Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: So 29. Jan 2017, 17:43
von Pluto
Tut mir Lied, dass ich so spät antworte...
Novalis hat geschrieben:Ich sehe es wie Michael Blume:
Woher um alles in der Welt kommen Sie auf die Idee, dass der Islam eine friedfertige Religion sei ? Eine solche Pauschalisierung über irgendeine Weltreligion würde ich ebenso ablehnen wie ihr Gegenteil, dass der Islam, das Christentum, der Hinduismus etc. pp. kriegerisch sei. Jede Weltreligion kann sowohl friedfertig wie gewalttätig ausgelegt werden. M.E. gebietet es die Klugheit, friedfertige Kräfte in allen Religionen zu ermutigen und zu stärken und nicht den Extremisten den Gefallen zu tun, nur sie als „die wahren Gläubigen“ anzuerkennen.
~ Michael Blume
Ich halte Micahel Blume für einen Menschen der viel zu oft am Thema vorbeiredet, weil er voreingenommen ist. Hier spielt er die Problematik herunter.
Es gibt kaum eine Ideologie die so viel Blutvergießen und Leid über die Welt gebracht hat, wie die Religionen dieser Welt.
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: So 29. Jan 2017, 18:18
von Novas
Pluto hat geschrieben:Tut mir Lied, dass ich so spät antworte...
Novalis hat geschrieben:Ich sehe es wie Michael Blume:
Woher um alles in der Welt kommen Sie auf die Idee, dass der Islam eine friedfertige Religion sei ? Eine solche Pauschalisierung über irgendeine Weltreligion würde ich ebenso ablehnen wie ihr Gegenteil, dass der Islam, das Christentum, der Hinduismus etc. pp. kriegerisch sei. Jede Weltreligion kann sowohl friedfertig wie gewalttätig ausgelegt werden. M.E. gebietet es die Klugheit, friedfertige Kräfte in allen Religionen zu ermutigen und zu stärken und nicht den Extremisten den Gefallen zu tun, nur sie als „die wahren Gläubigen“ anzuerkennen.
~ Michael Blume
Ich halte Micahel Blume für einen Menschen der viel zu oft am Thema vorbeiredet, weil er voreingenommen ist. Hier spielt er die Problematik herunter.
Es gibt kaum eine Ideologie die so viel Blutvergießen und Leid über die Welt gebracht hat, wie die Religionen dieser Welt.
Tja, nur weil sich etwas als Religion bezeichnet wird oder man sich auf eine solche beruft, ist es noch nicht automatisch koscher im übrigen gibt es auch kaum etwas, was Menschen so sehr zum Guten bewegt hat, zu Gerechtigkeit inspiriert und zu Schönheit befähigt. Michael Blume DIFFERENZIERT und das liegt mir auch am Herzen. Was hat das mit herunter spielen zu tun? Er ist ja Religionswissenschaftler, das ist seine Aufgabe. Die Ursache für Gewalt ist im Menschen. "Die Religion" gibt es nicht als Ding an sich, unabhängig von der Auslegung. Im Grunde ist sie ein Spiegel der menschlichen Seele mit ihren Licht und Schattenseiten.
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: So 29. Jan 2017, 18:39
von Pluto
Novalis hat geschrieben:"Die Religion" gibt es nicht als Ding an sich, unabhängig von der Auslegung. Im Grunde ist sie ein Spiegel der menschlichen Seele mit ihren Licht und Schattenseiten.
In der langen Geschichte der Religionen war sie vornehmlich ein Spiegel der menschlichen Schattenseiten.
Warum sage ich das?
Die Religionhat seit jeher die negative Phantasie des Menschen betont und so den Fanatismus gefördert. Ausgelöst wird dies bereits im Kindesalter, durch intensive Glaubensindoktrination. Religion führt deshalb zu deutlich unterdurchschnittlichen kognitiven Leistungen sowie zu unangemessenen Aggressionen, sobald es um glaubensrelevante Sachverhalte geht.
Ein gutes Beispiel ist da die Ablehnung der empirischen Belege für die Evolutionsbiologie, die mit Eifer bekämpft wird, weil man sich in seiner geglaubten Überlegenheit, nicht nur gegenüber den Tieren, sondern auch und insbesondere gegenüber anderen Menschen beschnitten sieht.
