Re: Parallelen Geisteswissenschaft - Naturwissenschaft
Verfasst: Fr 1. Mai 2015, 09:46
Das hält Jung.sven23 hat geschrieben:Jung hat seine Patientinnen nicht nur platonisch genagelt.
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Das hält Jung.sven23 hat geschrieben:Jung hat seine Patientinnen nicht nur platonisch genagelt.
Mag sein, aber eine Grenzüberschreitung und für einen seriösen Psychiater ein absolutes "no go".closs hat geschrieben:Das hält Jung.sven23 hat geschrieben:Jung hat seine Patientinnen nicht nur platonisch genagelt.
Dass C.G. Jung ein esoterischer Mystiker war, ist klar, aber dass er auch noch sexistisch war, wusste ich nicht. Ein Triebtäter also?sven23 hat geschrieben:Na ja, Jung hat seine Patientinnen nicht nur platonisch genagelt.closs hat geschrieben: Im übrigen würde ich Jung gar nicht so sehr mit "Gott" in Verbindung bringen - allerdings hat er platonisch gedacht, indem er die "Idee"/die "Realie" als Ausgangspunkt für das verstanden hat, aus dem sich Phänomene des Daseins erklären lassen. -
Belege?Pluto hat geschrieben:Dass C.G. Jung ein esoterischer Mystiker war, ist klar
Ich kenne die Hintergründe nicht - aber könnte man mal die ad hominems von seiner Lehre trennen?sven23 hat geschrieben:Mag sein, aber eine Grenzüberschreitung und für einen seriösen Psychiater ein absolutes "no go".
Was ist "Mystiker"? - Ist ein Beobachter der Natur oder des Menschen automatisch "Mystiker", wenn seine Ergebnisse nicht weltanschaulich materialistisch sind?Pluto hat geschrieben:Dass C.G. Jung ein esoterischer Mystiker war, ist klar
Hier ist es fast noch unmöglicher als bei Heidegger, die Person vom Werk zu trennen, wenn gegen das Berufsethos verstoßen wird. Freud was not amused.closs hat geschrieben: Ich kenne die Hintergründe nicht - aber könnte man mal die ad hominems von seiner Lehre trennen?
Du hast dieses Beispiel über die Erforschung der Tiefenstruktur gebracht als Beispiel eines geisteswissenschaftlichen Forschungsprojektes, das sich einer bestimmten Idee, einem bestimmten Ziel verschrieben hat.Savonlinna hat geschrieben:
Angenommen, das Forschungsprojekt "Alle Sprachen dieser Welt auf ihre Tiefenstruktur bringen und dann die Tiefenstruktur aller Tiefenstrukturen bilden" wäre gelungen, dann hätte man gemeinsame Komponenten herausgefiltert, die allen Sprachen zugrunde liegen.
Und dann erst kommt der Deutungsakt: Was haben wir da über dieses faktische Ergebnis hinaus herausgefunden?
Die einen sagen vielleicht: Nun wissen wir, wie ein Teil des menschlichen Gehirns funktioniert.
Andere: Nun wissen wir, wie Gott funktioniert.
Noch andere: Nun wissen wir, wie die Gene funktionieren.
Das sind samt und sonders weltanschauliche - mitunter auch ideologische - Deutungen, die den Boden der Wissenschaft damit verlassen haben.
Ich kenne keine Naturwissenschaftler die solche Argumente anführen.ThomasM hat geschrieben:Danach kommt das, was du korrekt als weltanschaulichen Deutungsakt bezeichnet hat, ein Spielchen, das gerade hier im Forum bei naturwissenschaftlichen Ergebnissen ständig gespielt wird. Da werden naturwissenschaftliche Ergebnisse aufgezählt und die eine Gruppe verlautet "das beweist, dass Gott nicht existiert", die andere Gruppe betont "das zeigt, wie Gott arbeitet" und eine dritte sagt "Gott macht das so nicht, also sind die Ergebnisse falsch".
Diese Annahme ist nicht zwingend, wenn man wirklich ergebnisoffen forscht.Zumindest ist das bei der naturwissenschaftlichen Methodik so. Will ich naturwissenschaftlich korrekt vorgehen, muss ich Gott links liegen lassen, sonst wird meine Methodik von Beginn an torpediert und ich erreiche gar nichts.
Du gehörst ja auch in die erste Gruppe. Du formulierst eine Theorie, die die Realität gut beschreibt und sagst "Gott dafür zu bemühen, scheint nicht notwendig zu sein". Für dich ist Gott immer nur ein Lückenbüßer Gott, den manche Leute einsetzen, um Unbekanntes zu erklären. Da dir dieses Argument nicht stichhaltig ist, verschwindet Gott bei dir.Pluto hat geschrieben:
Gott dafür zu bemühen, scheint nicht notwendig zu sein.
Sie ist zwingend angesichts der Methodik. Das hat nichts mit ergebnisoffen oder nicht zu tun.Pluto hat geschrieben:Diese Annahme ist nicht zwingend, wenn man wirklich ergebnisoffen forscht.Zumindest ist das bei der naturwissenschaftlichen Methodik so. Will ich naturwissenschaftlich korrekt vorgehen, muss ich Gott links liegen lassen, sonst wird meine Methodik von Beginn an torpediert und ich erreiche gar nichts.
Würde mir nicht im Traum einfallen, siehe oben.Pluto hat geschrieben: Man sollte nicht den Fehler machen, a priori und ohne gute Begründung, das (noch) Unbekannte einer supranaturalistischen Intelligenz zuzuschreiben.
Aus meiner Sicht ist das Resignation (Kapitulation?) vor dem Unbekannten, die nichts zur Erkenntnis beiträgt.
Im Zweifelsfall hilft der Duden weiter. Will man einen Begriff auf eine Weise verwenden, die dort nicht drin steht, handelt es sich eben nicht um korrektes Hochdeutsch.closs hat geschrieben:Was subsummiert man unter dem Begriff "Liebe"? - Die Antwort sein: Man subsummiert sehr Heterogenes darunter.
Das Individuum, das nicht in Gott verankert ist, vermag der physischen und moralischen Macht der Welt auf Grund seines persönlichen Dafürhaltens keinen Widerstand zu leisten. Zivilisation im Übergang, Gesammelte Werke Band 10, https://de.wikiquote.org/wiki/Carl_Gustav_JungSavonlinna hat geschrieben:Belege?Pluto hat geschrieben:Dass C.G. Jung ein esoterischer Mystiker war, ist klar
Wenn ein Beobachter der Natur von Dingen redet, die er nicht in der Natur beobachtet hat, wird er zum Theoretiker.closs hat geschrieben:Ist ein Beobachter der Natur oder des Menschen automatisch "Mystiker", wenn seine Ergebnisse nicht weltanschaulich materialistisch sind?