Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
2Lena
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von 2Lena »

Es ist schön mit dir zu diskutieren, Demian, weil du dich gut ausdrücken kannst.
mir geht es mehr um die Meditation und das was gegenwärtig in meinem Bewusstsein geschieht oder nicht geschieht.
Ich stelle mir die Meditation analog dem Betrachten des Körpers vor. Außen kann man ein geschwollenes Knie sehen, innen den Schmerz spüren, aber zur Heilung Demian, sind ein paar Anatomiekenntnisse gut, Kenntnisse in Mechanik und etwas Chemie, Ernährungswissenschaft, praktische Dinge, die ANDERE erworben haben. Wie willst du das über die "Medidation" in allen Teilbereichen bekommen? Es zwackt doch an allen enden mit der Erfahrung, die eigentlich ein Gemeinwesen liefern kann.

Ich streite keineswegs ab, dass es ein "unbewusstes Lernen" gibt, vergleichbar der Funktechnik. Einer funkt und wer grad ein Problem hat, trifft die richtige Wellenlängeneinstellung. Weil aber die Schnittstelle Vernunftdenken - Intuition nicht offen ist, werden Eingebungen oft zur Schuss-Bumm-Fahrt. Es liegt kein fachmännisches Arbeiten vor, das den perfekten Erfolg brächte. Entweder kommt bei der Meditation Stillstand oder ein im Kreis-Drehen von ohnehin Bekanntem heraus.

Sag mir bitte wie das geht, wenn über ein Problem, das gar nicht als Problem erkannt wurde meditiert wird. Das würde mich ehrlich interessieren!

Natürlich könnte ich mich auch in die "einfache Reihe" einordnen und mit irgendwelchen Sprichwörtern posaunen oder die Verantwortung auf die Bibelsprüche oder sonstige Meister setzen.
ICH WILL EIN RICHTIGES ERGEBNIS!

Deine Regel geht garantiert auf Wolkenkuckucksheim Nr. drei. Da ist es wunderschön. Aber von dem Ast kommt man nicht mehr herunter. Ein körperlich arbeitender Landwirt hat andere Sorgen, ein Schichtarbeiter auch. Der Verkäufer muss den Laden am Laufen halten, der Fahrer auf den Verkehr achten. Eine Bedienung hat überhaupt keine Schnaufpause. Sie fällt in den Schlaf, wenn Ruhe ist. Mit der Aufzählung der Berufe fällt auf, dass Deutschland sich mit seiner Lebensweise einen gewissen Wohlstand geschaffen hat, den es nicht erreicht hätte, wenn die Leute meditiert hätten. Dafür zahlten sie nun an Länder die Meditation liebten etwas Entwicklungshilfe und nehmen sich deren Lebensweise fortan als Beispiel.
2Lena
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von 2Lena »

Hallo Lena,

ich möchte auch von dir wissen, wie "dein" Tipp funktioniert.
Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeugt... Joh. 5,39 ...aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet. Joh. 5,40
In Deutsch ist das unlogisch. Jeder auf der Welt lebt. Für die Vorstellungen eines "ewigen Lebens" sind die Bedingungen absurd. Ein "zu Jesus kommen" löst nichts als ein paar fromme Gefühle aus. Dann fühlt man sich selig und "zugehörig". Alle anderen, die das nicht machen, zählen zu den "Widerspenstigen", für die gebetet gehöre. Sag mir, ob ich das richtig getroffen habe ...

Johannes 5 in Auslegung erklärt die Mechanismen des Lobens. In dem Fall durchschaut man, was die Leute vorhaben und was sie mit dem Lob bewirken können. Es wäre zu lang, das ganze Kapitel Wort für Wort zu erklären. Mit seinem Inhalt werden zum Beispiel Marktmechanismen durchschaut. Sie können geändert werden, nur durch feine Korrekturen. Um ein Beispiel im Umweltschutz zu sagen. Die Frühlingsblumen konnten sich mit dem Einsatz der Düngemittel und veränderten Mähzeiten nicht ihr "ewiges Leben" erhalten. Den Kühen fehlte die Naturmedizin, den Bienen der gute Honig. Auch sie verlieren das "ewige Leben". Die Menschen nehmen krankes Fleisch und überdüngte Nahrung und sie sind auch bald dran ...

Unterscheide nun die Wirkungsweisen:
Brav Lobpreis singen
oder Jesus und seine Lehren anwenden "im Leben".
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Lena
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Lena »

2Lena hat geschrieben:Es ist schön mit dir zu diskutieren, Demian, weil du dich gut ausdrücken kannst.
Da kann ich nur, so ist es, dazu sagen :thumbup:. Vielleicht müsste ich mehr Demian lesen in der Hoffnung das etwas abfärbt ;).
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Lena
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Lena »

2Lena hat geschrieben: ...ich möchte auch von dir wissen, wie "dein" Tipp funktioniert.
Durch das zu Gott kommen, sich Ihm nahen, Ihn in sich aufnehmen, wende ich mich immer mehr von dem ab, dass lebensfeindlich ist. Gott Ist das Leben, Er hat es uns gegeben. Wir töten es ab, indem wir entgegen dem uns verhalten, was Leben ist und Leben lebenswert macht. Das ins Licht kommen hat Auswirkungen auf mein Leben, meinen Alltag, in allen Bereichen. So wandle ich auf einem neuen Weg, in eine andere Richtung, mit dem Ziel, schon heute wohnend in mir.
2Lena
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von 2Lena »

Liebe Lena, das ist sicher sehr schön und lobenswert und wird bestimmt nie kritisiert.
Das wollte ich auch, ganz wie du es meinst. Ich musste dann aber feststellen, dass es zwar der richtige Weg ist, aber so ungefähr so schmerzhaft wie barfuß auf die Zugspitze zu klettern. Das habe ich nicht wirklich gemacht. Das ist nur ein Vergleich. Schon das Barfußwandern im Wald brachte mir Außenseitergefühle ein.

