Wie wahr, danke!
Spice hat geschrieben: ↑Mo 26. Feb 2024, 15:22
Richtig auslegen kann ein Mensch Bibelstellen nur dann richtig, wenn er sie auch
versteht.
[...]
Wer widerum einen großen Überblick hat, und vor allem, wer nicht nur den Bibeltext hat, sondern die Verbindung einzelner Texte mit der Realität erkennt, kann natürlich vieles besser auslegen, als der mit einem engen Horizont.
Im Grunde ist alles wovon die Bibel berichtet Bestandteil einer
Ordnung, die genauso wissenschaftlich erfasst werden kann, wie die Naturwissenschaft.
Kurz, es beruht alles auf
Gesetzmäßigkeiten.
Die Bibel ist alt, über die ganze Welt verbreitet und hat kein copyright.
Wird etwas „Falsches“ überliefert, laufen die Menschen dagegen an.
Zum Beispiel „Aug um Aug“
Da beginnt die „Auslegung“. Ist die Angabe richtig? Es ist grausam. War der Autor verkehrt, wurde falsch inspiriert oder notiert. „Das Buch sei überholt“, sagen die einen. „Wertvoll“, erklärten die anderen. „Kann nicht sein“, tobt der Humanist. Doch der mit dem größten Geweih behauptet weiterhin, das bleibt dabei!
Bis eine Frau im reifen Alter sich endlich ihren Wunsch erfüllt: Hebräisch möchte ich lernen. Ein Lexikon, sogar ein Analytisches, bekam sie gratis und eine hebräische Bibel zum Üben.
עין תחת עין
er hat geprüft, statt Masche. Übersetzt wurde „Aug um Aug“. Aber da steht:
Auge, Quelle, Sicht. Eine Sicht gegen die andere Blickweise? Es ist nicht Wort für Wort. Verständlich ist, dass so weniger Augenschäden entstehen. Statt Masche Quelle.
„Ist wieder nicht richtig deutsch“, lärmen welche. „Kannst du nicht richtig schreiben?“ Wohl, manchmal schon. Doch Dreifachbedeutung überdreht mein Leistungsvermögen.
Dafür spart der Bibeltext direkt ellenlange „Erklärungen“. Da kann wer schon das "bisschen" lesen.
Von wegen Talionsprinzip bei den Aufzählungen. Da hat einer nicht das Wort תחת mit sechs Möglichkeiten gekannt. Ein richtiger Ausgleich ist jedenfalls im Rechtswesen, wenn beide Parteien zu Gehör kommen. Das geht noch weiter mit Hand um Hand. Nicht wie eine Hand die andere wäscht, sondern zuarbeiten.
Die Gegenprobe:
Wird eine Sicht gegen die andere gestellt, beginnt Nachdenken. Hat er geprüft oder ist noch eine Masche offen? Eine Quelle, gleich zwei?
Es vermutet niemand mehr, dass ich von der Bibel rede … So kann ich ohne Vorschriften weiter machen, nur geprüft von „wär es so richtig?“ Wenn ich "seltsam" deutsch schreibe, geht sogar der Weg weiter.
Statt Zähne ausschlagen,
fleißig lernen, kein Brocken sein, ausgleichen, auskundschaften, dass was zündet. Nicht Wunden machen, sondern sehen, wo geht was voran oder gibt es nur Beulen.
Ich nehme חברת nicht nur als Havarie mit Konstrukt, sondern Zusammentun.
Dann ist
statt Beulen, Freundschaft.
Am Ende wird deutlich, dass genau mit „Aug um Aug“, die Spannung bleibt und es somit
ganz richtig übersetzt wurde.