Wer gehört zum "Volk Gottes"?

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Magdalena61
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 14:58
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 13:11 Wieso "jüdisches" Umfeld?
Ich habe die Geschichte einfach nur mal auf den Kopf gestellt, um zu fragen, wie wir sie dann interpretieren würden
Ach so.
O.k., das habe ich jetzt kapiert. Aber ich verstehe nicht... wozu dieses Gedankenspiel?

In der Bibel ist Israel das Volk JHWHs und Segensträger.
Moab und all die anderen, die nicht dem Gott Abrahams folg(t)en, stehen für die unerrettete Welt. Für all die Menschen, die JHWH auch noch erreichen und retten will.

Bemerkenswert ist ja schon die Aufnahme Ruths in Israel. Bemerkenswert deshalb, weil Neh. 13,1 Mischehen mit moabitischen Frauen an und für sich kategorisch ausschließt.

Vielleicht war's aber auch deshalb so autoritär formuliert, um einer "Umvolkung" Israels, die zur Zeit des Nehemia offenbar in vollem Gange war, entgegen zu wirken.
Neh. 13, 23-24(ELB): Auch sah ich in jenen Tagen die Juden, die aschdodische, ammonitische und moabitische Frauen geheiratet hatten. Und die Hälfte ihrer Kinder redete aschdodisch, keines von ihnen konnte jüdisch reden, sondern nur in der Sprache des einen oder des anderen Volkes.
Sprache hat auch etwas mit kultureller Identität zu tun.

Ruth ist die Mutter von Obed, dem Vater Isais, dem Vater Davids. (4,17)

Erklären kann ich es nicht. Da muss man mich gar nicht fragen. Und wie die Ruth es geschafft hat, von Boas geheiratet zu werden, nun ja. Alice Schwarzer ist oder wäre mit dieser Vollweib- Taktik wahrscheinlich nicht einverstanden.
:D
(Jedenfalls hat Ruth es geschafft, die Aufmerksamkeit des Boas auf ihre Person zu richten). Der Boas wollte dann die Frau, lobte ihre Zurückhaltung gegenüber jüngeren Männern und ihre Tüchtigkeit und kaufte den Grundbesitz ihres Mannes, Schwagers und Schwiegervaters mitsamt der Schwiegermutter.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 15:16 Allgemeiner formuliert: Es gibt keinen Grund einen Thron anzunehmen auf dem sich jemand befindet, der Gott ist.
Das meine ich auch - um so überraschter wäre ich, wenn jemand darauf bestehen würde, weil es wörtlich so da steht.
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 15:16 Weil man sich "Geist" als etwas vorstellt, was sich nicht auf einem Thron befinden kann? Das wäre als Begründung etwas dürftig, oder?
Die Begründung ist eine andere: Gott als Geist kann jegliche Offenbarungs-Form annehmen, die ihm gefällt. - Er denkt dabei an den Menschen, um ihm gegenüber greifbar zu sein.
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 15:16 Gerade die reine Vergeistlichung wurde im NT kategorisch abgelehnt.
Das tue ich auch - ABER: Ich weise darauf hin, dass es sich um irdisch-angepasste Offenbarungs-Größen handelt. - Bei Jesus ist dies besonders wichtig, weil er ja als Offenbarung gerade deshalb seinem Sinn gerecht wird, weil er irdisch-leiblich ist. --- Um es mal katholisch weiter zu spinnen: Wenn bei der Transsubstantiation darauf bestanden wird, dass Jesus WIRKLICH in Blut und Fleisch erscheint, dann nicht deshalb, weil die Hostie biologisch zu Blut und Fleisch wird, sondern weil sie als Offenbarungs-Form für Blut und Fleisch steht. - Das heißt (aus katholischer Sicht): Jesus ist WIRKLICH leiblich da, offfenbart sich aber in der Hostie.
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 15:16 Ich auch. Eine aus Fleisch und Blut, was Jesus selber betont. Daher ist dieser Zustand gesetzt, auch für einen Geistleib.
Soweit er als Offenbarungs-Form dementsprechend erscheinen soll!!! - Das obliegt Gott. --- Uns kann es übrigens egal sein: Entscheidend ist die Message hinter dieser Offenbarung, nämlich dass das individuum nicht einfach in einem geistigen Nirwana zerfließt, sondern seiner Identität gewahr bleibt (KOnkret: Travis erkennt auch im Jenseits Hiob oder Magdalena wieder).
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 15:48 Aber ich verstehe nicht... wozu dieses Gedankenspiel?
Weil ich zeigen will, dass in beiden Fällen die beiden Schwiegertöchter identisch entscheiden würden und nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden würden, aber einmal die Entscheidung reziprok gewertet werden würde. - Ruth wäre also das Gegenteil von "Vorbild", als das sie heute bezeichnet wird, obwohl sie subjektiv genau dasselbe getan hätte.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 15:48 Vielleicht war's aber auch deshalb so autoritär formuliert, um einer "Umvolkung" Israels, die zur Zeit des Nehemia offenbar in vollem Gange war, entgegen zu wirken.
Ja - mir kam das immer vor wie die Umdeutung des Genesis-Vegetariertums in "Naja, Ihr könnt schon auch Fleisch essen" - also eine Öffnung. - Insofern muss man sich immer gewahr sein, dass Bibel-Texte nicht nur allgemein-geistlichen Kontext, sondern auch schlicht zeitgenössischen Kontext haben. - Besonders offensichtlich wird das in den Königsbüchern, wenn es um die Teilung von Nors- und Süd-Israel geht - da merkt man ganz genau, dass der text extrem parteiisch ist (UND Gott dafür eingespannt wird).
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 16:01 Das meine ich auch - um so überraschter wäre ich, wenn jemand darauf bestehen würde, weil es wörtlich so da steht.
Ich hatte ein "k" vergessen.