Was ich damit sagen will: Wenn alle denken wie du - WÄRE es wunderschön. Das Problem liegt im Detail. Gezeigt wird die Werbung: "Gott hilft ...So wandle ich frohgemut auf einem neuen Weg ..."
Um die Konfliktreihe als Beispiel darzustellen: Trotz Jesusbekenntnis in falsche Richtung in Einbahnstraße gelandet, beim Wenden Zirkus verursacht, Tomaten zerdrückt, Ärger eingehandelt. Geld für die Brote fehlte dann wegen der Wiedergutmachung. Folge: Wieder Krawall. Das ist jetzt nur frei erfunden, soll zeigen, dass nicht das abgehobene spirituelle Leben, sondern das bewusste Training und richtiges Handeln einen relativ "paradiesischen" Zustand hervorbringt, während das Andere sich mehr in der Fantasie abspielt.

Ich komme auf diese Gedanken, weil ich diese Trainingsansätze in jedem Bibelkapitel finde und mich sehr, sehr wundere, warum diese Art der Ausbildung nie mitgenommen wurde. Ich habe schon in einem anderen Abschnitt auf diese Art "Ausbildung" hinweisen wollen. Sie war vorgesehen - und geriet in Vergessenheit.
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erbreich
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von erbreich »

2Lena hat geschrieben: ...soll zeigen, dass nicht das abgehobene spirituelle Leben, sondern das bewusste Training und richtiges Handeln einen relativ "paradiesischen" Zustand hervorbringt,
...die Werke...
während das Andere sich mehr in der Fantasie abspielt.
...der Glaube...
Ich komme auf diese Gedanken, weil ich diese Trainingsansätze in jedem Bibelkapitel finde
Bei Jakobus wird das sehr deutlich: "Glaube ohne Werke ist tot". Wenn aber in den Werken der Glaube sich realisiert, dann ist da Leben. Und dann wird auch der Sinn des Glaubens - der "Fantasie" - deutlich, der eben nicht im blossen Fürwahrhalten gipfelt, sondern in der konkreten Realisation.
und mich sehr, sehr wundere, warum diese Art der Ausbildung nie mitgenommen wurde. Ich habe schon in einem anderen Abschnitt auf diese Art "Ausbildung" hinweisen wollen. Sie war vorgesehen - und geriet in Vergessenheit.

Dann wird es Zeit, sie aus diesem Vergessen wieder ins Bewusstsein zu heben! :thumbup:
Die Frage, die ich bin, sucht nicht die Antwort in dem Sinn, dass ein Wort mir könnte klären, was nur die Frage kann gewähren.
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Lena
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Lena »

2Lena hat geschrieben:das bewusste Training
Ja.

Gutes einüben, so lange, bis es zu einer Gewohnheit wird. In Fleisch und Blut übergegangen wie man so sagt. Dann lebt man es ganz natürlich, automatisch. Gott schenkt und stärkt den Willen es zu tun, anzupacken. Ueben muss ich selber...
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian »

Lena hat geschrieben:Sie beinhaltet die Offenbarung Gottes in Jesus Christus dem Heiland der Welt.
...aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet.
Joh. 5,40
Meine Erfahrungen haben dazu geführt, dass sich das traditionelle Glaubensbekenntnis über das Personale und Rationale hinaus bewegt. Das bedeutet für mich ganz direkt, dass ich auch sprachlich über einen religiösen oder konfessionellen Wortschatz hinausgehe. Was mich am Christentum reizt, ist die Tiefe der Bilder, die unmittelbar berühren. Zum Beispiel bedeutet für mich der Mythos der Jungfrauengeburt, dass wir alle aus dem selben Seinsgrund geboren sind. Wir alle sind in unsrem Wesen „jungfräulich“ und rein. Alles ist verbunden, aus diesem Bewusstsein zu leben ist der radikale Weg der Liebe. Alles ist eins. Trennung entsteht erst auf mentaler Ebene, wenn sich um das „Ich“ herum abgrenzende Vorstellungen entwickeln. Die Frage, wer Jesus ist, führt uns zu der Frage, was wir und was der Mensch überhaupt ist. Denn Jesus ist kein von uns getrenntes Wesen, sondern er ist in seinem Wesen das eine Sein, das wir auch sind. Darum ist es ... im Grunde ... egal, was ich glaube, solange es ins Leben führt: das Leben selbst ist die Imitatio Christi.
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erbreich
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von erbreich »

Demian hat geschrieben: ...das Leben selbst ist die Imitatio Christi.
...und Christus - und wir alle - sind die Imitatio des Lebens.
So verstehe ich Christi Wort "Ich bin... das Leben".
Dasselbe gilt für den "Weg". Und für die "Wahrheit".
Die Frage, die ich bin, sucht nicht die Antwort in dem Sinn, dass ein Wort mir könnte klären, was nur die Frage kann gewähren.
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian »

erbreich hat geschrieben:
Demian hat geschrieben: ...das Leben selbst ist die Imitatio Christi.
...und Christus - und wir alle - sind die Imitatio des Lebens.
So verstehe ich Christi Wort "Ich bin... das Leben".
Dasselbe gilt für den "Weg". Und für die "Wahrheit".
So ist es. Thomas A Kempis: „Zwei Flügel erheben den Menschen über das Irdische: Einfalt und Lauterkeit; Einfalt in der Absicht, Lauterkeit in der Liebe. Die Einfalt sucht Gott, die Lauterkeit findet ihn.
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