Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

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rellasch
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von rellasch »

Klee hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 23:01 Das Unheil kommt nicht von Gott sondern WEGEN Dummheit oder Sünden.
Ich halte mich da halt an die Schrift - in einfacher Lesart
Jes 45, 5 Ich bin Jahweh, und es gibt keinen sonst, außer mir ist kein Gott. Ich gürtete dich, ohne dass du mich kanntest: -
6 damit man erkenne vom Aufgang der Sonne und von ihrem Niedergang her, dass es gar keinen gibt neben mir. Ich bin Jahweh, und es gibt keinen sonst:
7 Der das Licht formt und die Finsternis schafft, der das Heil macht und das Unheil schafft, ich, Jahweh, bin es, der dies alles macht.'"
"Durch IHN, SEINE Gnade, Kraft und Zuwendung existieren wir" (Apg 17,28)
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Corona
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von Corona »

Ich finde, dass nicht die Nicht-Götter das Grosse Übel war, sondern die sittlich-ethischen Sünden.

Eine Rivka kam auch aus einem Land und einer Familie in der Abgötterei an der Tagesordnung war.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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rellasch
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von rellasch »

Corona hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 23:15 Ich finde, dass nicht die Nicht-Götter das Grosse Übel war, sondern die sittlich-ethischen Sünden.
Sünden die in den Völker gelebt wurden, die nicht Jahweh, sondern Wesen anbeteten, die selber nicht Jahweh waren.

Heutzutage werden die Menschen erzogen zu einer falschen Ethik - damals lebten die Menschen in einer Welt, in der Götter besänftigt werden mussten und ihr Einfluss durch Zauberei, Wahrsagerei und Totenbeschwörung Einfluss bekam.
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Corona
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von Corona »

Beispiel Sodom. Wie wird ihr Verhalten beschrieben? Oder vor der Flut? Ging es um Idolatrie, oder die sittliche Verdorbenheit die zum Schicksal führte?
Jer 23
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rellasch
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von rellasch »

Corona hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 23:34 Beispiel Sodom. Wie wird ihr Verhalten beschrieben?
Nimmt man Texte aus deiner Tradition, dann wird auch hier die Unterscheidung von Götzen und Gott betont:
von Rabbi Carl M. Perkins

Es war einmal, berichtet die Tora, ein Mann namens Abraham. Über sein Vorleben wissen wir sehr wenig. Die Bibel sagt nicht viel mehr darüber, als daß er ein Sohn des Terach war und in der Stadt Ur geboren wurde und aufwuchs. Ur lag am Rand des Persischen Golfs, zwischen den Flüssen Tigris und Euphrat. Später zog die Familie stromaufwärts nach Haran.
Abrahams Vater fertigte Götzenbilder. So kam Abraham allein zu der Erkenntnis, daß die Götzenbilder in Wirklichkeit nicht göttlich waren. Eines Tages, als sein Vater außer Haus war, zertrümmerte Abraham alle Götzenbilder, außer einem – dem kleinsten – und legte dann den Hammer in die Hand dieses Götzen. Als sein Vater nach Hause kam, war er natürlich schockiert und bestürzt, als er alle Figuren zerstört vorfand, woraufhin Abraham sagte: »Dieses Götzenbild hier war es. Es hat alle anderen zerschlagen.« Als sein Vater ihm Vorhaltungen machte und sagte, daß das unmöglich sei, antwortete Abraham, »Wie kannst du solche Götzen anbeten? Wenn sie nicht einmal die Macht besitzen, einen Hammer in die Hand zu nehmen, wie können sie die Macht besitzen, irgendetwas anderes zu tun?«
Diesem Midrasch zufolge liegt der Hauptunterschied zwischen Abraham und der Welt, die er hinter sich ließ, in der Theologie. Er war Monotheist. Alle anderen waren Heiden. Tausende Jahre lang gab es keine Möglichkeit, daß irgendjemand etwas anders wissen konnte, denn die Welt, die Abraham verlassen hatte, war seit langem untergegangen. In der Bibel heißt es einfach, Gott habe eines Tages zu Abraham gesagt: »Lech Lecha« – »Gehe aus Deinem Land.« Abraham tat es. Er begab sich mit seiner Frau und seinem Neffen auf eine Reise.
https://www.juedische-allgemeine.de/all ... ssstapfen/
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Magdalena61
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von Magdalena61 »

Philippus hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 15:07 Fragen über Fragen, wer kennt die Antwort?
Wenn du schon so fragst, dann vergiß nicht, dass der Gott des AT derselbe ist, der Jona nach Ninive zu den Nachkommen Nimrods geschickt, der lange mit dem Pharao von Ägypten diskutiert und in Sodom und Gomorra Gerechte und Ungerechte selektiert hat.
Er wäre dazu bereit gewesen, die Städte zu verschonen, wenn er darin auch nur 10 Gerechte gefunden hätte. 1. Mose 18,32

Von wem stammten die Völker ab, die im Zielland lebten; die Keniter, die Kenasiter, die Kadmoniter, die Hetiter, die Perisiter, die Rafaïter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter und die Jebusiter 1. Mose 15? Auf irgendeine Art müssen sie ja Nachkommen Noahs gewesen sein, also nicht unwissend, aber abtrünnig. Kannst du sicher behaupten, dass JHWH sie nicht gewarnt hat? So, wie Er die Menschen vor der Sintflut, in Ägypten und in Ninive warnte?

