Doch, auch. Im Sommer 1984 waren es dreieinhalb Jahre nach meinem zweiten Anlauf im Glauben.
Ich muss mal dazu bemerken: Die "Gottlosen", unter denen ich mich in den Jahren vor meiner Rückkehr ins Vaterhaus aufgehalten hatte, waren keine Hardcore- Atheisten. Eher Agnostiker.
Die meisten, meine Person nicht ausgenommen, hatten in der Kindheit Kontakt gehabt zum christlichen Glauben. Halt das Übliche: Taufe, Religionsunterricht, diverse Traditionen mitgemacht in den Landeskirchen. Aber sie... wir... waren Gott nicht begegnet. Oder nur sporadisch.
Der Kinderglaube ist auch ein Glaube. Aber er hält nicht lebenslang. Mit zunehmendem Verstand registriert man mehr und mehr die Vielschichtigkeit unserer Welt, daraus ergeben sich viele Fragen. Ein Glaube, der mit Vernunftschlüssen mithalten soll, muss auf einem anderen; auf einem tieferen und festeren Fundament gegründet sein als der Kinderglaube.
Wenn man abends in einer "Alternativenkneipe" zusammen saß und einige Bier trank, oder man saß um ein Lagerfeuer herum und sinnierte... dann war "Gott" immer wieder das Thema.
Irgendwie waren wir uns ziemlich einig: Ja, es gibt (wahrscheinlich) einen Gott.
Doch keiner wußte , wie man feststellen könnte, ob es Ihn gibt. Und wie man sich Ihm nähern kann.
Was wir in den Kirchen erlebt hatten, erschien uns wie ein weltfremdes rethorisches Regelwerk. Es hatte nicht die Herzen berührt.
Wir hatten nicht verstanden, was "die da machen" und warum.
Es kamen ja noch frustrierende Erlebnisse mit "berufsmäßigen Christen" oder bigotten Mitmenschen mit dazu.