33 Da ging Pilatus wieder hinein ins Prätorium und rief Jesus und sprach zu ihm:
Bist du der Juden König?
34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben dir’s andere über mich gesagt?
35 Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude?
Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet.
Was hast du getan?
36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde;
aber nun ist mein Reich nicht von hier.
37 Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es: Ich bin ein König.
Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge.
Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.
38 Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?
...
Nachdem ich mir diesen Abschnitt noch mal genauer angeschaut habe, erinnerte ich mich an das Gebet, welches ein Kapitel vorher im Johannesbrief zu lesen ist. Dort betet Jesus zu seinem Vater für seine Nachfolger....
Jesus redet hier über das gleiche Thema, und erklärt eigentlich, was er damit meint.
Joh. 17,15-19
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. 16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. 17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. 18 Wie du mich gesandt hast in die Welt, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. 19 Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.
So wie ich es verstehe, redet er über die Botschaft und den Auftrag, warum er selbst auf die Welt gekommen ist, und welche auch seine Nachfolger weitergeben sollen - nämlich "die Wahrheit" verkündigen. Und zwar von den Dingen, die mit Gott verbunden sind.
Das was die Botschaft ausmacht und die, welche es weiterhin verkündigen, ist die Wahrheit, über die Jesus redet. Weil diese Wahrheit die Wahrheit aus "einer anderen Welt" ist, wird sie nur von denen verstanden, die auch nicht von dieser Welt sind. Und darum bittet Jesus, dass Gott seinen Nachfolgern das Verständnis dieser Botschaft, die nicht von dieser Welt ist, weiterzugeben - sowie an diejenigen, die ebenfalls von dieser Botschaft angesprochen werden und sie annehmen.
Darum konnte Jesus dem Pilatus auch keine verständliche Antwort geben. Weil er sie ohnehin nicht versteht. So hat er nur umschrieben, warum die Geschehnisse so laufen, wie sie gerade taten.
Mit meinen Worten ausgedrückt sagt Jesus zu Pilatus: Ja, ich bin ein König. Aber das kannst du nicht verstehen, weil du nur die Sprache dieser Welt kennst. Die Wahrheit, die ich verkündige, hat aber nichts mit der Wahrheit zu tun, wie du sie verstehst. Und das Volk, welches mich anklagt versteht es eben auch nicht. Darum geschieht das hier so, wie es gerade abläuft. Alles hat einen tieferen Sinn - welcher letztendlich auf "die Wahrheit" hinausläuft, die nicht von dieser Welt ist.