Hiob hat geschrieben: ↑Mi 27. Jan 2021, 11:11
Sunbeam hat geschrieben: ↑Mi 27. Jan 2021, 10:19
Dem Rest deiner hier angeführten Punkte zur allgemeinen Gesellschaftskritik stimme ich weitgehend zu.
Schön. - Die Frage lautet nun: Wie kommt man da raus? --- Und da ist dann doch wieder sowas wie Optimismus möglich, wenn ich bspw. an die Generation meiner Kinder denke, die sowas von distanziert sind von Säuen ist, die medial durch das Volk getrieben werden. - Und dann darf man hoffen, dass irgendwo her verschollene Tugenden dazukommen, wenn es wirklich man ernst wird. - Junge Menschen sind ja bekanntlich flexibel und lernfähig.
Wir kommen da nicht raus, weil alle schiefen und krummen Wege nicht nur in der Geschichte der Deutschen immer und konsequent zu zum bitteren Ende gegangen wurden.
(Ist das ein Art von politischen "Naturgesetz"?)
Und dann darf man hoffen, dass irgendwo her verschollene Tugenden dazukommen, wenn es wirklich man ernst wird
Immer wenn es in der Geschichte so richtig ernst und derb wurde, dann hatten Tugenden jegliche Wert verloren, glichen alten abgegriffenen Münzen, die in "derben" Zeiten kein Zahlungsmittel mehr sind.
Vielleicht gibt es eine Tugend unter den Galgen der Diktaturen dieser Welt, das ist selten, sehr selten, aber es gab und gibt sie, ansonsten ist die Angst und der Hunger der Tod aller Tugenden.
In den Ländern, in denen die Galgen so dicht standen, wie die Bäume in der Taiga, da fand man keine Tugend, aber dafür an allen Ecken und Enden tief sitzende Angst, Mutlosigkeit, auch Entsetzen und auch das Grauen empfand man irgendwann als "ganz normale" Alltagserscheinungen.
(Ich denke hier besonders an Alexander Solschenizyns Archipel Gulag, oder den Berichten der Überlebenden der Vernichtungslagern des WK II.)
Unsere Generation blieb vom Krieg verschont, und so langsam müsste es auch den eingeschworenen Nihilisten und Anarchisten aufdämmern, wie unendlich wertvoll das doch ist, was man gemeinhin Frieden nennt.
Und diesen Frieden wünsche ich von Herzen deiner Familie, natürlich auch dir, und unbedingt allen und jedem Menschen in dieser oft so grausamen und unberechenbaren Welt, egal welchen Glaubens, welcher Weltanschauung, oder welchen Herkommens auch immer, Frieden in einer Welt, die doch eigentlich hätte ein Paradies sein können.
Ich fragte ich schon einmal, kommst du mit, in die innere Emigration?