Re: Tierisches und Sündhaftes
Verfasst: Mi 27. Okt 2021, 15:36
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Wo du schon den Tempel erwähnst. Auch diesen wollte Gott ja nicht. Und doch anerkannte er Salomos Bauprojekt. Es ist doch fatal, wenn man Gottes Ablehnung ausspielt gegen seine Befürwortung. So einfach darf man es sich nicht machen. Gott reagiert doch viel mehr auf die sich verändernde Wahrnehmung und Bedeutung, die ihr Ausdruck des eigentlich gedachten Gottesdienstes annehmen. Zuerst hat das Tieropfer für die Menschen die Bedeutung des Gottesdienstes, aber im Laufe der Zeit verwandelt sich diese Praktik im Bewusstsein zu einer Anspruchshaltung im Sinne eines Gabentausches : "Lieber Gott, ich gebe dir etwas von mir Geleistetes und du gibst mir dafür etwas, was ich mehr begehre". Ich "produziere" also die Opfergaben nicht mehr um ihrer Selbstwillen, nicht weil ich sie benötige, sondern als Mittel zum Zweck des Gewinns. Diese Denkweise ist hochgradig kapitalistisch. Schon im Alten Israel. Erstaunlich oder ? Tatsächlich ist es aber so, dass alles was ich hervorbringe, ohne die von Gott gesetzten Grundlagen des Vorhandenseins des Erdbodens und meiner mir angeborenen Kräfte, schlicht nicht möglich wäre. Ich habe also keine Ansprüche zu stellen, sondern dankbar zu sein. Man darf und soll Gott gegenüber zwar seine Begehren und Bedürfnisse äußern, aber Gott braucht dafür doch keinen Tauschhandel. Wer so denkt, den verabscheut Gott zu Recht.Corona hat geschrieben: ↑Mi 27. Okt 2021, 15:27 Er hat auch vergessen den Kontext zu beachten wenn Gott vorher sagt:
Eine Ansage an die falschen Propheten, nur die Opfer und der Tempel seien genug um die Sünden zu vergeben und Jersualem zu retten.Jermia 7
Verlaßt euch nicht auf trügerische Worte wie diese: »Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist dies!« 5 Denn nur wenn ihr euren Wandel und eure Taten ernstlich bessert, wenn ihr wirklich Recht übt untereinander, 6 wenn ihr die Fremdlinge, die Waisen und Witwen nicht bedrückt und an dieser Stätte kein unschuldiges Blut vergießt und nicht anderen Göttern nachwandelt zu eurem eigenen Schaden –
Nun, dies lässt sich auch sehr gut auf das sogenannte „Opfer Jesu“ leiten: ein Opfer als Mittel des Zweckes, also ein Tauschhandel, eine Genugtuung (wo es aber dieses Mittel nicht mal bräuchte), und schon sagt dann der Christ, dass er dadurch „gerechtfertigt“ sei, da dadurch Gott genüge getan sei, auf dass Gott vergeben könne, da ohne Opfer keine Vergebung sei.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 27. Okt 2021, 15:52 Ich "produziere" also die Opfergaben nicht mehr um ihrer Selbstwillen, nicht weil ich sie benötige, sondern als Mittel zum Zweck des Gewinns. Diese Denkweise ist hochgradig kapitalistisch.
Also es ist so, wenn ich im Garten grilliere, riecht es gut, ein lieblicher Geruch von meinem Gebratenen (ob nun Fleisch oder Gemüse), wenn er Nachbar grillt, dann stinkt es wieder mal.
Die Tieropfer waren von Gott vorgeschrieben, da kann man reden, wie man will. Und wenn sie mit dem richtigen Herzen gegeben wurden, dann wat der Gott Israels auch zufrieden damit. Aber das Herz des Volkes Israel war manchmal fern von ihrem Gott und die Opfer wurden nur noch in sturer Routine gebracht und das hat dem HERRN nicht gefallen. Jes 29,13; Mt 15,8Larson hat geschrieben: ↑Mi 27. Okt 2021, 16:16Nun, dies lässt sich auch sehr gut auf das sogenannte „Opfer Jesu“ leiten: ein Opfer als Mittel des Zweckes, also ein Tauschhandel, eine Genugtuung (wo es aber dieses Mittel nicht mal bräuchte), und schon sagt dann der Christ, dass er dadurch „gerechtfertigt“ sei, da dadurch Gott genüge getan sei, auf dass Gott vergeben könne, da ohne Opfer keine Vergebung sei.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 27. Okt 2021, 15:52 Ich "produziere" also die Opfergaben nicht mehr um ihrer Selbstwillen, nicht weil ich sie benötige, sondern als Mittel zum Zweck des Gewinns. Diese Denkweise ist hochgradig kapitalistisch.
