Re: Familie - Nein danke?
Verfasst: Sa 31. Mär 2018, 08:16
Ja - ich wollte mich ursprünglich auf die interpretative Methodik NACH der Sachebene beschränken, damit es nicht so kompliziert wird. - Aber selbstverständlich ist allein die Wahl einer bestimmten Methodik bereits eine Präjudizierung - insofern passen "methodisches Ergebnis" und "hermeneutische Interpretation" schon zusammen.sven23 hat geschrieben:Übrigens hast du früher von einem Hermeutikwechsel gesprochen. Da geht bei dir einiges durcheinander.
Das nützt nichts - oder würdest Du der HKM empfehlen, auf ihre interpretative Hermeneutik zu verzichten?sven23 hat geschrieben:Das Beispiel ist sehr ergiebig und sollte eine Warnung sein.
Das ist EIN Aspekt. - Und selbst da ist es ein großer Unterschied, ob meinetwegen ein Paulus oder Markus lediglich die damalige Glaubenswelt repräsentieren, oder ob sie mit Jesus etwas ganz Neues erkannt haben.sven23 hat geschrieben:Erst muß die Verfasserintention ermittelt werden und die ist nur im Kontext der antiken Welt verständlich.
Nach wie vor eine Falschmeldung. - Richtig ist, dass man sich mehr an der geistigen Entität Jesus orientiert als an dessen Rezeptionen.sven23 hat geschrieben:Kanoniker interessieren sich überhaupt nicht für die ursprüngliche Verfasserintention
Ebenfalls eine mehrmals zurückgewiesene Falschmeldung - wie wäre es mal mit "die Erde ist eine Scheibe"?sven23 hat geschrieben:Auf dieser Basis wollen sie dann laut closs "wissenschaftlich forschen"
Du & Co. - Du gehörst doch zu denen, die unterstellen, etwa die kanonische Exegese würde Glaube zum Gegenstand der Wissenschaft machen - oder habe ich mich da verhört?sven23 hat geschrieben:Wer hat das denn behauptet?
Und wer entscheidet, dass die sychrone Erforschung der Bibel NICHT methodisch, analytisch, strukturiert und intersubjektiv nachvollziehbar geschehen könne? - Welche Anmaßung.sven23 hat geschrieben: Es geht um die Anwendung einer wissenschaftlichen Methodik.
Das tue ich doch gar nicht - ich weise nur darauf hin, was sie mit ihrem gewählten Weg leisten kann und was nicht.sven23 hat geschrieben:Wie gesagt, du kannst dich noch ewig darüber mokieren, dass die historische Forschung nicht so vorgeht, wie du es gerne hättest.
Auch die HKM präjudiziert, weil sie nur in ihrem Korridor wirken kann. - Wenn dann noch bultmannsche Setzungen dazu kommen, haben wir schon zwei Präjudizierungen.sven23 hat geschrieben:Das geht aber nicht mit präjudizierenden Glaubensbekenntnissen.
Man kann mit bultmannschen Prämissen nicht spirituell verstehen. - Da fehlt nur noch, dass ein Dritter kommt und präjudiziert, dass Geist ein Produkt von Materie sei, dann haben wir drei Setzungen.sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Das Verständnis beeinhaltet ja schon die Interpreation
Nein - historisch-kritisches Verständnis deckt NICHT das ab, was mit Apg. 8,30 "Verstehst Du, was da steht?" gemeint ist. - Begründung: Die HKM deckt kein spirituelles Verstehen ab.
Das ist falsch, wie man an vielen Exegeten sehen kann.
Das ist korrekt und hat damit zu tun, dass dasselbe Äußere sehr unterschiedliches Inneres bedeuten kann. WENN Jesus göttlich war, IST es zweierlei Maß.sven23 hat geschrieben:Was man heutigen Sektengurus vorwerfen würde, wird bei Jesus zum ultimativen Weckruf stilisiert. Man mißt mit zweierlei Maß.
Das ist Interpretation, die man probieren kann - soweit Übereinstimmung.sven23 hat geschrieben:Natürlich ist es ein indirekter Rüchschluss auf Basis der Textquellen.
Es KANN mit der Wirklichkeit übereinstimmen - richtig. - Es kann auch ganz anders gewesen sein.sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Davon abgesehen: Es kann in der Tat stimmen, dass sie nichts Genaues wusste - wer will das entscheiden?
Deshalb hält man sich an die Textquellen. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die schlecht abgestimmten Geburtslegenden später eingefügt wurden, ist das Bild stimmig.