Nur, weil etwas nicht in der Bibel aufgeschrieben ist, muss das noch lange nicht heißen, dass es nicht geschehen ist.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Johncom
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von Johncom »

Klee hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 23:01
rellasch hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 17:37 ich weiß, dass Alles - auch das Unheil - von Gott kommt
Das Unheil kommt nicht von Gott sondern WEGEN Dummheit oder Sünden.
:D Stimmt. Aber auch die Dummheit und die (Neigung zur) Sünde kommt von Gott.

Ist irgendwie ein Problem im westlichen Denken. Wir nehmen uns so ernst. Wir lassen uns zu wenig Zeit, um zu erkennen.
Wir leben ja auch nur ein mal. Und das erzeugt Stress.

Ich glaube, sowohl die Dummheit als auch die Sünde überleben diese Ewigkeit nicht. Ein Gott der Ewigkeit, schaut der auf die Stoppuhr?
Zuletzt geändert von Johncom am So 19. Nov 2023, 04:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Johncom
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von Johncom »

rellasch hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 16:04
Philippus hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 15:07 schon Marcion, der gerade mal zwischen etwa 85 bis 160 nach Christus lebte, (also noch nix mit "Aufklärung" und Wissenschaftsgläubigkeit) war der Meinung das der Gott des AT und des NT niemals der Selbe sein könne
Marcion war Gnostiker, eine damals beliebte Weltsicht, die aus dem persischen Zoroastrismus gespeist wurde und die Lehre von zwei Göttern vertrat. Den Guten und den Bösen. Das hast du auch noch in der modernen Gnostik, wenn Jahweh als Gott des Mondes und der irdischen Welt im Unterschied zum "Vatergund" bezeichnet wird (Von dem Christus stammt). Nach Marcion gab es den Manichäismus der Christentum und Gnosis verband und deren Einfluss reichte bis hin zu den Katharern - und weiter in die Neuzeit.

Auch wenn heute Gott rein gut auf der Einen und der Teufel als gleichwertig und böse auf der anderen Seite gesehen wird - sind wir bei 2 Göttern. Der eine ist für alle Gute (Liebe und Barmherzigkeit) und der ander für alles Böse (Totschlag und zerstörung) verantwortlich.

Im AT gibt es bei Jesaja den Ausspruch:

45
5 Ich bin der HERR und keiner sonst, ausser mir gibt es keinen Gott. Ich gürte dich, auch wenn du mich nicht erkannt hast,
6 damit sie erkennen, vom Aufgang der Sonne und von ihrem Untergang her, dass es keinen gibt ausser mir. Ich bin der HERR und keiner sonst.
7 Der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Heil vollbringt und Unheil schafft, ich, der HERR, bin es, der all dies vollbringt.
Hier wird dem Einen alles zugeordnet - auch das Unheil und das Dunkel
So macht es Sinn. Denn das, was dort geschrieben steht muss ja auch irgendwie im Jetzt erkennbar sein.
Alles was erkennbar ist, hat ein Gegenteil. Kennt jeder: männlich - weiblich. Oben - unten. Kalt - warm ... also alles hat ein Gegenüber, die ganze Natur zeigt sich 2-polig.
Wie auch das gesellschaftliche Schauspiel in dieser Zeit. Die Krisen und Kriege.
Unipolar - multipolar ... links gegen rechts.

Wenn Gott als der (das) Absolute verstanden wird, dann muss auch das Böse, das Widerwärtigste, als ein Element akzeptiert werden, welches der eine Schöpfer zulässt. Als Gegenpart.

Sind der Gott des AT und des NT der Selbe?
Wäre es da nicht aus Fairness geboten, die Juden, als die Hüter des AT auch anzuhören?
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Helmuth
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von Helmuth »

Philippus hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 15:07Aufklärung" und Wissenschaftsgläubigkeit) war der Meinung das der Gott des AT und des NT niemals der Selbe sein könne.
Im NT sieht er den Gott der Liebe und im AT den Gott der Grausamkeit, gar den "bösen Gott".
Man sieht, diese Unterstellung ist so alt wie das sich bildende NT. Es ist der Thread daher für mich in der Tat keine Biblekritik, sondern eine Kritik an Gott. Genauso könnte ich dir einen bösen Jesus skizzieren. Es geht alles, wenn man es so sehen will.

Ich liefere dir eine simple, wenn auch ungleistliche Auslegung auch dazu, dass Jesus nicht gut ist. Nicht, dass ich das jemals so glaube, aber so funktioniert die Auslegung bei vielen durch das Ziehen von Kurzschlüssen unter Missachtung der Kontexte.
Lk 18,18-19 hat geschrieben: Und ein gewisser Oberster fragte ihn und sprach: Guter Lehrer, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.
Folgenden Kurzschluss kann man tätigen: Wenn Jesus selbst sagt, dass er nicht gut ist, folgt daraus, dass er böse ist. Klingt zwar unheimlich logisch, ist aber anderseits nur flache Bibledeuterei. Genau so wird es mit Gott JHWH auch gemacht. Aber was sagt Jesus hier: Gott ist gut.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Corona
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Re: Warum ist der Gott des AT so rachsüchtig und grausam?

Beitrag von Corona »

rellasch hat geschrieben: So 19. Nov 2023, 00:03
Corona hat geschrieben: Sa 18. Nov 2023, 23:34 Beispiel Sodom. Wie wird ihr Verhalten beschrieben?
Nimmt man Texte aus deiner Tradition, dann wird auch hier die Unterscheidung von Götzen und Gott betont:
Und der Turmbau? Sie rebellierten gegen Gott, trotzdem wurden sie 'nur' vertrieben. Durchgehend wird zeigt sich, dass sittluche verfehlungen tiefere einwirkungen auf den menschen haben, als idolatrie.
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