Re: Opfertheologie
Verfasst: Mo 27. Dez 2021, 17:44
Niemand wird allein durch seinen Glauben gerecht. Nur die Taten machen dies. Ohne Taten ist es toter Glaube. Steht sogar bei dir im griechischen Text.
Das wäre Selbstbetrug.
Im jüdischen Denken des AT war der Glaube nicht einfach ein Für-wahr-halten das dem Tun gegenüber gestellt wurde. Diese Lehre kam später und hat viel Ungutes bewirkt. Glaube umfasst die Werke. An Gott zu glauben heißt letztlich ihn zu lieben (also zB für seine Eigenschaften: Liebe, Vergebung, Weisheit usw.), diese Liebe dann aber in die Tat umzusetzen. Liebe ohne Tat ist wie Fisch ohne Wasser. Tot - und das sehr schnell.Gott spricht mich für meinen Glauben gerecht, nicht für meine Taten. Das ist alles biblische Grundlehre. Die hast du nicht oder du negierst sie. Ich kann es aber nachvollziehen (war früher bei mir nicht anders).
An der Stelle muss ich Dir mitteilen, dass ich die Bibel sicher besser kenne als die Mehrheit der Christen (und ich war hierfür ganz früher in einem evangelikalen Verein auch bekannt war. Ich konnte auch Bibelstellen zitieren mit exakter Quellenangabe ohne nachzuschauen). Die Grundlagen würden sitzen, hätte ich sie nicht als verkehrt entdeckt. Naja, früher habe ich das auch mal alles noch geglaubt....Im Folgenden viel zu viel Text (deinerseits), wo schon die Grundlage nicht sitzt.
Genau, wenn Opfertheologie-Anhänger lieblos handeln, bilden sie sich nur ein es würde genügen AN Jesus zu glauben um vor Gott als Gerechte zu gelten. Wer Sünde tut ist der Sünde Knecht.
Also waren auch die Opfer im AT verbindlich. Und erst als Josia das Buch des Mose wiederfand und sich bemühte, alle Worte umzusetzen, kam wieder Segen auf Israel.
Du meinst jetzt den Gehorsam, der aus Gruppenzwang entsteht ? Da will ich dir recht geben. Ich spende z. Bsp. etwas im Gottesdienst, weil die anderen ja auch was geben.Naqual
In der Gottesnähe bricht der Gehorsam zusammen. Man fühlt und denkt und handelt, weil man so (richtig) will. Es braucht keines Gehorsams mehr insofern.
So gesehen ist Gehorsam etwas für religiöse Anfänger. Damit wird man aber nicht froh, denn solange man Gehorsam ist, handelt man wider dem eigenen Willen. Und das ist schmerzhaft.
So wäre es gottgefällig. Das Scherflein der Witwe kann dem Herrn manchmal besser gefallen, als der Überfluß der Reichen. Lk 21,2Naqual
Das Opfer ist im Idealfall: man gibt freiwillig aus innerem Antrieb, etwas was einem selbst viel kostet. Und da sind wir in der Regel alles andere als göttlich.
Gott macht es aber so. Im alten Bund hat es die Menschen etwas gekostet, die Opfergaben zu erbringen. Im neuen Bund sollen wir nur auf das Opfer Jesu schauen, das Gott uns in dem Herrn Jesus Christus darbietet. Danach erst sollen wir unser Leben in der Nachfolge Jesu zum Opfer bringen. Rö 12,1Naqual
Aber Opfer - auch als äußerliche Anpassung - sind wenigstens erzieherisch wirksam. Und das ist das Gute an ihnen. Jedenfalls wenn man selbst den Preis für das Opfer erbringt. Andere sich opfern zu lassen halte ich pädagogisch nicht für sinnvoll.![]()
Die Frage bleibt noch, warum Gott diesen Weg mit der Menschheit so einschlägt ?Naqual
Genau so ist es. Die Achtung des Opfers Jesu besteht in der Nachfolge. Er ist der Weg. In seiner göttlichsten Ausprägung bis in den Tod für andere. Unser Beitrag wird wohl bescheidener sein. Aber immerhin! Wenn aus gutem inneren Willen und im Rahmen des Vermögens....Die Frage ist, ob wir das Opfer, das Gott durch den Herrn Jesus gegeben hat genau so achten können, wie das Opfer, das uns selbst etwas gekostet hat ?