Deshalb steht ja auch schon im AT, wo Gott meint (etwas frei zitiert): „Was soll ich mit euren Opfern, was soll ich mit Blut und Rauch? Ist nicht sowieso alles mein, bin ich nicht der Schöpfer all dessen? Was bringt ihr mir dar, was mir gehört? Aber wenn ihr was bringen wollt, kehrt um von den bösen Wegen….“
Das geht dann schon stark in die Richtung die man heute im Sinne einer "protestantischen Arbeitsethik" als vom Calvinismus abgeleitet sieht, die aber als solche eine von christlicher Religiösität emanzipierte und somit säkularisierte Erscheinung von Tugendhaftigkeit ist. Völlig auf dem Holzwege ist, wer diese "protestantische Arbeitsethik" oder Arbeitsethik schlecht hin als von Jesus und Paulus gewollt und initiiert versteht und beide dann dafür lobt oder kritisiert. Prinzipiel ist das die Art und Weise, wie hier unser Nobody2 auftritt.Larson hat geschrieben: ↑Mi 27. Okt 2021, 16:16 Nun, dies lässt sich auch sehr gut auf das sogenannte „Opfer Jesu“ leiten: ein Opfer als Mittel des Zweckes, also ein Tauschhandel, eine Genugtuung (wo es aber dieses Mittel nicht mal bräuchte), und schon sagt dann der Christ, dass er dadurch „gerechtfertigt“ sei, da dadurch Gott genüge getan sei, auf dass Gott vergeben könne, da ohne Opfer keine Vergebung sei.
Gott schrieb vor, wie die Opfer zu erbringen sind. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu deiner Aussage.Zippo hat geschrieben: ↑Mi 27. Okt 2021, 17:11
Die Tieropfer waren von Gott vorgeschrieben, da kann man reden, wie man will. Und wenn sie mit dem richtigen Herzen gegeben wurden, dann wat der Gott Israels auch zufrieden damit. Aber das Herz des Volkes Israel war manchmal fern von ihrem Gott und die Opfer wurden nur noch in sturer Routine gebracht und das hat dem HERRN nicht gefallen. Jes 29,13; Mt 15,8
Stell dir vor, auch früher wurde selten jemand getötet, da die Anforderungen so hoch waren für eine Verurteilung.Wer das Gesetz halten will, der soll von bösen Wegen umkehren UND die erforderlichen Opfergaben bringen.
Die Strafen für Übertretungen sind drastisch. Übertreter des Sabbatgebotes müßen gesteinigt werden, ebenso die Ehebrecher.
Wird ein solches Gesetz von den Orthodoxen Juden gelebt ? Ich denke, nein, und da können wir auch ganz froh sein, daß wir in Zeiten von Gnade und der Wahrheit leben, daß das Bündnis vom Sinai aufgelöst ist, um der Nachfolge Jesu Platz zu machen. Joh 1,17
Gruß Thomas
Nein, dieses „Und“ ist nicht zwingend, dazu selbst der Talmud (welcher ja eher sehr "gesetzlich" ist):
Von Steinigungen durch Gerichte aus der Zeit vor Jesu sind weniger als eine Handvoll bekannt. Also das „Gesetz“ wurde da schon „gnädig“ ausgelegt.1150 Opfer: (Spruchlexikon des Tamud und Midrasch 1876)
Die Opfer darzubringen, sind geradezu von Gott nicht geboten, als vielmehr nur erlaubt. Ähnlich dem Könige, dessen leichtsinniger Sohn, statt am väterlichen Tische zu essen, bei fremden, liederlichen Gesellen zechte und unsittlich wurde.
Der König gebot daher, dass der Sohn täglich an seine Tische speise, damit er auch sittlich werde.
Auch Israel war gewohnt, falschen Göttern Opfer darzubringen, wodurch es auch ausartete; da sprach Gotte; Bringt mir diese Opfer dar, so werden sie doch dem wahren Gott geweihet.
Die Zeit der Gnade war schon vor Jesus, die ist nicht erst geworden. Und nein, das Bündnis vom Sinai ist nie aufgelöst worden, so etwas widerspräche der Aussage Jesu, es sei leichter, dass Himmel und Erde vergehen als dass ein Strichlein anders gelehrt werden darf, oder gar entfalle.
Weit gefehlt. Du greifst mich an, Du provozierst mich. Meine Fragen, um die es hier in dem Thema gehen sollte, was ich eben darum eröffnet habe, bleiben von Deinen Ausführungen ausgenommen. Sie tragen zur Klärung dieser Fragen nichts bei. Wenn ich etwas sehe, das für mich wie ein widerspruch aussieht, kann ich es nicht einfach übergehen, eben da ich die Wahrheit will.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 27. Okt 2021, 15:10 Du meinst, dass ich vor deinen von dir aufgestellten Widersprüchen zu kapitulieren habe, dass sie nicht zu erklären seien. Das ist es, was du willst und was anderes akzeptierst du auch nicht.