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: So 29. Jan 2017, 18:47
von Novas
Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:"Die Religion" gibt es nicht als Ding an sich, unabhängig von der Auslegung. Im Grunde ist sie ein Spiegel der menschlichen Seele mit ihren Licht und Schattenseiten.
In der langen Geschichte der Religionen war sie vornehmlich ein Spiegel der menschlichen Schattenseiten
Diese einseitige Schwarzmalerei geht an der Realität vorbei. Richtiger ist die Aussage: "Pluto sieht in der langen Geschichte der Religion vornehmlich die Schattenseiten" ~ selbst wenn sich dunkle Gewitterwolken phasenweise vor die Sonne schieben, ändert das nichts an der Existenz des Lichtes.
Die Religionhat seit jeher die negative Phantasie des Menschen betont und so den Fanatismus gefördert.
Nein, religiöse Fanatiker bilden eine Minderheit; und sie hat ebenso positive Phantasien gefördert Juden, Christen und Muslime teilen miteinander eine eschatologische Zukunftsvision:
Eschatologie [ɛsça-] (aus altgriechisch τὰ ἔσχατα ta és-chata ‚die äußersten Dinge‘, ‚die letzten Dinge‘ und λόγος lógos ‚Lehre‘) ist ein theologischer Begriff, der die prophetische Lehre von den Hoffnungen auf Vollendung des Einzelnen (individuelle Eschatologie) und der gesamten Schöpfung (universale Eschatologie) beschreibt. Man versteht darunter auch die Lehre von den sogenannten letzten Dingen und damit verbunden die „Lehre vom Anbruch einer neuen Welt“. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eschatologie
So gesehen spielen wir im selben Team. Denn der Glaube aller drei bewahrheitet sich nur, wenn sich diese Hoffnung erfüllt. Der Bogen der Geschichte ist weit, aber er neigt sich Richtung Gerechtigkeit, sagte Martin Luther King. Diese Hoffnung, das ist für mich der Inbegriff von wahrer Religion. Der Marxist und Atheist Ernst Bloch nannte es "das Prinzip Hoffnung". ohne dieses Prinzip ist der Mensch nicht lebensfähig.
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: Mo 30. Jan 2017, 06:00
von Novas
Halman hat geschrieben:Der Beitrag ist aber nichts für Sozialromantiker, sondern für Realisten
Das scheint in manchen Kreisen die neue Sprachregelung zu sein Wenn ich grundlegende Werte bejahe, bin ich schon ein Sozialromantiker? Würdest Du dann Jesus als weltfremden Utopisten bezeichnen? Ich könnte Dich nun fragen, ob es nicht deine/unsre Aufgabe ist, als Nachfolger Jesu/gläubige Menschen, wenn wir uns schon so zu nennen wagen, dem weltlichen Pragmatismus und Materialismus, ein paar Ideale entgegenzustellen? Das Evangelium vermittelt auch eine politische Botschaft. Ich würde mich mit Berufung auf den Nazarener als realistischen Idealisten bezeichnen. So wie dieser Mann hier:
Was würde Jesus heute sagen und tun? Solidarität mit allen Menschen, insbesondere den Schwachen, denen helfen die in Not sind (was die Definition von Nächstenliebe ist) gehört sicher dazu. Stattdessen gibt es bei uns Werbeslogans wie „Geiz ist geil, ich bin doch nicht blöd“ oder bei manchen auch „Ausländer raus“. Gerade aufgrund meines Realitätssinnes werde ich mich an diesen Ungeist nicht anpassen, weil ich mir der Konsequenzen bewusst bin. Aber wer sagt nicht gerne von sich selbst „Ich bin ein Realist“? Viele Menschen haben sich im Laufe der Zeit auf Jesus berufen, so auch die Tempelritter, die ihr Handeln wohl ebenfalls sehr realistisch fanden, so schreibt der britische Historiker Desmond Seward in seinem Buch „The Monks of War“:
„Im Juli 1099 wurde Jerusalem gestürmt. Die tollwütige Grausamkeit bei der Plünderung der Stadt bewies, wie wenig es der Kirche gelungen war, atavistische Instinkte zu christianisieren. Die gesamte Bevölkerung der Stadt wurde massakriert, Juden wie Muslime, 70000 Menschen, ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder, kamen um in dem Holocaust, der drei Tage lang andauerte. Stellenweise wateten die Männer bis zu den Knöcheln im Blut der Erschlagenen und die Reiter waren blutbespritzt, als sie durch die Straßen ritten.“ (Desmond Seward, The Monks of War, Penguin Books, London 1972.)
