Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Politik und Weltgeschehen
oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von oTp »

Müll du mal alles zu mit allen Möglichkeiten, die das Internet dir zur Verfügung stellt.

Wenigstens hast du bezeugt, dass du dieselbe Ursache nennst wie Putin. Und er damit im Recht seiest.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Sa 10. Feb 2024, 19:07
Wenigstens hast du bezeugt, dass du dieselbe Ursache nennst wie Putin. Und er damit im Recht seiest.
Was genau? Dass die Minsk-Verhandlungen Putin täuschen sollten? Merkel, Hollande und Poroschenko haben es selbst gesagt.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Aslan hat geschrieben: Sa 10. Feb 2024, 11:47 Man sollte schon differenzieren und nicht alles glauben, was Putin da erzählt.
Aber das ist objektiver Journalismus, was Tucker hier bietet.
So kann sich jeder selbst ein Bild aus unterschiedlich dargestellten Perspektiven machen.
Propaganda gibt es auf beiden Seiten. Aber es ist natürlich einfacher, nur die eine Seite der Münze zu betrachten.
Das Motto sollte daher lauten: glaube wenig, hinterfrage alle, denke selbst!
Hinterfragen, selber denken, nur so funktioniert Demokratie.

Kritisch wird es immer, wenn sich Staaten im Kriegszustand befinden, deren Presse soll nicht nur sondern ist sogar verpflichtet, im Sinne der herrschenden Interessen zu propagieren. In dieser Zeit besteht die Gelegenheit über das Internet, freie klare Informationen auszutauschen.
Die staatlichen Narrative (zB Tagesschau genauso wie auch russische) können durchbrochen werden.

Übrigens soll Tucker Carlson ein weiteres Interview im Kasten haben: mit Edward Snowden, der auch in Moskau lebt.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Resümee?

Tucker Carlson:
„Dass nur Idioten denken können, dass Russland Polen oder Österreich übernehmen wird: Russland ist schon sehr groß.“
Wladimir Putin wird nicht ganz Europa überfallen, lol. Russland schwimmt in Ressourcen, betreibt Handel in vielen Sektoren und verfügt über die größte Landmasse der Erde .."
Und dieser grundlegende Fakt wird immer ausgeblendet.
Russland ist steinreich an Bodenschätzen. Und weil es die westlichen Investoren nicht rein lässt, soll es geschwächt werden.
Im Inneren genauso wie militärisch, wirtschaftlich, kulturell.
oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von oTp »

„Dass nur Idioten denken können, dass Russland Polen oder Österreich übernehmen wird: Russland ist schon sehr groß.“
Wladimir Putin wird nicht ganz Europa überfallen, lol. Russland schwimmt in Ressourcen, betreibt Handel in vielen Sektoren und verfügt über die größte Landmasse der Erde .."
Es gibt halt solche und solche Odioten.

Jeder von denen kann alles drehen, wie er will.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 09:31 Es gibt halt solche und solche Odioten.

Jeder von denen kann alles drehen, wie er will.
Deshalb entscheidet letztlich nicht die Vernunft, sondern die Macht. Die Deutschen wären gut beraten, von ihrem empörungs-geilen Herrenmenschen-Ross runter zu kommen und die Welt so zu akzeptieren, wie sie ist.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 12:37
oTp hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 09:31 Es gibt halt solche und solche Odioten.

Jeder von denen kann alles drehen, wie er will.
Deshalb entscheidet letztlich nicht die Vernunft, sondern die Macht. Die Deutschen wären gut beraten, von ihrem empörungs-geilen Herrenmenschen-Ross runter zu kommen und die Welt so zu akzeptieren, wie sie ist.
Ist ein Aspekt.
Aber Deutschland ist nicht mehr so, wie es mal war. Auch ein Aspekt:
Alle (?) Brücken in Köln kaputt, schlechte Straßen, dauerhafte Autobahnbaustellen, Berliner Flughafen, Stuttgarter Bahnhof.

Und wer will noch schuften heutzutage ?

Vor Überheblichkeit muss man sich hüten. In Deutschland lief eben alles gut. Ist aber weltweit noch nicht so.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 12:40 Vor Überheblichkeit muss man sich hüten.
Das Problem: Überhebliche merken in der Regel nicht, dass sie überheblich sind. Unsere Mainstream-Medien halte ich bspw. weitgehend für überheblich, sie selbst verstehen sich als "aufgeklärt". Mit anderen Worten: So etwas regelt sich nicht über gutes Zureden, sondern nur über das Normative des Faktischen.
oTp hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 12:40 Und wer will noch schuften heutzutage ?
Auch hier ein Problem: Die Heutigen meinen wirklich oft, dass sie schuften, was zu Burn Outs und sonstwas führe und mit Work-Life-Balance zu therapieren sei. Diese Leute sind subjektiv ähnlich belastet wie die Nachkriegsgeneration, die aber objektiv mehr geschuftet hat, dabei aber so abgehärtet war, dass sie es nicht an die große Glocke hängen musste. Nun war dieses harte Leben natürlich mit einer geringeren Lebenserwartung verbunden, was man ja nicht wollen kann. Aber dann muss man sich eben heute dran gewöhnen, dass die eigene Kaufkraft sinken wird, wenn man lang leben und work-life-balance-mäßig arbeiten will.

Die heutigen jungen Leute haben es wirklich schwer: Einerseits sind sie aufgrund des Aufwachsens in ihrer Zeit weniger belastungsfähig als die Generationen zuvor, anderseits haben sie sich an so viele materiellen Selbstverständlichkeiten (TV, Mobile, PC, Auto, etc.) gewohnt, dass sie rudern müssen, um das Gewohnte zu halten. Insofern begreife ich hier das Wort "Psychostress" schon. Dazu kommt noch, dass die Bürokratisierung in vielen Lebensbereichen derart angeschwollen ist, dass ständig Gänge nötig sind und Ausfälle drohen. Beispiele:

* Die Kleinkinderbetreuung ist medizinisch und kita-mäßig derart aufwändig, dass einerseits ständig Arztbesuche nötig sind, zumal man heute eher zum Arzt geht als früher, als man mehr zuhause auskuriert hat. Andererseits fallen viele Stunden in den KiTas aus, weil dort die formalen Ansprüche so hoch sind, dass immer wieder krankheitsbedingte Schließungen stattfinden - konkreter: Als ich Kindergartenkind war, hatten wir eine (!) ausgebildete Erzieherin und dazu eine AzuBi für über 50 Kinder. Das ist sicher ganz und gar nicht ideal, aber dass man heute pro etwa 5 Kinder eine Kraft braucht, ist der absolute Hammer. Und während man früher gesagt hätte "Naja, wenn halt mal eine Erzieherin krank ist, hat die übrige Kraft die doppelte Anzahl an Kindern. Na und?", wird es heute schnell juristisch "Mein Kind ist hingefallen. Ich habe gehört, dass die KiTa unterbesetzt war. Dies lasse ich j+uristisch prüfen". Da macht man halt als KiTa lieber zu, wenn es eng wird.

* Dies führt übrigens dazu, dass dann ein Elternteil von der Arbeit wegbleiben muss, um solche Ausfälle zu kompensieren - was wiederum in der Summe der Volkswirtschaft schadet. Neulich habe ich gelesen, dass das Plus an Fehlzeiten am Arbeitsplatz in Bezug auf Generationen zuvor zu einer Reduktion des Bruttosozialprodukts von einigen Prozenten führt.

Unterm Strich: Man kann rumideologisieren, wie man will - irgendwann kommt die Realität und sagt "Ich bin ideologie-resistent".
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Aslan hat geschrieben: Sa 10. Feb 2024, 11:47 Aber das ist objektiver Journalismus, was Tucker hier bietet.
Ist es das?
Ist es objektiver Journalismus, keine Nachfrage zu stellen, wenn Putin über die Geschichte Russlands und die Geschichte der Ukraine im Kontext eines russischen Imperiums referiert, ohne z.B. den Holodomor zu erwähnen?
Ist es objektiver Journalismus, keine Nachfrage zu stellen, wenn Putin über den Beginn des Kriegs im Donbas redet und die Rolle russischer, wohlgemerkt nicht pro-russischer, nein, russicher Soldaten in der Region in den Tagen unmittelbar vor Beginn des ukrainischen Militäreinsatzes mit keiner Silbe erwähnt?
Ist es objektiver Journalismus, Putin widerspruchslos behaupten zu lassen, der Vorfall rund um Yaroslav Hunkas Einladung ins kanadische Parlament würde im Westen vertuscht werden, obwohl alle möglichen westlichen Outlets, die man sonst dem bösen Mainstream zuordnen würde, sowohl über den Vorfall selbst, als auch die Konsequenzen berichtet haben?
Ist es objektiver Journalismus, dass gerade Carlson, der kein Problem damit hat, sich zum Champion eines freien Journalismus stilisieren zu lassen, keine Frage über die Situation des Journalismus in Russland stellt?
Ist es objektiver Journalismus, Putin unwidersprochen behaupten zu lassen, Selenskyj hätte ein Dekret erlassen, dass Verhandlungen mit Russland verbietet?
Ist es objektiver Journalismus, keine Nachfrage zu stellen, wenn Putin sagt, Russland wäre bereit zu verhandeln, während von russicher Seite klar kommuniziert wurde worüber man gar nicht erst verhandeln wird, wodurch sich die Frage aufdrängt, über was außer einer Einstellung der Angriffe Russland überhaupt noch zu verhandeln bereit ist?
Ist es objektiver Journalismus, keine Nachfrage zu stellen, wenn Putin sagt, man hätte kein Interesse an Angriffen auf westliche Länder, wenn gleichzeitig in untrennbar mit der Regierung verflochtenen Medien regelmäßig Stimmung dafür gemacht wird, nicht in der Ukraine halt zu machen und z.B. erst aufzuhören, wenn Russland den Atlantik erreicht hat?

Nicht alles was Putin gesagt hat, war falsch. Manches schon, aber nicht alles. Aber vieles war einfach unvollständig. Ist es guter Journalismus, es einfach unvollständig stehen zu lassen? Und das sind nur Fragen, die sich unmittelbar aus dem Verlauf des Interviews ergeben, darüber hinaus hätte es noch eine ganze Reihe weiterer Themen gegeben, zu dem es interessante Fragen gegeben hätte. Nur müssen dafür zwei Kriterien erfüllt sein, man muss diese Fragen stellen wollen und man muss diese Fragen stellen dürfen.
Stellt sich dem Zuschauer also die Frage welcher Hinderungsgrund im Fall von Tucker Carlson zutrifft. Hat er diese und andere Fragen nicht gestellt, weil sie sich ihm nicht gestellt haben? Sind sie ihm prinzipiell in den Sinn gekommen, aber er hat sie nicht gestellt, weil es nicht in seinem Sinne war? Oder war das Nichtstellen bestimmter Fragen bzw das Nichtansprechen bestimmter Themen Voraussetzung für das Interview? Und was sagt das über die diesen 'Journalismus' aus?
Tucker Carlson mag sich in seinem Ankündigungsvideo hinstellen und Interviews, die westliche Journalisten mit Selenskyj geführt haben als Propaganda statt als Journalismus bezeichnen. Das ist auch fair, denn mit Sicherheit lassen sich Beispiele dafür finden, die diesen Vorwurf berechtigen. Aber wo hat Carlson hier bitte eine bessere Leistung abgeliefert? Was genau war denn hier jetzt so unglaublich geschichtsträchtig, dass man das Gefühl bekommt, für so manchen hier stelle sich eigentlich nur noch Frage, ob man die Tucker Carlson Statue in Bronze oder gleich in Gold anfertigen lassen sollte.
Naja, zumindest finanziell hat es sich wohl für ihn gelohnt und ich finde es ehrlich gesagt sehr amüsant, wenn z.B. Johncom so etwas schreibt
Johncom hat geschrieben: Fr 9. Feb 2024, 03:05 :silent: You Tube hat viele, wohl die meisten Life Streams gekappt, manche hielten nur ein paar Minuten.
und damit in die Kerbe diverser Kommentaren schlägt. Uuuuh, Big Tech versucht das Interview zu zensieren. Jaja, warum wurden denn viele Livestreams abgeschaltet? Warum verwendet wohl LÜGENBRECHER eine gespiegelte Version des Interviews? Die Antwort ist einfach: Urheberrecht. Und jetzt kann man sich einfach mal fragen, wer das größte (mMn vollkommen legitime) Interesse daran hatte, Restreams zu unterbinden und dadurch so viele Klicks wie möglich auf die eigenen Videos bzw. die eigene Plattform zu bündeln.

Ich kann das Schauen des Interviews durchaus empfehlen, aber in erster Linie aufgrund seiner Selbstentmystifizierung, denn ich sehe ehrlich gesagt nicht, wo dieses Interview seinem eigenen Hype auch nur annähernd gerecht wird.
"Willst du die Abgründe meines Stumpfsinns erkennen, so lies meine Beiträge."
Reinhold
Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 11. Feb 2024, 17:21 Ist es objektiver Journalismus, keine Nachfrage zu stellen, wenn Putin über die Geschichte Russlands und die Geschichte der Ukraine im Kontext eines russischen Imperiums referiert, ohne z.B. den Holodomor zu erwähnen?
Da bin ich eher bei Aslan, weil "objektiver Journalismus" in erster Linie "reden lassen" heißt, also über Gesagtes zu berichten. Die Frage lautet ja nicht, ob Putin recht hat ("Jeder hat ja so recht" - Kurt Tuchnolsky), sondern was seine bzw. die russische Geschichtsauffassung ist.

Erst dann kann man persönlich bewerten. Dabei sollte man aber zwischen objektiven und narrativen Aussagen unterscheiden. Will heißen: Das, was in der westlichen Geschichtsauffassung als "objektiv" gilt, ist ebenfalls meistens narrativ. Man sollte also zwischen echten Falschaussagen ("Polen hat 1939 Deutschland angegriffen") und sachlich diskutablen Aussagen ("Die NATO trägt Schuld am Ausbrechen des Ukrainekriegs") unterscheiden. Das sollte nicht zu viel verlangt sein.

NB: Wenn Journalisten nachfragen, fragen sie meistens mit eigener weltanschaulicher Schlagseite. Insofern war es mir mal recht, dass ein Interviewter seine Sicht der Dinge darlegen konnte.

Mal nebenbei: Es gibt Völkerrecht, wonach Putin im Unrecht ist. Völkerrecht ist gesellschaftlich weltweit (eigentlich) verbindlich. Allerdings: Ein völkerrechtlicher Status kann wider-geschichtlich sein - mit solchen Spannungen muss man leben.
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