Magdalena61 hat geschrieben: ↑Sa 19. Mär 2022, 23:31
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 19. Mär 2022, 15:49
Das Hindurch erschließt sich aus dem Text, die Präposition mit Genitiv. Als Hilfsmittel müsste es mit Akkusativ stehen.
Ich verstehe es immer noch nicht.
Die Elberfelder verweist auf Parallelstellen:
Apg. 14,22: Sie stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und ⟨sagten⟩, dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes hineingehen müssen.
1. Kor. 3,15 : wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer.
Durch Bedrängnis, durchs Feuer... durch Kindergebären?
Ich präzisiere dein "durch" als "hindurch", weil "durch" auch impliziert (in der deutschen Sprache), dass es auf ein Hilfsmittel verweist. Aber weder Bedrängnis, noch Feuer, noch Kinderkriegen sind das Hilfsmittel zur Rettung, sondern die Begleitumstände hin zur Rettung. Die genannten Verse sind nicht beispielhaft für die Interpreration als Hilfsmittel. Dazu ein anderen Beispiel, was das eindeutig belegen sollte :
1. Petrus 3,20 welche einst ungehorsam waren, als die Langmut Gottes harrte in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in welche wenige, daß ist acht Seelen, durch Wasser gerettet wurden,
Wir kennen den Kontext der Sintflut doch gut genug aus dem AT. Wasser war nicht das Mittel der Rettung, sondern die Arche war die Rettung vor dem Wasser. Die Arche glitt samt Inhalt unbeschadet durch das Wasser hindurch. Wäre Wasser das Hilfsmittel, hätts die Arche nicht gebraucht, hätte Gott Noah nicht den Auftrag zum Bau gegeben. Dann wäre das Wasser nicht die Zerstörung der Welt gewesen, sondern deren Rettung.
Übrigens alle Beispiele hier Präposition mit Genitiv.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Sa 19. Mär 2022, 23:31
Irgendwie sehe ich da gerade keine Spur-- weil es ja zu der Zeit, in der der Brief verfasst wurde, sicherlich auch Frauen gab, die unverheiratet blieben oder keine Kinder bekommen konnten.
Dieses Dilemma ergibt sich ja nur, wenn man das Kinderkriegen als Hilfsmittel zur Rettung interpretiert und mit Rettung das Eingehen in das Reich Gottes gemeint wäre.
Was ich doch sagen wollte, dass das Kinderkriegen an die Eltern eine Erwartungshaltung wecken kann, anhand derer sie ihre Kinder beurteilen und dann hartherzig gegenüber den Kindern werden lassen. Durch so eine Haltung beschützen sie nicht die Kinder vor irgendwas, was natürlich immer die Ausrede ist, sondern gefährden sich selber, nicht in das Reich Gottes einzugehen, weil sie verurteilen, ihre Liebe (oder besser gesagt ihre Gunst) also nicht bedingungslos ist. Und tatsächlich war und ist es doch bis heute oft so, dass die harte und abhärtende Erziehung doch angeblich nur dem Besten der Kinder dienen soll. Dazu mal ein Zitat von König James I. von England aus
The True Law of Free Monarchies :
Durch das Naturgesetz wird der König bei seiner Krönung zum natürlichen Vater aller seiner Lehnsherren: Und als Vater seiner väterlichen Pflicht ist er verpflichtet, für die Ernährung, Erziehung und verantwortungsvolle Regierung seiner Kinder zu sorgen; Genauso ist der König verpflichtet, für alle seine Untertanen zu sorgen. Da alle Mühen und Schmerzen, die der Vater für seine Kinder auf sich nehmen kann, von ihm als leicht und gut angesehen werden, so dass die Wirkung davon zu ihrem Nutzen und Wohl zurückreicht; so sollte der Prinz seinem Volk gegenüber handeln. Wie der gütige Vater alle Unannehmlichkeiten und Gefahren voraussehen sollte, die für seine Kinder entstehen können, und obwohl mit der Gefahr seiner eigenen Person darauf drängt, dasselbe zu tun; so sollte der König seinem Volk gegenüber sein. So wie der Zorn und die Zurechtweisung des Vaters über eines seiner Kinder, das Anstoß erregt, durch eine mit Mitleid gewürzte väterliche Züchtigung erfolgen sollte, solange es irgendeine Hoffnung auf Besserung in ihnen gibt; so sollte der König gegenüber jedem seiner Lehnsherren sein, die in diesem Maße beleidigen. Und kurz darauf, wie der Häuptling des Vaters es sein sollte, das Wohlergehen seiner Kinder zu beschaffen, sich über ihr Wohlergehen zu freuen, sich über ihr Leid zu ärgern und Mitleid zu haben, für ihre Sicherheit zu riskieren, für ihre Ruhe zu träumen, für ihren Schlaf aufzuwachen; und mit einem Wort, zu denken, dass sein irdisches Glück und Leben mehr in ihnen steht und lebt, noch in sich selbst; so sollte ein guter Prinz an sein Volk denken.
Quelle :
http://www.perseus.tufts.edu/hopper/tex ... ection%3D2 (Abschnitt 6, von Google Translator ins Deutsche übersetzt)
Es dürfte unschwer zu erkennen sein, dass diese überheblich anmaßende Haltung auf Basis von Bibelversen zusammen komponiert wurde. Letztlich wurden so auch die Foltermethoden der Inquisition gerechtfertigt.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Sa 19. Mär 2022, 23:31
In Ephesus stand der Tempel einer mächtigen heidnischen Göttin: Diana- Artemis. In diesem Tempel dienten Priesterinnen.
Quelle. Das Lehrverbot für Frauen sowie die Anordnung, Frauen sollten nicht die Männer dominieren sehe ich im Zusammenhang mit diesem Diana- Kult und der Position der Frauen in dieser
Artemis Ephesia- Religion.
War für Paulus sicher kein gutes Beispiel, aber überzeugte Tempeldieneren hätte er mit jovialen Appellen auch nicht überzeugt, wenn sie nicht von sich aus schon diese Tätigkeit aufgegeben hätten bzw. ihr entflohen wären. Solche Appelle hätte er ja an Tempeldienerinnen richten müssen, die das noch sind, und nicht an welche, die sich schon der Gemeinde angeschlossen haben. Die Gemeinde in Ephesus bestand ja schon und Timotheus blieb dort nicht zurück, um sie erst zu gründen, sondern zu beaufsichtigen. Aber gut, entgegen aller Überzeugung und Abneigung kann auch die matriarchale Gewohnheit beim Umgang mit dem anderen Geschlecht eine Rolle spielen. Dass Frauen also dominant gegenüber Männern auftreten, ohne, dass sie sich bewusst dazu entscheiden haben. Für solche mag vielleicht der simple Verweis auf Adam und Eva genügen.