Kingdom hat geschrieben: ↑Di 25. Jun 2024, 11:31
Abischai hat geschrieben: ↑Sa 22. Jun 2024, 14:40
Mir scheint, daß da also mit dem Öl die Treue der klugen Jungfrauen gemeint ist. Die anderern waren nur "äußerlich" unterwegs, hatten vielleicht sogar die schöneren Lampen und Kleider, aber kein "Durchhaltevermögen", wenn etwas dazwischen kommt, und das war ja durch die Verzögerung der Ankunft des Bräutigam so. Dieser Anomalie waren die törichten Jungfrauen nicht gewachsen. Und das ist eben so sehr wichtig, daß es richtungsweisend für die Ewigkeit ist.
Gerade wenn es in die Endphase geht, wo es darum geht das Malzeichen des Tieres eben nicht an zu nehmen, werden wohl viele zuwenig Licht haben die Ereignisse genau einordnen zu können. Sie möchten zwar Öl kaufen das eben mehr Licht bringt aber die Umstände dieser Zeit und weil sie so schnell voran schreitet, werden es eben nicht mehr zulassen.
Mit politischen Umständen hat dieses Gleichnis für meine Begriffe nichts zu tun. Wie du hier das Malzeichen ins Spiel bringst ist theologisches Herumdeuten ohne auf den eigentlichen Kontext einzugehen, über den Jesus redet.
Es geht nicht um die Welt, es geht um dein Herz, wem es gehört. Das Malzeichen ist etwas, was zu viel Theologiekram erzeugt, ein bedeutungsloses Spekulieren, mitunter bei manchen aufgeblasen in scheinbarer Erkenntnis. Darum deute ich es gar nicht, ich meine heute. Der HG wird uns zeigen, wann es spruchreif wird.
Worüber Jesus redet ist dafür zeitlos, galt seinen damaligen Jüngern und uns uns heute gleichfalls. Das Öl steht für den innenwohnenden HG. Das denke ich ist eine gültige Deutung. Die einen Jungfrauen, als klug bezeichnet, haben ihn, die anderen, als töricht bezeichnet, nicht. Sie sind Mitläufer und stehen für jene, die sich noch gar nicht bekehrt haben.
Vielleicht stammen sie aus christlichen Elternhäusern, wurden christlich erzogen und stehen sogar für christliche Werte. Als solche betätigen sie sich vielleicht auch politisch. Sie mögen die Gewohnheit haben in eine Gemeinde zu gehen, z.B. weil die Eltern das seit Jahren tun. D.h. sie haben Kontakt mit den "Klugen". Aber sie sind sind nicht eines Geistes mit den wirklichen Jesuanern.
Dem äußeren Anschein nach tragen sie Lampen, geben sich sozusagen "christlich" , aber sie sind nicht des Herrn, mehr Lippenbekenner, und nicht mit Herzen. Falls eine größere Anfechtung kommt, fallen diese schon zuvor ab. Aber solange Schönwetter herrscht meint man, sie bilden mit den Klugen eine Gemeinschaft.
Abischai hat das Gleichnis als Treue ausgelegt. Das ist für mich ebenso eine zutreffende Auslegung. Gleichnisse haben nicht nur immer eine einzige Deutung, und diese hat was für sich. Aber ich deute das so: Die einen sind treu und bleiben es auch. Die anderen sind niemals treu gewesen, weil eben ihr Öl nicht der HG ist.
Wie zuvor gesagt hat das mit äußeren politischen Umständen der Endzeit nichts zu tun. Wenn du mich fragst, kommen aus diesen Reihen dafür die typischen Verschwörungschristen, die ohne den HG die Zeichen der Zeit nach ihrem theologischen Befinden deuten, d.h. sie sind wie falsche Propheten einzustufen. Damit gehen sie den Klugen bloß gehörig auf den Wecker, weil sie unnütze Botschaften verbreiten, die keine Relevanz haben.
Welche Botschaft richtet nun der HG durch das Gleichnis an uns? Ich gebe meine Deutung, wie ich meine, dass mich der HG dadurch lehrt: Ist meine Nachfolge echt? Marschiere ich gmeinsam mit den richtigen Brüdern? Bin ich dabei auf dem richtigen Weg und der HG lebt auch in mir und treibt jede Faser meines Lebens an? Bin ich unter ihnen nun der Kluge oder der Törichte?
Anders gefragt Habe ich auch das richtige Öl? (zur Info: es gibt auch fremdes Feuer). Oder bilde ich mir nur ein, dass ich angeblich Jesus nachfolge und ich mich "Christ" nenne?
Vielleicht ist dieser "Jesus" eine Wunschvorstellung, wie man sich ihn vorstellen will, d.h. wie unser Herz wünscht, dass Gott und Sohn sind? Man liest die Bibel, aber man klammert aus, was einem nicht passt. Ich meine damit also, dass das Herz Gottes in dir gar nicht schlagen kann. Dann gibt es auch keine Treue, weil ich so gar nicht Jesus, sondern bestenfalls mir selbst treu bleibe. Anders ausgedrückt: Ich hätte fremdes Öl in mir.
Darum meine Auslegung, dass die einen treu sind und bleiben es auch, sprich ihnen geht das Öl gar nicht aus. Der Umstand, dass die Törichten Öl nachkaufen wollen zeigt an, dass dieses Öl nutzlos ist. SIe waren nicht nur am Ende nicht bereit, sie waren es noch nie. Oder anders gesagt: Ihr Weg war falsch, der nicht zum Ziel geführt hat. So mal meine Deutung.
Und ich meine weiter, solche sind zumeist Kopfchristen, die meinen alles besser zu wissen und andere gerne belehren. Sie gehen ihnen oft mehr auf den Keks, als dass sie ihnen brüderlich zur Seite stehen. Darüber wieder spricht Jesus zu anderen Anlässen, dass man sie auch an der Liebe in der Bruderschaft erkennt. Aber wir erfahren auch, dass sie am Ende nicht ins Reich eingehen, sondern draußen bleiben. Sie waren nicht bereit.
Um einzugehen bedarf es des Öls, das nicht zu knapp werden darf. Und ich meine es wird nicht knapp, weil Gott selbst es nachfüllt. Ich kann es gar nicht woanders kaufen oder könnte meines anderen geben. Aber das sind auch Grenzen, wie man Gleichnisse deutet. Und wie immer man es noch deutet, es muss letztendlich einen Grund geben, warum Jesus zu den Törichten eines Tages sagen wird:
Mt 25,12 hat geschrieben: Er aber antwortete und sprach: "Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht."