Bestraft Gott seine Kinder?

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.

Moderator: Moderation Helmuth

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Nobody2
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Re: Bestraft Gott seine Kinder?

Beitrag von Nobody2 »

Oleander hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:08 Dies soll jetzt keine Kritik an der Bibel oder Gläubigen sein, sondern einfach nur auch mal ein Hinweis an dich, dich an Fakten zu halten, denn auch du kannst nicht wissen, ob GOTT wirklich zu jemanden redete, es bleibt eine Glaubenssache
Das wissen wir doch alle. Wir erkennen die Authentizität der Bibel an und tauschen uns in diesem Rahmen über die Inhalte aus. Dass das eine Glaubenssache ist, versteht sich von selbst. Das braucht man nicht zu sagen. Ansonsten kannst Du diesen Kommentar laufend unter die meisten Beiträge hier setzen. Das bringt niemandem was.

Für den Gläubigen wird der Glaube auch zur Gewissheit - mehr oder weniger. Wäre es so nicht, was für ein Glaube wäre das dann? Das wird ja vom Gläubigen erwartet, das ist die Bedingung, damit es funktioniert: Dass sein Glaube stark sei und unerschütterlich. Wer noch zweifelt, der wird auch keine guten Fortschritte machen auf dem Weg. Wer mit Gott Zwiesprache halten will, der muss auch einen grundfesten Glauben haben, der eine absolute Gewissheit ist, eine 100%ige Wahrheit, nur dann funktioniert es auch, sonst nicht.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Oleander
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Re: Bestraft Gott seine Kinder?

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:11 Alle, die sich reuemütig in Gottes Obhut begeben, die Buße tun und um aufrichtig um Vergebung bitten, die sich in Liebe und Glaube an Gott, an den Erlöser wenden, die durch ihre Mühe, Gott wohlzugefallen, unter dieses Gesetz fallen.
Wenn ich dies alles tun würde, nur um einen Gott "zu gefallen", wäre das für mich eine falsche Motivation.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Nobody2
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Re: Bestraft Gott seine Kinder?

Beitrag von Nobody2 »

Oleander hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:19 Wenn ich dies alles tun würde, nur um einen Gott "zu gefallen", wäre das für mich eine falsche Motivation.
Hm.. Also wie ist das, wenn Du Dich in einen Mann verliebt hast? Du suchst seine Nähe, seine Zuneigung, seinen Respekt, nicht wahr? Du willst mit ihm verbunden sein. Willst Du ihm dann nicht gefallen? Oder sagst Du: Nein, will ich nicht. Ich bin so, wie ich bin, wenn er mich liebt, dann eben so....

Ja, sowas gibt es natürlich, aber wenn man sich ganz nüchtern die Realität anschaut, ist es doch offensichtlich, dass Menschen, die sich lieben, einander gefallen wollen. Auch die stursten, trotzigsten, bockigsten Menschen tun das, zumindest am Anfang, wenn einem noch etwas am anderen liegt, wenn man ihn wertschätzt und eine Bindung wünscht.

Oder etwa nicht?

Warum ist es da in Ordnung, aber bei Gott nicht? Das verstehe ich nicht. Kannst Du mir das erklären?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Oleander
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Re: Bestraft Gott seine Kinder?

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:27 Willst Du ihm dann nicht gefallen?
Ich werde sicher nicht bestimmte Dinge tun, nur um ihn zu gefallen-ich verbiege mich für niemanden!
Oder sagst Du: Nein, will ich nicht. Ich bin so, wie ich bin, wenn er mich liebt, dann eben so...
Das wäre wenigstens ehrlich :)
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Abischai
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Re: Bestraft Gott seine Kinder?

Beitrag von Abischai »

Michael hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 11:15 Ich bin zur Auffassung gelangt, dass an vielen Stellen das damit verbundene Wort Gottes falsch interpretert bzw. übersetzt wird, weil genau der Unterschied nicht erkannt wird. Entweder ich bestrafe dich oder ich züchtige dich.
Nobody2 hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:11 ...
Was der Mensch sät, das wird er ernten (Galater 6,7)
Denn wir kennen den, der gesagt hat: »Mein ist die Rache, ich will vergelten«;
und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten. (Hebräer 10,30)

So ist es mit dem Gesetz: Jedem wird vergolten nach seinen Taten.
Für die Vergeltung dürfen wir um Gnade bitten, daß sie gemäßigt oder gar gänzlich ausfällt.

Die Bibel gibt das Wort "Strafe" wenn überhaupt, dann nur sehr sparsam wieder, mir ist das nicht wesentlich bekannt.
Wir haben es in der Schrift aber vornehmlich mit "Gericht" zu tun, und das ist nach geläufigem Bibelverständnis alles, also sowohl abschließende Verurteilung der Vernichtung wie auch das zurechtbringende, berichtigende Gericht. Letzteres ist auch die Wortbedeutung des biblischen Begriffes, also "Richtigung" i.S.v. Berichtigung oder Korrektur.

Das darf man sich aber nicht easy wie die Kurskorrektur eines Luftbalons vorstellen, den Kinder durch anstubsen oder anpusten in der Luft halten und ihm den Weg weisen, sondern wohl eher wie einen 5kg. Schmiedehammer, mit dem ein rotglühendes, krummes Eisen auf dem Amboß "gerichtet" wird.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Bestraft Gott seine Kinder?

Beitrag von Helmuth »

Nobody2 hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:11 So ist es mit dem Gesetz: Jedem wird vergolten nach seinen Taten. Ist das eine Bestrafung?
Vergeltung ist ein Begriff, der für Gutes wie Böses angewandt werden kann. Es kommt also darauf an, was vergolten werden soll.
Nobody2 hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:11 Wenn ein Mensch nach einem Gesetz veurteilt wird, wie nennt man dann das Urteil?
Das kommt auf das Verfahren an. Bin ich ein Straftäter wenn ich eine Parksünde begehe? Aber man "bestraft" mich dafür ohne zu hinterfragen, warum ich das getan habe. Man empfindet das durchaus als Strafe, wobei das Motiv Im Verwaltungsverfahren den Gesetzgeber allgemein nicht interessiert.

Du meinst wohl das Strafgesetz. Denn dort geht es auch um Motive und nicht nur um Taten. Doch nicht alles wird bestaft, nur weil es gerichtet wird. Ich bitte hier das säkulare Recht nicht zu sehr zu strapazieren, denn Gottes Gesetz und unser Recht sind sich da in vielen Dingen nicht einig und einiges steht heute klar konträr dazu.

Das Gesetz Gottes heißt jedenfalls nicht Strafgesetz, das wäre eine zu einseitige Auslegung. Hinzu kommt, dass ich im Alt-Hebräischen bislang kein adäquates Wort finde, was im AT unmissverständlich als "Strafe" AT wiedergegeben werden müsste bzw. bin ich noch auf der Suche danach. Im NT verhält sich das anders.
Zuletzt geändert von Michael am Sa 18. Sep 2021, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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andere Betrachtung

Beitrag von Anthros »

Nobody2 hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:11 Aber wir wissen alle, dass es noch ein anderes Gesetz gibt,
Zwei Gesetze, die sich einander beißen: Liebe und (beispielsweise Vergeltung als) Strafe.

Das fordert eine andere Betrachtung.
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Ich versus blinder Gehorsam

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:52 dass ich im Alt-Hebräischen bislang kein adäquates Wort finde, was im AT unmissverständlich als "Strafe" AT wiedergegeben werden müsste bzw. bin ich noch auf der Suche danach.
Das klammert gehorsam an Übersetzungen anderer, nicht aber an etwas, das ich bei Oleander lese:
Oleander hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:32 Ich werde sicher nicht bestimmte Dinge tun, nur um ihn zu gefallen-ich verbiege mich für niemanden!
Ein schwaches Ich verbiegt sich und ist dem blinden Gehorsam treu.
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Helmuth
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Re: Bestraft Gott seine Kinder?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:43 Wir haben es in der Schrift aber vornehmlich mit "Gericht" zu tun, und das ist nach geläufigem Bibelverständnis alles, also sowohl abschließende Verurteilung der Vernichtung wie auch das zurechtbringende, berichtigende Gericht. Letzteres ist auch die Wortbedeutung des biblischen Begriffes, also "Richtigung" i.S.v. Berichtigung oder Korrektur.
Korrekt, das Gericht auf ein reines Strafgericht einzuengen wäre definitv falsch. Ich bin auch einem anderen Vorurteil auf der Spur, als Gott JHWH des AT immer wieder als der böse und strafende Gott propagiert wird.

Dem setzen andere Jesus als Kontrapunkt entgegen als den alles liebenden und alles verzeihenden Sohn. Man vergisst dabei nur eins: Die beiden sind "eins", d.h. sie sind sich einig. Jesus widerspricht seinem Vater in keinem einzigen Wort und hat sein Gesetz mitnichten aufgelöst! Jesus ist zudem auch eingesetzt als der Höchstrichter Gottes über Lebende wie Tote. Das vergessen viele dabei bzw. wollen sie das gerne vergessen.

Du hast mir mit deinem ersten Beitrag sehr gut weitergeholfen, dass man das aktive und das reaktive Verhalten zu brücksichtigen hat. Deine Maßnahme war reaktiv.

Ein Gericht ist hingegen eine aktive und bewusste Handlungssetzung. Es setzt etwas fest, Urteil, Spruch, Entscheidung, Erkenntnis, wie immer das genannt wird, das in der Folge entweder exekutiert werden soll oder richtungsweisend für die weitere Zukunft ist.

Das ist in dem Sinne nicht reaktiv, so als gelte es nur möglichst rasch einen lokalen Brand zu löschen. Als richtungsweisend nennt man es auch mit einem moderen Begriff proaktiv, d.h. vorsorglich. So hat sich das Gesetz auch entwickelt. Eine Strafentwicklung war das aber nicht, so als gelte es für jedes Vergehen eine adäquate Strafe zu definieren.
Zuletzt geändert von Michael am Sa 18. Sep 2021, 13:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Oleander
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Re: Ich versus blinder Gehorsam

Beitrag von Oleander »

Anthros hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:57
Oleander hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 12:32 Ich werde sicher nicht bestimmte Dinge tun, nur um ihn zu gefallen-ich verbiege mich für niemanden!
Ein schwaches Ich verbiegt sich und ist dem blinden Gehorsam treu.
Mir ging es vielmehr darum, etwas nur deswegen zu tun, um (jemand) anderen zu gefallen oder gar aus Angst vor einer möglichen Strafe?
Wenn ich etwas tun/oder unterlassen würde, muss ich erst selber davon überzeugt sein...
Ich halte ja auch nicht bei rot an der Ampel an , weil ich sonst ne Strafe/oder Belohnung erhalte sondern mir bewusst ist, dass, wenn ich trotzdem überquere ,mich und meine nächsten in Gefahr bringen könnte.
Was ich allerdings nicht "logisch" nachvollziehen kann, wäre ein Gebot/Verbot, dass Holz sammeln/Ähren raufen am Sabbat untersagt und unter Todesstrafe stellt.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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