Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders
Verfasst: Mo 21. Jul 2025, 15:29
Eben, warum soll ich da etwas festlegen, was sowieso schon geschrieben steht ? Dogmatiken sollen Grundsätze des Glaubens sein, da darf dann keiner mehr in Frage stellen ?Helmuth hat geschrieben: ↑Do 17. Jul 2025, 12:42Wenn du willst, so können wir dieses Thema gemeinsam mit anderen Brüdern, die daran interessiert sind, etwas näher ausführen. Da du deine Kirchendogmatik verteidigst, könntest du mit deinen Pro-Argumenten beginnen.Rilke hat geschrieben: ↑Do 17. Jul 2025, 11:36 Ich denke, das Problem ist, dass wir mit zwei ganz unterschiedlichen Prämissen an die Sache herangehen. Für mich erschließt sich der Sinn der Schrift nicht aus präziser Analyse und Synthetisierung allein, sondern vorrangig aufgrund der Auslegung der Kirche, die dies mit einer Autorität macht, die ich anerkenne und du nicht.
Es geht hier aber nicht darum eine einzelne Lehre zum Abwinden auszuschlachten, denn der eine denkt nun mal so und der andere so. Aber man kann erörtern welcher Weg zielführender ist. Wie du weißt folge ich keiner Dogmatik, es sein denn man liest sie auch so geschrieben bzw. stammt sie aus Gottes Mund. Im letzteren Fall wäre es ohnehin Gottes Wort. Ich brauche z.B. nicht dogmatisch festlegen, dass Jesus Gottes Sohn ist.
Ich halte sie für unnötig, es ist viel nötiger zu klären, was mit der Aussage zu verstehen ist, die da getroffen wird.
Du gibst das Beispiel: Jesus ist Gottes Sohn. Was wird im Einzelnen darunter verstanden ? Du hast z. Bsp. eine andere Vorstellung, wie ich, da macht die Dogmatik keinen Sinn.
Oder das Dogma, das Gott allmächtig ist, was heißt das eigentlich ? Wenn ich eine andere Vorstellung von Allmacht habe, wie jemand anders kann ein solches Dogma nicht als Grundsatz für eine allgemeine Glaubenslehre dienen.
Dogmatiker wollen wie Mathematiker die mit Axiomen hantieren, so eine Art Bauelement für ihr Denken schaffen, auf dem sich das andere aufbaut. Aber wenn das Bauelement schon verkehrtes Denken hervorbringt, wie kann dann Denken richtig sein, das darauf aufbaut ?
Also ist es besser auf Dogmatik zu verzichten und immer wieder neu über Aussagen der Bibel nachzudenken. Glaubensbekenntnisse kann man haben, aber das hat mit Dogmatik nichts zu tun. Da lebt eine Kirchengemeinde fest, was hier geglaubt wird, das hat aber mit Dogmatik nichts zu tun. Muß es da ein oberstes Kontrollorgan geben, daß bestimmte Lehrmeinungen erlaubt sind und andere wieder nicht ?
Gruß Thomas