Schreiben wollte ich:
Allgemeiner formuliert: Es gibt keinen Grund keinen Thron anzunehmen auf dem sich jemand befindet, der Gott ist. und das schon deshalb, weil der Thron nicht als Umschreibung formuliert ist.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 16:01 Die Begründung ist eine andere: Gott als Geist kann jegliche Offenbarungs-Form annehmen, die ihm gefällt. - Er denkt dabei an den Menschen, um ihm gegenüber greifbar zu sein.
Wobei Gott natürlich keinen Auferstehungsleib hat. Seine Erscheinung ist da keine Referenz.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 16:01Bei Jesus ist dies besonders wichtig, weil er ja als Offenbarung gerade deshalb seinem Sinn gerecht wird, weil er irdisch-leiblich ist.
Die er beibehält, nur eben mit Auferstehungsleib. Interressante Feststellung.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 16:01Wenn bei der Transsubstantiation darauf bestanden wird, dass Jesus WIRKLICH in Blut und Fleisch erscheint, dann nicht deshalb, weil die Hostie biologisch zu Blut und Fleisch wird, sondern weil sie als Offenbarungs-Form für Blut und Fleisch steht.
Für diese Lehre gibt es biblisch keinen Anlaß. Zumal die RKK Mahlsfeier verkürzt, ist da kein Wein ausgeteilt wird. Dabei ist gerade diese Bundeshandlung das, woran erinnert werden soll. Seltsame Entwicklung. Eine Hostie ist da generell ungeignet.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 16:01 Soweit er als Offenbarungs-Form dementsprechend erscheinen soll!!!
Weshalb die drei Ausrufezeichen? Habe ich etwas falsch gemacht? Geschrei halte ich für keine gute Basis.

Ansonsten ist Dein "soweit" nicht biblisch belegt. Den Sinn und Zweck Jesu Beweisführung bezüglich der Struktur seines Lebes hat Jesus selber erläutert. Da sollten wir nicht dran herumdeuten.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 16:01 Uns kann es übrigens egal sein: Entscheidend ist die Message hinter dieser Offenbarung, nämlich dass das individuum nicht einfach in einem geistigen Nirwana zerfließt, sondern seiner Identität gewahr bleibt (KOnkret: Travis erkennt auch im Jenseits Hiob oder Magdalena wieder).
Etwas was Jesus ausdrücklich belegt kann uns nicht egal sein. Im Gegenteil. Er hielt es sogar für wichtig auch für Thomas noch mal zu erscheinen, um seinen Leib aus Fleisch und Blut begreifbar zu machen. Auf diesen Umstand müssen wir unseren Fokus richten. Es war Jesus offensichtlich wichtig unter seinen Jüngern jeden Zweifel darüber zu beseitigen, er wäre NICHT leiblich auferstanden und er wäre NICHT aus Fleisch und Blut.