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Und den Glaubenden kostet es die Nachfolge. Rö 12,1 Er hat sich durch Buße und Umkehr und durch das Opfer Jesu, Gott zum Knecht des Herrn gemacht.
WARUM sollte Gott nicht verzeihen können, wenn jemand um Vergebung bittet (ohne ein Opfer zu bringen oder Preis zu zahlen)?
Dass wir nur auf das Opfer Jesu schauen sollen, steht nicht im NT.Im neuen Bund sollen wir nur auf das Opfer Jesu schauen, das Gott uns in dem Herrn Jesus Christus darbietet. Danach erst sollen wir unser Leben in der Nachfolge Jesu zum Opfer bringen. Rö 12,1
Dass wir keine "Lösemittel" (so die Bedeutung des altgriechischen Wortes) zur Überwindung des Bösen haben, kann ich dem NT ebenfalls nicht entnehmen.Der eine Grund ist, daß wir vor einem obersten Richter kein Lösegeld haben, um uns von unserer Schuld freizukaufen. Mt 16,26 Aber das könnte ihm ja egal sein, dann würde Gott würde alle Menschen so bestrafen, wie sie es ihrer Schuld nach verdient haben.
"Sie werden alle von Gott gelehrt sein. " Joh 6,45. Es fängt mit der Erkenntnis, daß Jesus der Gesalbte ist, der Israel verheißen war.Larson hat geschrieben: ↑Mo 27. Dez 2021, 16:57Ja, da ist von einem neunen Bund die Rede. Wie ist denn der Kontext von diesem neuen Bund? Ja, genau, das alles passt nicht zu dieser christlichen Opfertheologie. Da steht ja auch, dass niemand seinen Nächsten lehren wird…. Also davon ist selbst da Christentum weit entfernt.
Einem König bringt man Geschenke und keine Opfer. Natürlich kann man sich für einen König aufopfern.Larson
Nein nirgends fordert der Ewige solches. Weiter werden auch im zukünftigen Reich Opfer dargebracht, selbst der kommende Fürst (also nach chr. Betrachtungsweise dann Jesus!!!) wird selber wieder Schuldopfer darbringen.Zippo hat geschrieben: ↑Fr 24. Dez 2021, 12:11 Opfer gab es im alten Bund und es gibt sie im neuen Bund. Ernsthaft dargebrachte Opfer hat Gott im alten Bund immer gerne gesehen, er hat sie ja auch angeordnet.
Und im neuen Bund fordert er den Glauben an das Opfer Jesu. Also hat Gott auch auf Opfer nie verzichtet.
„Opfer“ sind Gaben, welche man einem König gibt. Sie sind nie für eine Rechtfertigung oder dass man den König (Gott) gnädig stimmt, denn Gott sieht bekanntlich auf das Herz, also auf die Gesinnung.
Ja, Abraham sollte seinen eingeborenen leiblichen Sohn opfern. Das hat Gott dann in dem Herrn Jesus Christus getan. Joh 3,16. Und zwar auf genau dem gleichen Berg Morija, was sicherlich kein Zufall ist.Larson
Das darfst du gerne meinen, aber die Geschichte mit Abraham zielt sicher nicht auf eine Opfertheologie hin, sondern es geht dort um Gehorsam, ob man auch alles hergeben würde.
Irgendwann hat der HERR aber nicht mehr vergeben und zuerst wurde das Nordreich nach Assyrien deportiert und das Südreich später nach Babylon. Es gab zwar noch einmal eine Wiederbelebung und Rückführung, aber nachdem der Messias Jesus Christus von den Oberen des Volkes Israel wider besseren Wissens abgelehnt wurde, kam der endgültige Niedergang für Israel Jerusalem.Larson
Sicher bestraft der Ewigem solange kein Einkehr, also Busse geleistet wird. Das siehst du ja an der Geschichte Israels in der ganzen Tenach, und kommt auch durch die Propheten zum Ausdruck, dass, wenn Israel umkehrt, Gott nicht für sein Verfehlungen bestraft, sondern vergibt.
Das Gesetz sagt zwar, tue das, dann wirst du leben 3 Mo 18,5. Aber, da das Gesetz trotz unserer Bemühungen eigentlich nicht gehalten werden kann, das beweisen ja die Schuldopfer, die in dem Gesetzbenthalten waren, da ist es eigentlich unsinnig, darauf zu vertrauen, auf diese Weise ewiges Leben zu erhalten.