Hallo, das freut mich!
Also ich würde mich einer ähnlichen Lehre anschließen: Das Israel Gottes im Neuen Bund (das wahre Israel - siehe Galater 6:15-16) ist die Kirche Jesu Christi (seine Ekklesia, bestehend aus dem Samen Abrahams und dem der Heiden). Insofern hat das fleischliche Israel keine soteriologische Sonderbedeutung mehr im neuen Bund, wiewohl es doch eine eschatologische Rolle vor Jesu' Wiederkunft spielen wird, nämlich die Bekehrung zum Herrn.Helmuth hat geschrieben: ↑Di 3. Dez 2024, 09:07 So sind viele Christen latent antisemitisch aufgrund ihrer Gemeindelehre, wie es auch die ZJ in meinen Augen sind. Wiewohl sie das von Herzen den Juden gar nicht antun wollen, aber es sind diverse Anti-Israel-Lehren, die das bewirken, von der sich viele dennoch nicht lösen wollen.
Ich war entsetzt als einer unserer Pastoren dies in unserer Gemeinde einbringen wollte, dass Israel keine Bedeutung im Leib Christi mehr hat und angefangen hat Weissagungen aus dem AT nur mehr noch auf die Gemeinde anzuwenden. Als ich ihn darauf angesprochen hatte, reagierte er wütend und erklärte später das gesamte Judentum als vom Teufel.
Aber mich persönlich entsetzt das nicht. Ich sehe mich auch nicht als Antisemit deswegen, was als Semit meinerseits eine tragische Ironie mit sich brächte.
Richtig, richtig.
Ich würde da als früheste Quelle auf Justin den Märtyrer in seinem Dialog mit Thrypho verweisen (Mitte des zweiten Jahrhunderts):
"Denn das wahre geistliche Israel und die Nachkommen von Juda, Jakob, Isaak und Abraham […] sind wir, die durch diesen gekreuzigten Christus zu Gott geführt wurden."
Zur gleichen Zeit hat Irenäus von Lyon auch in seinen Buch Gegen die Häresien (Buch III, Kapitel VI) Folgendes geschrieben:
"[…] damit die Kirche mit dem Geist geschmückt werde und wir, die wir zuvor unfruchtbar waren, nun Frucht für Gott bringen könnten , eingepfropft statt des alten wilden Ölbaums. Das Frühere ist vergangen; siehe, alles ist neu geworden."
Diese Substitutionstheologie lässt sich bis ins frühe Christentum zurückverfolgen und geht auf die kirchenväterliche Interpretation der Schrift zurück.