Diese Perspektive aus den Augen zu verlieren oder gar zu Gunsten eines Leibes welcher nicht aus Fleisch und Blut bestünde zu wechseln, ist daher nichts, worauf man sich konzentrieren sollte. Offensichtlich scheint es leichter zu sein, Jesu Auferstehung als rein geistliche Auferstehen anzunehmen und die leibliche Komponente aus den Augen zu verlieren.
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:24 Wobei Gott natürlich keinen Auferstehungsleib hat. Seine Erscheinung ist da keine Referenz.
Klar - ab er hat laut Bibel einen Hintern, mit dem er auf dem Thron sitzt - anders kann man nicht sitzen. - Mit anderen Worten: Gott hat einen Offenbarungs-Leib, der NICHT zu seinem Wesen gehört, sondern ausschließlich unserem Verstehen dient ("Was ein König ist, weiß der Mensch - ich offenbare mich als König").
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:24 Die er beibehält, nur eben mit Auferstehungsleib.
Ja - aber WAS ist das. - Wir stellen fest:
1) Jesus kann mit diesem Leib Fisch essen.
2) Jesus kann damit durch geschlossene Türen.
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:24 Geschrei halte ich für keine gute Basis.
:lol: Gilt das als Geschrei? - Nein, das war zur Unterstreichung gemeint.
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:24 Den Sinn und Zweck Jesu Beweisführung bezüglich der Struktur seines Lebes hat Jesus selber erläutert.
Woran denkst Du? - Hinzufügen würde ich noch den Verklärungsleib (= aus meiner Sicht wieder eine andere Form der Offenbarung)
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:24 Er hielt es sogar für wichtig auch für Thomas noch mal zu erscheinen, um seinen Leib aus Fleisch und Blut begreifbar zu machen.
Diese Episode bestreite ich doch nicht. - Nur sage ich, dass wir es hier (wie auch beim Verklärungsleib) mit einer Offenbarungs-Form zu tun haben ("Ich, Jesus, kann in meinem entrückten Wesen Euch immer noch als der erscheinen, den Ihr kennt").
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:24 Diese Perspektive aus den Augen zu verlieren oder gar zu Gunsten eines Leibes welcher nicht aus Fleisch und Blut bestünde zu wechseln, ist daher nichts, worauf man sich konzentrieren sollte.
Das ist nicht das Thema. - Als Thomas Jesus betastet, IST Jesus aus Fleisch und Blut. - Aber Fleisch und Blut sind nicht mehr sein Wesen, sondern Offenbarungs-Größe: "Ich, Jesus, als Geist (Gott ist Geist) erscheine Euch "so", weil es in meiner Macht steht".
Travis hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:24 Offensichtlich scheint es leichter zu sein, Jesu Auferstehung als rein geistliche Auferstehen anzunehmen und die leibliche Komponente aus den Augen zu verlieren.
Nee - es ist ein geistleibliches Geschehen. - Was bedeutet, dass Jesus (siehe auch Himmelfahrt) *schnipps* weg sein kann, was nicht ginge, wenn er im physikalischen Sinne Leib wäre.
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:36 Klar - ab er hat laut Bibel einen Hintern, mit dem er auf dem Thron sitzt - anders kann man nicht sitzen.
Seltsame Frage. Wird dieser Körperteil in der Bibel überhaupt thematisiert? Selbst wenn er keinen Hintern wie Du und ich hat, konnte er sich offenbar auf dem Thorn befinden. Dort sitzt er übrigens nicht allein. Jesus sitzt ebenfalls drauf.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:36 Gott hat einen Offenbarungs-Leib, der NICHT zu seinem Wesen gehört, sondern ausschließlich unserem Verstehen dient ("Was ein König ist, weiß der Mensch - ich offenbare mich als König").
Der Vater hat keinen Auferstehungsleib. Den hat Jesus. VIelleicht sollten wir das einmal differenziert haben. Eine wesensfremde Erscheinung wird er nicht annehmen.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:36 Ja - aber WAS ist das. - Wir stellen fest: 1) Jesus kann mit diesem Leib Fisch essen. 2) Jesus kann damit durch geschlossene Türen.
Weshalb diese Frage erneut? Was man über diesen Leib sagen kann, wurde bereits erwähnt. Nimmt man die bereits erwähnten Dinge hinzu, kommt man über zwei Punkte hinaus. Dieser Leib war zum Beispiel aus Fleisch und Blut, was Jesus offensichtlich sehr wichtig war, da er es solange demonstrierte und beteuerte, bis auch wirklich alle Jünger überzeugt waren. Er sprach nicht davon, dass "Fleisch und Blut" lediglich eine Geistform oder ihm gar wesensfremd wäre. Ich gehe davon aus, dass die Wahrheit in dem zu finden ist, was geschrieben ist. Um eine Antwort zu bekommen, müsste man alle erwähnten Eigenschaften zusammennehmen. Erst dann nähert man sich der Antwort.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:36 Gilt das als Geschrei? - Nein, das war zur Unterstreichung gemeint.
Ja.als Geschrei gilt das: Hallo!!!!!!!!!! und das WORTE DIE NUR IN GROßBUCHSTABEN GESCHRIEBEN WURDEN. Möchte man etwas unterstreichen, so tut man das.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:36 Woran denkst Du? - Hinzufügen würde ich noch den Verklärungsleib (= aus meiner Sicht wieder eine andere Form der Offenbarung)
An Jesu Worte. Ihm war es wichtig, dass die Jünger Jesu Leib als "Fleisch und Blut" identifizieren. Darüber müssen wir nachdenken. Der Verklärungsleib? Du meinst die Begebenheit in Matth. 17? Dazu könnte man einiges schreiben aber eben kaum was, was dort mit Jesu Leib geschah. Außerdem sind wir bereits jetzt weit vom Thema "Volk Gottes" entfernt.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:36 Aber Fleisch und Blut sind nicht mehr sein Wesen, sondern Offenbarungs-Größe: "Ich, Jesus, als Geist (Gott ist Geist) erscheine Euch "so", weil es in meiner Macht steht".
Hättest Du "vergängliches Fleisch und Blut" geschrieben, hätte ich zugestimmt. Der Auferstehungsleib besteht aus Fleisch und Blut. Daran könnten wir wohl festhalten. Jesus hat es oft genug ausdrücklich gesagt, was gegessen und sich anfassen lassen. Genauer und eindeutiger geht es nicht. Es ist dieser Umstand, mit dem wir umgehen müssen. Ihn wegzudiskutieren führt an der Wahrheit vorbei.
Hiob hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 20:36 Was bedeutet, dass Jesus (siehe auch Himmelfahrt) *schnipps* weg sein kann, was nicht ginge, wenn er im physikalischen Sinne Leib wäre.
Zumindest nicht mit den Kenntnissen über Physik die wir haben. Da würde ich einschränken.
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Selbst wenn er keinen Hintern wie Du und ich hat, konnte er sich offenbar auf dem Thron befinden. Dort sitzt er übrigens nicht allein. Jesus sitzt ebenfalls drauf.
Ja - und wahrscheinlich sind wir uns sogar darüber einig, was damit gemeint ist. - Aber "Thron wörtlich"?
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Der Vater hat keinen Auferstehungsleib.
Wir sprechen nicht von Auferstehungsleib, sondern davon, dass auch Jahwe dem Menschen als menschliche Figur begegnen kann - als für uns erkennbare Selbst-Offenbarung.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Eine wesensfremde Erscheinung wird er nicht annehmen.
Ist es "wesensfremd", wenn Jahwe als Wolke (Exodus) erscheint? - Oder wenn er als menschen-gestaltiger König auf dem Thron erscheint?
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Er sprach nicht davon, dass "Fleisch und Blut" lediglich eine Geistform oder ihm gar wesensfremd wäre.
Habe ich irgendwo "wesensfremd" geschrieben? - Das wäre missverständlich. - Damit ist nicht "gegen das eigene Wesen" gemeint, sondern "Ableitung des eigenen Wesens = Offenbarung" gemeint.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Hiob hat geschrieben: ↑
Mo 13. Jan 2020, 20:36
Ja - aber WAS ist das. - Wir stellen fest: 1) Jesus kann mit diesem Leib Fisch essen. 2) Jesus kann damit durch geschlossene Türen.

