Travis hat geschrieben: ↑Mi 20. Okt 2021, 11:52
Und wer von den Menschen hat "heiligen" Zorn? Immerhin sind wir nicht Jesus und was in Jak 1,20 steht, spricht wohl für sich.
Es spricht eine Aussage immer nur für sich, wenn man sie auch geistlich zu beurteilen vermag. Kann das jeder? Man kann das für den Einzelfall oft erst im Nachhinein beurteilen, wenn man siehst, was er bewirkt hatte. Allgemein kann man dazu das sagen:
Wir müssen nicht erst wie Jesus sein um Zorn in uns zu haben. Er ist eine Eigenschaft, die wir in der Gleichheit Gottes als Teil unserer Ebenbildlichkeit besitzen. Er ist damit heilig. Es geht allerdings um seine Beherrschung und dann scheiden sich rasch die Geister. Wer nicht unter der Kontrolle des HG steht, der übt ihn gewirkt durch das Fleisch aus und das ist wovon Jakobus schreibt. So bringt er nicht Gottes Gerechtigkeit hervor.
Hingegen ist uns geboten unserem Zorn Raum zu geben, damit Gott ihn für seine Zwecke nutzen kann. Paulus weist dabei nicht an, dass wir alles in uns hineinfressen, was oft als "christlich" gelehrt wird. Denn es staut sich in dir damit nur mehr auf um dann eines Tages auszubrechen.
Es geht also nicht um seine Unterdrückung, sondern um seine Beherrschung, indem man ihn so ablegt, damit Gott seine Gerechtigkeit damit hervorbringen kann. Das wäre ein eigenes Thema wert, denn es müssten dazu noch mehr Dinge ausgeführt werden. Was unser Forum anbelangt, so sehe ich keine Veranlassung irgendeinen User grundlos zu zürnen.
Einen guten Weg mit Zorn umzugehen habe ich darin gefunden, anstelle eines Fluches, der oft vorschnell über die Lippen gleitet, eben in der ersten Erregung des Zorns, in einen Segen umzuwandeln. Das unterdrückt oder beseitigt den Zorn nicht, aber der HG lenkt ihn in die richtige Richtung.
Ich kann als durchaus im aufkeinenden Zorn sagen (oder auch beten): "Ach Gott, du ... , möge dir der Herr doch einfach nur Frieden schenken und dir so manche Herzenwünsche erfüllen, die in dir schon lange schlummern und die ihm auch wohlgefallen. " Das hilft.