Es ist ja nicht so, dass das Evangelium irgendwo ein abstraktes Dasein gefristet hätte, viele Menschen haben sich auf Jesus berufen mit ihren guten Taten und leider auch Untaten, beispielsweise George W. Bush. Es ist nicht lange her, da prägte der damalige US-Präsident (im Jahr 2002), in seiner Rede zur Lage der Nation, den Begriff einer „Achse des Bösen“ (Axis of Evil). Das ist ein Mann, der seine Kabinettssitzungen mit Lesungen aus der Bibel und gemeinsamen Gebet begann. Was würde heute der Gekreuzigte zu unsren Herausforderungen sagen, in dem viele die prophetische Gestalt des in Demut und hingegebener Liebe leidenden Gottesknechts erkennen, den Jesaja im Alten Testament prophezeite? Außerdem verkündigen ihn Christen gleichzeitig als den Auferstandenen, der mit seinem Geist immer noch gegenwärtig ist: was hat dieser Geist uns heute zu sagen?
Oder hören sie nicht zu oder glauben es gar nicht mehr?
„George W. Bush ist ein Anhänger der »fundamentalistischen« Bibel-Auslegung. Er gehört zu den »Wiedergeborenen - the born again« und macht heute seine sündigen Jugendjahre, seine frühen alkoholischen Exzesse durch betonte religiöse Militanz wett. Wie amerikanische Psychologen feststellten, ist der Präsident von der gottgewollten Mission Amerikas ehrlich durchdrungen, empfindet sich als »Leader« eines auserwählten Volkes, könnte ohne Umschweife als »Gotteskrieger im Namen der Freiheit« definiert werden. Nicht nur im islamischen Orient sammelt sich also die »Hizbullah«, auch in den USA beansprucht eine fundamentalistisch-christliche »Partei Gottes« die Lenkung des Weltgeschehens.“ (Peter Scholl-Latour, ebd., S. 51)
Da wäre mal metanoia (μετάνοια) angebracht, was wörtlich etwa „Umdenken, Sinnesänderung, Umkehr des Denkens“ bedeutet. Das ganze Neue Testament handelt von der Umkehr des Denkens und nicht der Anpassung an die Welt. Wobei der hebräische Begriff שוב schub, noch mehr bedeutet, als nur eine Umkehr im Denken: sondern eine Wandlung der gesamten Existenz. „Denkt um, lebt anders!“ würde Jesus mit Sicherheit sagen, was gerade dadurch möglich wird, dass der Mensch die Realität wachen und mitfühlenden Geistes anschaut und dann zu der Schlussfolgerung kommt, dass eine Umkehr notwendig ist.
Eines Tages kam Jesus wieder in seine Heimatstadt Nazareth. Am Sabbat ging er wie gewohnt in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Heiligen Schrift vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Jesus öffnete sie, suchte eine bestimmte Stelle und las vor: "Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich berufen hat. Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen. Ich rufe Freiheit aus für die Gefangenen, den Blinden sage ich, dass sie sehen werden, und den Unterdrückten, dass sie bald von jeder Gewalt befreit sein sollen. Ich rufe ihnen zu: Jetzt erlässt Gott eure Schuld."
