also generell) schließen, auch die Freikirchen nicht.
Aslan hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:39 Was in Kirchenvorständen, Präsidien und Mitarbeiterkreisen besprochen und beschlossen wird, orientiert sich stark an den Vorgaben der Politik und der Stimmung, die die Medien verbreiten. Das weiß ich aus internen Informationen.
Nun, ich bin intern, von daher sind meine Information aus analoger Quelle. Was die ev. Landeskirche betrifft, so ging sie hier im Norden (Nordkirche) über das was Politik geregelt hat hinaus. Man wollte noch mehr auf "Nummer sicher gehen". Trotzdem musste kein Gottesdienst schließen. Das einige Ortsgemeinden dies für ein paar Wochen freiwillig trotzdem taten, ist deren Sache.
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Aslan »

Timmi hat geschrieben: Di 29. Jun 2021, 16:53 Es ist aber nicht nur in der Gemeinde so, auch in der Arbeitswelt wurde das kritische Nachfragen, ob man denn schon geimpft sei, als diskriminierendes Element empfunden und ich denke, die Empfindung täuscht bei einigen auch nicht.
Genau das erlebe auf der Arbeit durch Kollegen, durch Kunden - nicht zuletzt auch von Geschwistern aus dem christlichen Umfeld.
Die Frage "bist du schon geimpft" ist in dieser Gesellschaft bereits salonfähig geworden und wird mit einer großen Selbstverständlichkeit kommuniziert, die ich als indiskret, unseriös und dummdreist empfinde.

Ich frage die Leute doch auch nicht: "Hey, bist du schon zur Krebsvorsorge gewesen?"
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von lovetrail »

Ich frage die Leute auch manchmal, ob sie schon geimpft sind. Nicht alle wollen es mir sagen ;-) (weil sie meine Bedenken kennen).

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Aslan »

Travis hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:43 Trotzdem musste kein Gottesdienst schließen. Das einige Ortsgemeinden dies für ein paar Wochen freiwillig trotzdem taten, ist deren Sache.
Das weiß ich doch. Darum geht es mir nicht.
Es geht darum, sich mehr an weltlichen Maßstäben zu orientieren als an der Bibel und die daraus resultieren Glaubensüberzeugungen.
Das kommt darin zum Ausdruck, dass gesellschaftliche Normen, die über die Medien adaptiert werden, eben auch bei Verantwortlichen in christlichen Kreisen nicht halt machen, weil primär die Überzeugung herrscht, sich gesellschafts- und obrikeitskonform zu verhalten.
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Aslan »

lovetrail hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:50 Ich frage die Leute auch manchmal, ob sie schon geimpft sind. Nicht alle wollen es mir sagen ;-) (weil sie meine Bedenken kennen).

LG
Natürlich, als Gegenfrage in die andere Richtung bleibt es oft nicht aus, stimmt.
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Travis »

Aslan hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:56 Es geht darum, sich mehr an weltlichen Maßstäben zu orientieren als an der Bibel und die daraus resultieren Glaubensüberzeugungen.
Bei uns wurde geschaut, ob und wo die staatlichen Maßnahmen tatsächlich gegen Jesusnachfolger gerichtet waren. Da dies nicht der Fall war, konnte man den staatlichen Anordnungen folgen.
Aslan hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:56 Das kommt darin zum Ausdruck, dass gesellschaftliche Normen, die über die Medien adaptiert werden, eben auch bei Verantwortlichen in christlichen Kreisen nicht halt machen, weil primär die Überzeugung herrscht, sich gesellschafts- und obrikeitskonform zu verhalten.
Da die Unterordnung unter die Obrigkeit grundsätzlich im Willen Gottes ist, kann ein konformes Verhalten nicht grundsätzlich als falsch angesehen werden. Da muss man schauen, wo es tatsächlich gegen die Verbreitung des Evangeliums geht. In der Corona-Krise ging es bisher nicht gegen Christen.
Aslan hat geschrieben: Mi 30. Jun 2021, 09:57 Natürlich, als Gegenfrage in die andere Richtung bleibt es oft nicht aus, stimmt.
Ich würde jemandem von dem ich weiß, dass er mir den Glauben abspricht und das dann entsprechend weiterträgt meinen "Impfstatus" auch nicht mitteilen. Interessanter Weise wurde mir der Glaube von geimpften Menschen bislang nie abgesprochen. Diese bedenkliche Verhaltensweise finde ich nur bei Impfgegnern.
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Re: Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?

Beitrag von Aslan »

lovetrail hat geschrieben: Di 29. Jun 2021, 22:31 Aslan, ich würd mir weniger Sorgen drüber machen, dass du eventuell ausgeschlossen werden könntest, als über das Schicksal der Geimpften. Und da meine ich nicht nur das medizinische Schicksal.
Ich mache mir selbst nicht im geringsten darüber Sorgen, irgendwo ausgegrenzt zu werden!!!

Ich finde es nur traurig, dass sich diese "Denke" unter Christen findet, die eine konstruktive Diskussion über Corona in Gemeinden und christlichen Gruppen ablehnen, weil sie der Meinung sind dadurch präventiv einer etwaigen Spaltung vorzubeugen, während sie gleichzeitig mit dem Gedanken spielen, sich an dem jeweiligen Impfstatus anderer Christen zu orientieren.

Dies entspricht jedenfalls meiner direkten Erfahrung aus meinem Umfeld - und ist nicht repräsentiv für alle zu verstehen.
Schließlich sind wir noch nicht soweit. Aber das überhaupt solche Dinge in Erwähnung gezogen werden, lässt für mich eine Tendenz erahnen, in welche Richtung es in den nächsten Monaten gehe könnte, wenn eine mögliche Impfpflicht durch die Hintertür kommen sollte...
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