Weshalb diese Frage erneut?
Das ist keine Frage, sondern eine Feststellung der Eigenschaften, die "Geistleib" offenbar hat (nimmt man Jesu Erscheinung bei den Jüngern zum Maßstab).
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Ja.als Geschrei gilt das: Hallo!!!!!!!!!! und das WORTE DIE NUR IN GROßBUCHSTABEN GESCHRIEBEN WURDEN. Möchte man etwas unterstreichen, so tut man das.
OK - ich kenne GESCHREI TATSÄCHLICH NUR SO, NÄMLICH MIT GROSSBUCHSTABEN. - ! verstehe ich als Aufmerksamkeitszeichen - da muss ich mich umgewöhnen (Ich bitte um Geduld).
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Ihm war es wichtig, dass die Jünger Jesu Leib als "Fleisch und Blut" identifizieren.
Jaa - das ist doch bei Jesus als Offenbarungs-Form nötig. - Nach trinitarischer Lehre kommt Gott in Jesus als Mensch, und somit als genau das, was wir sind - nämlich Fleisch und Blut.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Du meinst die Begebenheit in Matth. 17?
Ja - dort erscheint Jesus als andere Offenbarungs-Form, nämlich nicht das rein Menschliche, sondern das Geistleibige. - Er zeigt gleichsam, wie das Irdische aufgehoben sein kann ins göttlich Geistige.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Außerdem sind wir bereits jetzt weit vom Thema "Volk Gottes" entfernt.
Ja - noch voll im Biblischen drin, aber etwas verrutscht. - Vielleicht finden wir ja wieder die Kurve, mit der sich alles schließt. - Nichtsdestoweniger: Ich finde diesen Ausflug sehr gehaltvoll.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Der Auferstehungsleib besteht aus Fleisch und Blut. Daran könnten wir wohl festhalten.
Moment: UNS gegenüber erscheint er als das, was wir sind. - Gleichzeitig können wir nicht durch geschlossene Türen oder Wände durchwandeln, was Jesus mit seinem Auferstehungsleib kann.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 07:20 Hiob hat geschrieben: ↑
Mo 13. Jan 2020, 20:36
Was bedeutet, dass Jesus (siehe auch Himmelfahrt) *schnipps* weg sein kann, was nicht ginge, wenn er im physikalischen Sinne Leib wäre.