Unsre Aufgabe ist es also, dass wir eine „frohe und befreiende Botschaft“ (!) verkündigen. Die sich, wenn ich das richtig verstanden habe, universal an alle Menschen richtet, also auch an unsre muslimischen Mitmenschen; oder vielleicht sollte ich besser sagen: unsre Geschwister im Geiste. „Mit der Bergpredigt kann man nicht die Welt regieren!“, so behaupten viele der sogenannten „Realpolitiker“ sehr gerne. Lasst uns ehrlich sein: das ist ein ziemliches Armutszeugnis. Denn Richard von Weizsäcker hat die Wahrheit ganz einfach in Worte gefasst:
„Ich kann mir humane Politik nur mit der Bergpredigt vorstellen.“
Will man mir als einer edlen, vernunftbegabten Seele tatsächlich weismachen, dass eine humane Vision für das Leben und die Weltpolitik, wie sie die Bergpredigt vermittelt, „Sozialromantik“ ist, während inhumane, rücksichtslose und ungerechte Politik „realistisch“ sei? Wie gesagt: „liebt eure Feinde“ bedeutet eigentlich: lasst alle Feindbilder los. Das ist nicht unrealistisch, denn solch ein Änderung im Denken hat tiefgreifende positive Konsequenz für unser alltägliches Leben und somit die Realität.
Als Jesus vor 2000 Jahren seine Überzeugung vortrug, war die Aufregung und Empörung genauso groß. „Das Volk war außer sich“, heißt es am Schluss der Bergpredigt. Ganz pragmatisch: Wie war denn die bisherige Politik ohne Bergpredigt? Konflikte und Machtfragen wurden oft mit Krieg und Massenmord „gelöst“. Die Geschichte ist seit 2000 Jahren bis zum heutigen Tag eine schreckliche Folge von Kriegen und Gewalt, von Rache und Verhöhnung statt Versöhnung[...]Mit der Bergpredigt kann man nicht regieren? Wer es nicht einmal ausprobiert, kann es auch nicht erleben. Feindesliebe heißt nicht: Lass dir alles bieten. Feindesliebe heißt: Sei klüger als ein Feind. Das hat Jesus gemeint. So schaffen wir eine Kultur des Friedens. Die Geschichte beweist: Nur mit der Bergpredigt gibt es eine Befreiung zum Frieden. Nur mit Vertrauen in uns selbst, wie Jesus es vorschlägt, werden wir friedensfähig. Wir Christen sollten weniger bekennen, sondern mehr erkennen. Dann finden wir auch endlich die wirkliche Pädagogik des Friedens in der Bergpredigt.
Dr. Franz Alt studierte Politologie, Geschichte, Philosophie und Theologie. Bekannt wurde der Journalist und Buchautor als Leiter und Moderator des politischen Magazins „Report“
Meine Meinung: wahre Realisten orientieren sich an der Bergpredigt, denn sie hilft uns eine Welt mit einem menschlichen Antlitz hervor zu bringen. Mit Versöhnung anstatt mit Verhöhnung, mit Vergebung anstatt Rache, mit Feindesliebe (Mitgefühl und Weisheit) anstatt Gegengewalt antworten, das verlangt Realitätssinn, da man sich der Konsequenzen bewusst ist, wenn man es unterlässt. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt es ja.
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: Mo 30. Jan 2017, 13:08
von Pluto
Novalis hat geschrieben:Nein, religiöse Fanatiker bilden eine Minderheit; und sie hat ebenso positive Phantasien gefördert
Stimmt, aber was sie an Zahlen nicht brigen, kompensieren sie mit ihre Lautstärke.
Novalis hat geschrieben:Juden, Christen und Muslime teilen miteinander eine eschatologische Zukunftsvision:
Wie lange warten wir schon darauf? 1000, 2000 oder 5000 Jahre?
Irgendwann muss man sich eingestehen, dass daraus nix wird.
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: Mo 30. Jan 2017, 13:38
von Novas
Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Juden, Christen und Muslime teilen miteinander eine eschatologische Zukunftsvision:
Wie lange warten wir schon darauf? 1000, 2000 oder 5000 Jahre? Irgendwann muss man sich eingestehen, dass daraus nix wird.
Weshalb denn das? Da ist die goldene Mitte wohl der passende Weg: mit einer positiven Vision (Ernst Bloch nennt es in seiner Philosophie „konkrete Utopie“ - im Gegensatz zu einem unrealisierbaren Wunschtraum) kann man die Welt sehr wohl verbessern. Die Eschatologie sagt ja nicht plump und geistlos, dass das Reich Gottes einfach so vom Himmel fällt. Der Mensch muss sich auch dafür entscheiden bewusst und zielgerichtet auf eine Verbesserung seiner Lage hinzuarbeiten. Täglich beten Christen überall auf der Welt das „Vaterunser“: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“ - das ist nicht naive Wunschträumerei, sondern eine positive Zielsetzung.
