Paulus und Petrus benutzen hier das griechische Wort koinos, das gemein im Sinne von gemeinschaftlich bedeutet. Es ist zu unterscheiden vom eigentlichen Wort für unrein = akataros, was das Gegenteil von kataro = rein bedeutet. Trotz allem stehen koinos und akatoros im biblischen Sprachgebrauch in Verbindung, wie ja auch an der Aussage der Stimme zu Petrus deutlich wird. Den Begriff Reinheit dürfen wir im biblischen Sprachgebrauch so verstehen, wie unser Wort Edel, z.B. bei Edelgasen oder Edelmetallen. Die gehen üblicherweise keine Verbindungen (Gemeinschaften) mit anderen Elementen ein. Das als Tatsache zu sehen ist das eine, es zu bewerten ist das andere.Römer 14,14 Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, daß nichts an sich selbst gemein ist; nur dem, der etwas für gemein achtet, dem ist es gemein.
Mit Bewertungen und moralischen Kategorien sollte man sehr behutsam vorgehen. Wenn etwas Reines opfertauglich ist, bedeutet es ja gleichzeitig, dass es durch die Opferung vernichtet wird. Dabei ist es schon etwas widersprüchlich, das Beste vom Besten zu zerstören, dann bleibt ja auf der Welt nur folgerichtig der Unrat übrig. Deswegen ist es sehr widersinnig, hier objektive Maßstäbe als Prämisse anzunehmen. Es geht immer um die subjektive Haltung des Opfernden bzw. des Besitzers von etwas, das als rein gilt. Es geht darum, welche Beziehung er dazu hat. Gott will, dass ihm das Beste geopfert wird, was die Menschen haben. Nicht, was er selber für das Beste hält, denn er hat alles gut geschaffen, sondern der Maßstäb ist hier der Maßstab des Menschen selber, den Gott durch das Gesetz formalisiert hat.