Zumindest nicht mit den Kenntnissen über Physik die wir haben.
Muss man Geistleib irdisch-physikalisch erklären können?
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:25Aber "Thron wörtlich"?
Ich sehe keinen zwingenden Grund keinen wörtlichen Thron anzunehmen. Selbst wenn die Materialien nicht unseren Vorstellungen entsprechen mögen.
Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:25Wir sprechen nicht von Auferstehungsleib, sondern davon, dass auch Jahwe dem Menschen als menschliche Figur begegnen kann - als für uns erkennbare Selbst-Offenbarung.
Ist er das jemals?
Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:25 Ist es "wesensfremd", wenn Jahwe als Wolke (Exodus) erscheint? - Oder wenn er als menschen-gestaltiger König auf dem Thron erscheint?
Nein. Es gibt eh nur wenige Theophanien in denen er selbst war. Das ist aber auch völlig unproblematisch.
Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:25 Habe ich irgendwo "wesensfremd" geschrieben? - Das wäre missverständlich. - Damit ist nicht "gegen das eigene Wesen" gemeint, sondern "Ableitung des eigenen Wesens = Offenbarung" gemeint.
Ist das nicht so viel Spekulation, dass man es auch gleich lassen könnte? Es kann natülich auch sein, dass ich in Bezug auf das Erkennen der Sinnhaftigkeit an meine Grenzen stoße. Denn was Jesus wollte, hat er in Bezug auf seinen Auferstehungsleib ja überliefern lassen. Da geht es nicht um die Frage, in wie weit Fleisch Fleisch und Blut Blut in unserem Sinne ist. Wäre dem Kontext auch gar nicht angemessen, da er nicht zu gnostischen Philosophen sprach.
Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:25 OK - ich kenne GESCHREI TATSÄCHLICH NUR SO, NÄMLICH MIT GROSSBUCHSTABEN. - ! verstehe ich als Aufmerksamkeitszeichen - da muss ich mich umgewöhnen (Ich bitte um Geduld).
Geduld ist vorhanden.
Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:25 Jaa - das ist doch bei Jesus als Offenbarungs-Form nötig. - Nach trinitarischer Lehre kommt Gott in Jesus als Mensch, und somit als genau das, was wir sind - nämlich Fleisch und Blut.
Ja, genau. Das Problem, weshalb im NT so sehr darauf bestanden wird, dass Jesus Mensch wurde und das auch sein Auferstehungsleib aus Fleisch und Blut ist besteht darin, dass genau dies geleugnet wird. Die Annahme, alles wäre im Grunde nur Geist und die leibliche Komponente lediglich hinderliches Gefängnis, entspricht nicht dem, was geschah und ist.
Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:25 Moment: UNS gegenüber erscheint er als das, was wir sind. - Gleichzeitig können wir nicht durch geschlossene Türen oder Wände durchwandeln, was Jesus mit seinem Auferstehungsleib kann.
Natürlich können wir nicht durch geschlossene Türen gehen, da wir keinen Auferstehungsleib haben. Was die Wahrnehmung angeht, so gingen die Jünger offenbar ebenfalls (wie Du) davon aus, es mit einem Geist zu tun zu haben. Diese Wahrnehmung war falsch. Jesus erschien den Jüngern also nicht wie jemand aus Fleisch und Blut, sondern wie ein Geist. Dieser Wahrnehmung tritt Jesus entschieden und mehrmals entgegen. Die Aussage "UNS gegenüber erscheinet er" als Fleisch und Blut ist also das Gegenteil von dem, was uns überliefert wurde.
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:49 Hiob hat geschrieben: ↑
Di 14. Jan 2020, 08:25
Wir sprechen nicht von Auferstehungsleib, sondern davon, dass auch Jahwe dem Menschen als menschliche Figur begegnen kann - als für uns erkennbare Selbst-Offenbarung.