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: Mo 30. Jan 2017, 13:55
von janosch
Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Nein, religiöse Fanatiker bilden eine Minderheit; und sie hat ebenso positive Phantasien gefördert
Stimmt, aber was sie an Zahlen nicht brigen, kompensieren sie mit ihre Lautstärke.
Novalis hat geschrieben:Juden, Christen und Muslime teilen miteinander eine eschatologische Zukunftsvision:
Wie lange warten wir schon darauf? 1000, 2000 oder 5000 Jahre?
Irgendwann muss man sich eingestehen, dass daraus nix wird.
Na ja...und ausen die Sog. „Christen , Juden und Muslimen“ gibt noch andere Sorten Menschen, oder??
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: Mo 30. Jan 2017, 14:07
von janosch
Novalis hat geschrieben:Täglich beten Christen überall auf der Welt das „Vaterunser“: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“ - das ist nicht naive Wunschträumerei, sondern eine positive Zielsetzung.
Ich denke „die Christen“... sie verstehn diese Gebet kaum. Es wurde auch nicht für „Christen“ gegeben, sondern zu den Jünger beigebracht. Hatten sie den Heiligen Geist noch nicht. Und das mit „Negativ oder Positiv“ denken/träumen nicht zum tun!
Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?
Verfasst: Mo 30. Jan 2017, 16:38
von Halman
Novalis hat geschrieben:Ich bin auch ein besorgter Christ. Besorgt über die Möglichkeit, dass die Kinder Abrahams nichts besseres zu tun haben, als die Welt in Brand zu stecken, um damit alles zu verleugnen, wofür ihr Glaube steht. Ein Glaube, der eine gemeinsame spirituelle Quelle hat. Ein gemeinsames Streben nach Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden, Sinn und Bedeutung. Ein fortschrittliches Konzept im Islam, welches ich bejahe: zu allen Menschen der Welt wurden Propheten und Gesandte geschickt. Alle Völker und Kulturen haben etwas vom Wahren und Guten erkannt, haben Anteil an der göttlichen Offenbarungsgeschichte.
„Wir haben doch schon vor dir Gesandte (zu den Menschen) geschickt. Über einige von ihnen haben wir dir (eigens) berichtet, über andere nicht.“
– Koran, 40:78
Sie akzeptieren alle Propheten, die im Laufe der gesamten Menschheitsgeschichte erschienen sind.
Nur sehr eingschränkt, denn die unkoranischen Schriften gelten als verfälscht. Nur der Quran gilt als finale Offenbarung und Korrektur. Ein sunnitischer Muslim erklärte mir:
Zitat von N.A.D.:
Jedenfalls ist es fester Bestandteil des Islam an ALLE Offenbarungen Gottes zu glauben, die namentlich im Quran erwaehnt werden: Die Thora (das AT), die Evangelien und der Quran. Aber auch im Quran wird erwaehnt das die Evangelien verfaelscht sind.
Zitat von N.A.D.:
Wir glauben an den einen Gott, an die Engel, an die Propheten, an die Offenbarungen und an den Tag des Gerichts. Die Propheten schliessen alle Bekannten und Unbekannten mit ein, wobei in der Bibel (und im Quran) nur einige erwaehnt sind und es wohl noch mehr gab. Die Offenbarungen werden im Quran erwaehnt, die Thora und das Evangelium. Niemand muss diese inhaltlich kennen um vom Grundsatz her anzuerkennen, dass es schon vor dem Quran Offenbarungen gab. Sie sind aber nicht von Relevanz fuer uns im Islam weil wir uns an den Quran halten der sozusagen das Update all dieser Schriften ist.
Die Konsequenz daraus ist, dass der Mainstream der Muslime die Bibel als verfälschtes Buch betrachten und ihr daher in der Regel mit großen Misstrauen begegnen, wohingegen sie dem Koran uneingeschränktem Glauben entgegenbringen. Der Muslim erklärte:
Kein Moslem muss sich mit dem Leben Jesus anand der Bibel beschaeftigen. Es gibt einige entscheidende Passagen im Quran. Das reicht.
Und darauf läuft es schließtlich hinaus: Der Quran ist die primäre Grundlage für ein Leben in Gottergebenheit. Muslim (kurzform von Mu-Islam) heißt: Der Gottergebene bzw. der Allah Unterworfene. Islam heißt Unterwerfung [unter Allah].
Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Inwiefern das von mit gepostete Bild Propaganda sein soll, ist mir schleierhaft. Es stellt kulturelle Kleidung dem rigriden Islam gegenüber, welcher die Kulturen erstickt
Ganz einfach: dieses schwarz-weiß Denken geht an der Wirklichkeit vorbei, die wesentlich komplexer ist. Warum ignorierst Du das?
Natürlich vereinfacht die Gegenüberstellung von Kultur und Islam im Bild, macht aber damit auf eine Wirklichkeit aufmerksam: Die traditionellen Kulturen der islamischen Länder sind nicht identisch mit dem Islam, der sich dort ausgebreitet hat. Der regride Islam erstickt meiner Meinung nach sogar die Kultur.
Als brühmtes Beispiel führe ich die Sphinx an. Weiß Du, wer ihr Gesicht verunstaltet hat. Weiß Du warum er dies tat?
Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte ist eine sehr erstes Thema und sollte nicht auf diese Weise instrumentalisiert werden. Überlasse die Unart doch den links-faschistoiden Antifas
Das werde ich diesen Menschen garantiert nicht überlassen, denn es gibt einen rechtsruck, den ich sehr bedenklich finde. Im übrigen habe ich Dich nirgendwo als Nazi bezeichnet, ich habe lediglich aufgezeigt, dass "der Moslem/der Islam" heute von manchen auf ähnliche Weise zum Sündenbock und Feindbild gemacht wird, wie das damals im Hinblick auf Juden der Fall war.
Das stimmt leider. Allerdings ist Dein Beitrag offenkundig an mich gerichtet. Natürlich bezogen sich weder Michael Blume und Wolfgang Pohrt auf mich, doch Du wähltest die Zitate als Antwort an mich aus.
Hatte ich nicht akribisch, mit Zitaten von Korenversen und Hadithen, Islamkritik geübt? Und hattest Du nicht das Pohrt-Zitat an mich ausgewählt, in dem es heißt:
... In jedem Diskussionsforum im Internet gibt es faschistische Hetzer, die Koransuren angeblich aus dem Original zitieren, um zu beweisen, wie schrecklich und gefährlich der Islam sei. Diese Akribie erinnert an Eichmanns Judenreferat im Reichssicherheitshauptamt der SS, wo mit der Zeit die umfassendste Sammlung von Judaika zusammengetragen wurde und die Beflissensten unter den Mördern sogar Hebräisch gelernt hatten. Die kannten den Talmud besser als jeder Jude. Und so ist das heute auch. Die Moslemfresser können Koransuren zitieren, die einem Moslem mit Sicherheit unbekannt sind. ...“
Auf wen war dies den gemünzt, wenn nicht auf den, an den Du den Beitrag gerichtet hast? Wer sind hier denn im "Diskussionsforum im Internet" jene, die mit Akribie Islamkritik üben? Hast Du mich etwa nicht gemeint, als Du dies an mich gerichtet zitiert hattest? Bin ich nun ein faschistischer Hetzer,, ein Moslemfresser, der an Eichmann erinnert? So kam dies bei mir an.
Warum? Um mir den "Spiegel" vorzuhalten? Und dem setztes Du noch die "Krone" auf, indem Du auf „Der Stürmer“ und und Julius Streicher verwies. Was soll das?
Zwar gestehe ich Dir zu, dass Du mich tatsächlich NICHT als Nazi bezeichnet hast, sowas ist in Deinem Beitrag nicht werkimmanent vorhanden. Aber werkimmanent ist, dass er an mich gerichtet ist und offenkundig ist, dass Du die Zitate ausgewählt hast, die an mich gerichtet sind.
Was würdest Du denn denken, wenn Du Rezipient eines solchen Beitrages währest?