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Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 11:45
von oTp
Spice hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 11:32
rudolfer hat geschrieben: ↑Fr 10. Jan 2025, 18:31
Cassius (ud somit die Wüstenmönche seiner Zeit)
bezeichneten diese Gedanken (die später zu den 7 Lastern wurden)
als Dämonen weil:
Wenn es fremde Gedanken von außen sind, die von (geistig) außen den Menschen beeinflussen, dann kann sich die Seele dagegen wehren.
Sind sie Teil der Seele, kann sich die Seele (
nach damaliger Auffassung) nicht dagegen wehren.
Das von mir Hervorgehobene ist der entscheidende Punkt zum
Verständnis sogenannter Teufel und Dämonen: In damaliger Zeit hat man die eigenen seelischen Erzeugnisse - da man sie unbewusst herangezüchtet hat - als fremde Belästigungen angesehen, und musste einen Dämonenaustreibung zwangsläufig wieder dazu führen, dass die Laster verstärkt zurückkehrten, wenn in der Seele nicht neue Vorlieben (nämlich nach dem Guten) gepflegt wurden. Das ist ja auch heute noch so. Wie schwer haben Menschen mit ihren schlechten Gewohnheiten zu kämpfen.
Das ist-zumindest meistens- so.
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 11:53
von ProfDrVonUndZu
Spice hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 11:32
rudolfer hat geschrieben: ↑Fr 10. Jan 2025, 18:31
Cassius (ud somit die Wüstenmönche seiner Zeit)
bezeichneten diese Gedanken (die später zu den 7 Lastern wurden)
als Dämonen weil:
Wenn es fremde Gedanken von außen sind, die von (geistig) außen den Menschen beeinflussen, dann kann sich die Seele dagegen wehren.
Sind sie Teil der Seele, kann sich die Seele (
nach damaliger Auffassung) nicht dagegen wehren.
Das von mir Hervorgehobene ist der entscheidende Punkt zum
Verständnis sogenannter Teufel und Dämonen: In damaliger Zeit hat man die eigenen seelischen Erzeugnisse - da man sie unbewusst herangezüchtet hat - als fremde Belästigungen angesehen, und musste einen Dämonenaustreibung zwangsläufig wieder dazu führen, dass die Laster verstärkt zurückkehrten, wenn in der Seele nicht neue Vorlieben (nämlich nach dem Guten) gepflegt wurden. Das ist ja auch heute noch so. Wie schwer haben Menschen mit ihren schlechten Gewohnheiten zu kämpfen.
"Damalige Auffassung" bezüglich der kirchlichen Lehren. Nur sollte man das noch nicht projizieren auf das Verständnis der Apostel und Propheten.
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 11:57
von Spice
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 11:53
Spice hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 11:32
rudolfer hat geschrieben: ↑Fr 10. Jan 2025, 18:31
Cassius (ud somit die Wüstenmönche seiner Zeit)
bezeichneten diese Gedanken (die später zu den 7 Lastern wurden)
als Dämonen weil:
Wenn es fremde Gedanken von außen sind, die von (geistig) außen den Menschen beeinflussen, dann kann sich die Seele dagegen wehren.
Sind sie Teil der Seele, kann sich die Seele (
nach damaliger Auffassung) nicht dagegen wehren.
Das von mir Hervorgehobene ist der entscheidende Punkt zum
Verständnis sogenannter Teufel und Dämonen: In damaliger Zeit hat man die eigenen seelischen Erzeugnisse - da man sie unbewusst herangezüchtet hat - als fremde Belästigungen angesehen, und musste einen Dämonenaustreibung zwangsläufig wieder dazu führen, dass die Laster verstärkt zurückkehrten, wenn in der Seele nicht neue Vorlieben (nämlich nach dem Guten) gepflegt wurden. Das ist ja auch heute noch so. Wie schwer haben Menschen mit ihren schlechten Gewohnheiten zu kämpfen.
"Damalige Auffassung" bezüglich der kirchlichen Lehren. Nur sollte man das noch nicht projizieren auf das Verständnis der Apostel und Propheten.
Die Apostel und Propheten konnten durchaus ein rechtes Verständnis haben, mussten sich aber der Vorstellungswelt des Volkes anpassen um mit ihnen kommunizieren zu können.
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 12:04
von ProfDrVonUndZu
Spice hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 11:57
Die Apostel und Propheten konnten durchaus ein rechtes Verständnis haben, mussten sich aber der Vorstellungswelt des Volkes anpassen um mit ihnen kommunizieren zu können.
Dann geht es aber eher um ein orientalisches Verständnis. Auch wenn Kleinasien zwar hellenisiert war, bedeutet das noch nicht, dass das alte orientalische Denken dort völlig verbannt war. Die griechische Sprache des NT und der missionierten Gebiete darf darüber nicht hinwegtäuschen. Auch im späteren Europa und bis heute noch, liegt nach wie vor tiefes Heidentum und "magisches" Denken.
