Ziska hat geschrieben: ↑Do 30. Jun 2022, 08:33
Er bestätigte sein vormenschliches Dasein auch mit diesen Worten:
Das ist wie viele den Text lesen, bzw. wie er uns überliefert worden ist und man entsprechend dogmatisch darauf ausgerichtet worden ist. War das aber auch der authentische Wortlaut Jesu? Was sagte er wirklich, und zwar in seiner Muttersprache, in der er erzogen wurde? Und weiters macht man einen exegetischen Grundsatzfehler. Man löst die Aussage aus ihrem Kontext. Es ging dabei schlicht um etwas anderes.
Dazu sollte man auch wissen, dass Jesus seine Auseinandersetzungen mit den Juden mit Sicherheit nicht auf Griechisch geführt hatte, sondern auf Hebräisch bzw. eines galiläischen Dialektes davon. Man erkannte Jesus und seine Jünger auch anhand ihres gesprochenen Dialektes.
Es erfolgte aber die Berichterstattung in Koine, wie uns das Jh-Ev diese Auseinadersetzungen überliefert. Und das birgt auch immer etwas Schwierigkeiten, wie man Dinge korrekt übersetzt, sprich man muss dabei zuerst Jesu Gedankenegänge erfassen. Welche waren das?
Wie begegnet man solchen Schwierigkeiten textkritisch? Man muss Textvergleiche mit anderen Zeugnissen suchen und dabei selbstverständlich immer den Kontext beachten, in dem eine Aussage erfolgt. Dazu haben wir diesbezüglich keinen Vergleich. In den Synoptikern finden wir auch auf indirekte Weise keine Anhaltspunkte, die für die Denkweise einer Präexistenz Jesu sprechen. Und sehe auch bei den von Jesus berufenen Aposteln keine Tendenzen.
Betrachtet man den Kontext im Jh-Ev aber näher, stellt man fest, dass es überhaupt nicht um die Frage geht, wann Jesus ins Dasein gekommen ist, sondern dass er höher gestellt ist als Abraham. Das war die Konflitksituation mit den Juden. Sie warfen Jesus vor, dass er sich zu Gott macht und ihn damit verlästert.
Dr der Kern aller Auseinandersetzungen war, dass sich Jesus über anderes stellt, wie er sich in den Augen der Juden z.B. auch über das Gesetz gestellt haben soll und damit den Sabbat gebrochen habn soll. Sein Geburtsdatum stand dabei nie zur Debatte.
Philosophisch geprägte Denkmuster, die nichts mit dem zu tun haben, was passiert ist bzw. gesagt wurde, entstanden erst später, und es kann durchaus sein, dass die Autoren des Jh-Ev bereits einen gewissen Hang dazu hatten, ihre eigenen philosophischen Gedankenmuster theologisch in das Jh-Ev einzuarbeiten. Das zeigt der Jh-Prolog, wie das Jh-Ev eingeleitet wird. Und diese wurden dann weiter entwickelt. Man ignoriert dabei aber den historischen Tatbestand.
Insofern ist dem TE Recht zu geben und so beantworte ich die Themefrage: Wir finden jedenfalls in Galater 4:4 keine Anhaltspunkte für ein etwaiges Vorleben Jesu vor seiner Geburt. Gott erfüllte seine Zusage den Messias zu senden als die Zeit erfüllt war. Das und nur das ist die konkrete Aussage des Paulus.