Ist er das jemals?
"Engel des Herrn" ist nah dran. - Und als Jesus sowieso.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:49 Da geht es nicht um die Frage, in wie weit Fleisch Fleisch und Blut Blut in unserem Sinne ist.
Da kommen wir uns näher.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:49 . Das Problem, weshalb im NT so sehr darauf bestanden wird, dass Jesus Mensch wurde und das auch sein Auferstehungsleib aus Fleisch und Blut ist besteht darin, dass genau dies geleugnet wird.
Den Auferstehungsleib würde ich da ausnehmen. - Natürlich heißt es "leibliche Auferstehung" (und ist auch so gemeint), aber es ist meiner Ansicht trotzdem etwas ganz anderes, als was wir kennen.
Travis hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:49 Jesus erschien den Jüngern also nicht wie jemand aus Fleisch und Blut, sondern wie ein Geist.
Ja - das ist ja das thema dieser Episode. - Wir sind uns einig, dass Jesus als jemand erschien, der faßbar war und sein sollte wie ein Mensch. --- Davon abgesehen ist dieser Leib unmittelbare Offenbarung des Geistes.
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 13:23"Engel des Herrn" ist nah dran. - Und als Jesus sowieso.
In Bezug auf Jahwe hast Du recht. In Bezug auf den Vater nicht. Jedenfalls fällt mir für Letzteren keine Stelle ein.
Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 13:23 Den Auferstehungsleib würde ich da ausnehmen. - Natürlich heißt es "leibliche Auferstehung" (und ist auch so gemeint), aber es ist meiner Ansicht trotzdem etwas ganz anderes, als was wir kennen.
Weshalb? Die Parallele zu dem Auferstehungsleib der Menschen zu dem des Jesus Christus ist biblisch bezeugt. Jesus selber ist es, der seinen Leib als mit "Fleisch und Blut" beschreibt. Aus dem Kontext lässt sich nicht entnehmen, er würde damit etwas anderes meinen als eben Fleisch und Blut. Der ganze Kontext baut darauf auf.
Hiob hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 13:23 Ja - das ist ja das thema dieser Episode. - Wir sind uns einig, dass Jesus als jemand erschien, der faßbar war und sein sollte wie ein Mensch. --- Davon abgesehen ist dieser Leib unmittelbare Offenbarung des Geistes.
Wir sind uns nur dann einig, wenn wir Jesus als jemand ansehen, der mit einem Leib, bestehend aus Fleisch und Blut, erschien. Genau das sagt Jesus von sich und führt es seinen Jüngern vor Augen, mehrmals.

Aus meiner Sicht wäre es bereits sehr herausfordernd sich mit dem zu befassen, was Jesus da zu seinem Leib sagt und zu deren Untermauerung er seine Jünger auffordert, es selber zu sehen. Dann könnte man sammeln, was über den Auferstehungsleib sonst noch ausgesagt wird und mit dem Gesamtbefund dann staunen und lernen. Anzunehmen, Jesus hätte mit seiner mehrmaligen Beteuerung zur Struktur seines Leibes nicht das gemeint, was er mehrmals gesagt hat, halte ich für unproduktiv. Fleisch und Blut ist entweder integraler Bestandteil des Gesamtbegriffes "Auferstehungsleib", oder wir laufen Gefahr und zu verzetteln.
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