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 12:08
von oTp
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 12:04
Auch im späteren Europa und bis heute noch, liegt nach wie vor tiefes Heidentum und "magisches" Denken.
Na, da bin ich ja falsch hier bei euch. Dämonen kann ich nicht völlig ins magische Denken abschieben. Jesus hat Recht, wenn er davon redet, sie können unter gewissen Bedingungen Menschen beeinflussen. Nur: das hat alles Regeln. Aber man soll nicht tauben Ohren predigen, die fest daran glauben, es gäbe keine.
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 12:14
von rudolfer
Zum eigenen Umgang mit diesen Gedanken / dämonen mag sich keiner äussern?
Wir wären dann im. "Inneren weg"
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 12:49
von ProfDrVonUndZu
oTp hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 12:08
Na, da bin ich ja falsch hier bei euch. Dämonen kann ich nicht völlig ins magische Denken abschieben. Jesus hat Recht, wenn er davon redet, sie können unter gewissen Bedingungen Menschen beeinflussen. Nur: das hat alles Regeln. Aber man soll nicht tauben Ohren predigen, die fest daran glauben, es gäbe keine.
Du projizierst bestimmte Inhalte in den Begriff Dämonen hinein, die du von sonst woher hast. Jedenfalls nicht durch eine historisch kritische Auseinandersetzung mit den uralten Texten, woher die Begriffe genuin kommen.
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 14:02
von Spice
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 12:04
Spice hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 11:57
Die Apostel und Propheten konnten durchaus ein rechtes Verständnis haben, mussten sich aber der Vorstellungswelt des Volkes anpassen um mit ihnen kommunizieren zu können.
Dann geht es aber eher um ein orientalisches Verständnis. Auch wenn Kleinasien zwar hellenisiert war, bedeutet das noch nicht, dass das alte orientalische Denken dort völlig verbannt war. Die griechische Sprache des NT und der missionierten Gebiete darf darüber nicht hinwegtäuschen. Auch im späteren Europa und bis heute noch, liegt nach wie vor tiefes Heidentum und "magisches" Denken.
Ich weiß nicht, ob ich dich jetzt recht verstehe. Also, ich meine, es waren im Wesentlichen nur die wacheren Menschen, die "Elite", die Philosophen, die in Griechenland vom mythisch-magischen Vorstellen zum Denken kamen. Die Bevölkerung selbst wird da, wie überall noch zu dieser Zeit, rein empfindungsmässig geprägt gewesen sein. Da nahm man eben eigene unangenehm gewordene Impulse als von Außen kommend, wahr.
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 14:08
von Spice
rudolfer hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 12:14
Zum eigenen Umgang mit diesen Gedanken / dämonen mag sich keiner äussern?
Wir wären dann im. "Inneren weg"
Warum nicht? Ich gehe davon aus, dass das worüber ich eine positive Vorstellung habe, gern tue. Da muss mich niemand antreiben. Da wir aber nun alle in dieser Welt sind und von ihr geprägt wurden, muss man erst einmal einsehen, dass die Abhängigkeit vom Äusseren - auch wenn es manches gibt, was einen gefällt - grundsätzlich negativ ist, weil es die innere Unzufriedenheit aufrecht erhält. Hat man das eingesehen, will man davon loskommen, hat Lust dazu. Die Lust zum Guten, also dem Loskommen, hat natürlich immer nur eine gewisse Quantität, d.h. sie lässt nach. Also muss die Lust, entweder durch negative Erfahrungen oder besser durch Belebung der Einsicht wieder aufgefrischt werden. So geht es Schritt für Schritt vorwärts, bis etwas überwunden ist.
Re: der Weg zu einem reinen Herzen (Wüstenväter)
Verfasst: Sa 11. Jan 2025, 14:10
von Spice
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 12:49
oTp hat geschrieben: ↑Sa 11. Jan 2025, 12:08
Na, da bin ich ja falsch hier bei euch. Dämonen kann ich nicht völlig ins magische Denken abschieben. Jesus hat Recht, wenn er davon redet, sie können unter gewissen Bedingungen Menschen beeinflussen. Nur: das hat alles Regeln. Aber man soll nicht tauben Ohren predigen, die fest daran glauben, es gäbe keine.
Du projizierst bestimmte Inhalte in den Begriff Dämonen hinein, die du von sonst woher hast. Jedenfalls nicht durch eine historisch kritische Auseinandersetzung mit den uralten Texten, woher die Begriffe genuin kommen.
Der Begriff "Dämon" war ja ursprünglich positiv, siehe Sokrates.