Re: 50.000 TeilnehmerInnen - Start einer neuen Friedensbewegung
Verfasst: Di 7. Mär 2023, 12:21
Ich vermute, du hast eine tiefe Abneigung gegen Putin.oTp hat geschrieben: ↑Di 7. Mär 2023, 09:21Man sucht immer nach rationalen Gründen, warum Putin einen solchen Krieg angefangen hat. Was könnte also der Westen, die Ukraine Schlimmes getan haben, dass Putin zur Keule greifen mußte ? Aber es gibt keinen Grund, der ihn rechtfertigen könnte. Und Putin ist kein Opfer, das sich wehren muß.
Also gibt es auch keinen Grund, dem Opfer, der Ukraine, eine Schuld einzureden.
In der Folge siehst du in jedem Themenanteil, den man nicht zum Nachteil Putins betrachtet, eine "Zustimmung für Putin".
Grundsätzlich gilt:
es ist ein sehr alter Konflikt (wenn ich es richtig verstanden habe: hunderte Jahre alt) und bereits deshalb könnte/müsste man sagen "Finger weg".
Bei der Türkei denkt man sehr kontrovers darüber nach, ob ein Beitritt zur EU Sinn ergibt, denn "man könnte sich ja etwas Ungünstiges einfangen".
Bei der Ukraine fängt man sich garantiert etwas Ungünstiges ein: einen sehr alten Konflikt, und zwar mit einer Weltmacht (kleine Info am Rande: das war sogar ein wichtiger Energieversorger).
Die EU hat Regeln, was alles in einem Staat funktionieren muss, damit er ein Beitrittskandidat wird.
Ich kenne mich nicht damit aus, ob es auch Regeln für das Umfeld eines Staates gibt, bevor man eine politische Freundschaftskampagne anfangen sollte.
In diese Konfliktbetrachtung kommt hinzu, dass es sich um ehemaliges UDSSR-Gebiet handelt.
D.h. hier als "alter Klassenfeind" eine Position einzunehmen, ist immer ungünstig und macht das Eskalieren des Konfliktes sehr wahrscheinlich.
Es gibt ja auch genug Stimmen, die aktuell schon von einer Konfrontation der Weltmächte sprechen - sozusagen "der eigentliche Inhalt hinter dem Treiben ist NATO - Russland".
Betrachtet man nur die Ukraine selbst, dann gibt es dort mehrere Gruppen, von denen man immer eine übergeht, wenn man von aussen eine Konfliktentscheidung vertritt.
Im Grunde gilt auch deshalb schon: "Finger weg".
Man sollte sich schon fragen, was einem die Ukrainer getan haben, die nicht zur EU, sondern Kontakt zu Russland halten wollen.
Man sollte sich auch fragen, was einem die Ukrainer getan haben, die gar keine politische Position, sondern andere Lebensziele verfolgen wollen.
Mit welchen Recht macht man diesen Leuten das Leben zur Hölle und denkt sich militärisch "jahrelange Abnützungsbelastung" aus?
Die westlichen Politiker sind keine "sauberen Lichtgestalten" und sie vertreten keine freundschaftlichen Absichten, denn das hätten sie gerade eben bei Afghanistan und vor allem bei der eigenen Bevölkerung zeigen können.
Dort hat man rein gar nichts von dieser Freundlichkeit gesehen.
Bei den Waffenlieferungen wird das auch ganz deutlich sichtbar, denn hier regieren nur Strategien und ein regelrechter Affenzirkus rund um die Kriegsbeteiligung.
Das politische Schauspiel der Falschheit (Deutschland ist ja neuerdings wieder Militärmacht) liegt hier offen da.
Man kann also schon allein deshalb gegen das westliche Handeln in diesem Konflikt sein, weil sich die westlichen Politiker unmöglich aufgeführt haben und man es solchen Charakteren nicht zugesteht, dass sie einen Krieg anfassen.
Zählt man all das zusammen und kommt zum Schluss, dass das westliche Verhalten falsch ist und korrigiert werden muss, dann ist das keine "Putin-Unterstützung", sondern man versucht sich ein wenig mit der Realität zu befassen.