Michael hat geschrieben: ↑Sa 4. Dez 2021, 13:52
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 4. Dez 2021, 11:48
Was würdest du denn predigen, um den Menschen die Notwendigkeit des Evangeliums zu erklären ?
Das handhabe ich anders. Das Evangelium brauche ich beim Verkündigen nicht erklären. sondern wie das der Name "verkündigen" sagt, es wird verkündigt, d.h. verlautbart, so wie man allgemein etwas verlautbart, das z.B. Gesetz geworden ist. Das Evangelium ist von Gottes Wort getragen und hat die gesamte Kraft des HG in sich, um dich zu retten. Das kann ich gar nicht erklären, es ist einfach so.
Man stelle sich vor. Da steht jemand auf dem Marktplatz und liest Joh 5,24 vor und verschwindet dann wieder.
Naja, es wird schon seine Wirkung haben, Gottes Wort kommt nie leer zurück. Jes 55,11 Die Apostel haben allerdings etwas mehr dazu gesagt und jeder Evangelist hat seine Strategie, um seine Zuhörer anzusprechen. Entweder spricht er von der Sündhaftigkeit des Menschen Rö 5,12 oder der Sinnlosigkeit bzw. Vergänglichkeit des Lebens. 1 Petr 1,24 oder beides.
Aber die meisten Menschen gehen doch wieder kopfschüttelnd weg, wenn sie hören, daß sich die Liebe Gottes durch ein grausames Kreuzigungsspektakel offenbaren soll.
Zumindestens können sie aber verstehen, daß der Herr Jesus für ihre Sünden gestorben ist und sie könnten es annehmen und ihm dafür danken.
Viel mehr habe ich am Anfang auch nicht verstanden. Zum Glück, denn je mehr man drüber nachdenkt, desto mehr kommen Zweifell auf. Erst, wenn man den Weg im Vertrauen geht, wird die Sicht klarer und man versteht viele Zusammenhänge.
Michael
Erklärungen kann man denen geben, die entweder schon bekehrt sind, damit sie heranreifen oder solchen, die aufrichtig nach Gott suchen und denen es bisher falsch verkündigt wurde. Ein sehr gutes Beispiel war der Oberste Nikodemus. Er verstand es anfangs gar nicht, aber er hat sich Jesus mit dem Herzen zugewandt.
Erklärungen kann man auch vorher geben, vor allem kann man aus der Schrift bezeugen, daß es so hat geschehen müßen. Lk 24,27
Dann könnte man auch versuchen, sich in das Herz Gottes hineinzufühlen, um zu verstehen, wieso er einen geliebten Sohn am Kreuz enden läßt, um uns Gerechtigkeit zuzusprechen.
Denn offensichtlich hat es ja mit der Gerechtigkeit Gottes zu tun, weshalb er mit seinem geliebten Sohn solche Wege geht.
Das Einfachste ist, wenn man die Botschaft des Evangeliums erst mal vertrauensvoll annimmt. Dann wird man von dem Heiligen Geist immer mehr erklärt bekommen, wieso das alles so hat geschehen müßen und warum ein heiliger und gerechter Gott nicht ohne Strafe auskommt.
Aber wollen wir uns ruhig mal zugeben, einfach ist es trotzdem nicht. Wir wissen zwar, daß es wahr ist, aber in aller Tiefe verstehen können wir es nicht. Phil 3,12 Vielleicht weil unser Denken und Gerechtigkeitssinn anders ist, als Gottes Gerechtigkeitssinn.
Wir können es z. Bsp. schwerlich akzeptieren, daß jemand für die Schuld eines Anderen bestraft wird, das ist ja auch erzieherisch nicht vernünftig ?
Michael
Einem Menschen, der das Evngelium gar nicht hören will, oder dem Gott den Raum der Buße schon verschlossen hat (was ich aber nicht weiß), dazu sagt Jesus, dass dieser schon gerichtet ist.
Joh 3,18 hat geschrieben:
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
Das Wort kommt mir immer etwas ungerecht vor. Spricht der Herr Jesus hier nur zu seiner Zuhörerschaft, oder zu allen Menschen ?
Soll der Mensch nicht ein gerechtes Gericht Gottes erfahren ? Warum soll nun alles an dem Glauben hängen ? Natürlich hängt da auch die Nachfolge dran, die für Christen nicht immer leicht war. Aber warum soll ein lieber Mensch, der nur nicht an den Herrn Jesus glauben kann, schon gerichtet sein ?
Michael
Aber selbst Jesus tätigte Zeit seiner irdischen Mission nie eine persönliche Beurteilung. sondern er predigte das Evangelium ganz allgemein. Wer es annahm, der folgte ihm nach bzw. wurde er sein Jünger. Insoferne folge ich dem Beispiel auch nach. Diejenigen, welche es annehmen, kommen schon mit ihren Fragen. Welche es nicht annehmen erwartet am Ende nur mehr noch ihre Strafe.
Und der Herr Jesus hatte größte Anforderungen an seine Jünger Mt 19,21. Das ordnen wir ja auch eher geschichtlich ein, denn niemand würde mehr sein ganzes Habe abgeben, um dem Herrn Jesus nachzufolgen.
Gruß Thomas