Michael hat geschrieben: ↑Do 5. Mär 2020, 09:41
PeB hat geschrieben: ↑Do 5. Mär 2020, 09:22
Ich habe lediglich ein weltliches Beispiel genannt, um zu zeigen, dass "Erkenntnis von Gut und Böse" eine Umschreibung von "Gesetz" ist.
Ich habe das auch verstanden, wollte aber darauf nicht so eingehen. Diskutier das ruhig mit Travis in diese Richtung weiter. Er stimmt dir aber wie ich sehe, auch nicht zu.
Travis hat geschrieben: ↑Do 5. Mär 2020, 09:49
PeB hat geschrieben: ↑Do 5. Mär 2020, 09:22
Aber ja! Er hat den Baum gemacht. Es war sein Baum - ebenso wie der Baum des Lebens. Und so wie das Leben von Gott ist, so ist auch das Gesetz - die Erkenntnis von Gut und Böse - von Gott.
Der Unterschied ist, dass die Erkenntnis von Gut und Böse nicht für den Menschen vorgesehen war. Das dem Sinai Bund zugrundeliegende Gesetz hingegen war sehr wohl für den Menschen vorgesehen.
Richtig.
Jetzt führen wir die beiden Stränge der Diskussion einmal zusammen:
In Eden wird nicht von einem Bund gesprochen. Aber war das Zusammenlaben von Gott und den Menschen ein Bund? Ich meine ja: wenn Gott sich entschließt, mit Menschen zusammen zu leben, sie mit allem zu versorgen und dafür eine Bedingung stellt, dann ist das ein Bund.
Die Bundesbedingung an Adam und Eva lautete aber nicht: ihr sollt nicht essen vom Baum der Erkenntnis. Sie lautete vielmehr: glaubt an mich! Glaubt mir!
Dies war ein Glaubensbund im Vorgriff auf den Glaubensbund mit Abraham.
Aber was geschah?
Adam und Eva glaubten Gott NICHT, als er sagt: wenn ihr vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse esst, müsst ihr sicherlich sterben! (das Gesetz wird euch in Sünde sterben lassen)
Sie glaubten vielmehr der Schlange, die sagte: sollte Gott wirklich solches gesagt haben? Esst vom Baum und werdet wie Gott!
Die Schlange fordert Eva auf, die Erkenntnis von Gut und Böse zu erlangen. Warum? Weil sie suggeriert, mit dieser Erkenntnis sei man (vollständig) wie Gott und könne selber entscheiden, was Gut und Böse ist - dann braucht man Gott nicht mehr zu glauben, sondern kann selbst entscheiden.
Die Schlange sagt sinngemäß: mach dir ein Gesetz nach der (vermeintlich göttlichen) Erkenntnis von Gut und Böse, dann hast du einen eigenen Maßstab, der dich von Gott "befreit". Wer das Gesetz befolgt, wird leben.
Jetzt spulen wir vor:
Gott erscheint Mose, um ihm den Auftrag zu geben, das Volk aus Ägypten herauszuführen.
2. Mose 4, 1 hat geschrieben:Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern werden sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen.
Interessant, was folgt. Denn Gott weiß längst - aus Erfahrung - wem die Menschen glauben:
2. Mose 4, 2-4 hat geschrieben:Der HERR sprach zu ihm: Was hast du da in deiner Hand? Er sprach: Einen Stab. Er aber sprach: Wirf ihn auf die Erde. Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange und Mose floh vor ihr.
Gott weiß, dass die Menschen der Schlange glauben werden.
Interessant, dass Mose vor ihr flieht - denn er war ein Gerechter und kannte die Schlange. Er soll sie auch am Schwanz ergreifen und nicht an dem Ende, das spricht. Das ist dem Volk zugewandt.
Und was sagte noch mal die Schlange im Paradies?
1. Mose 3, 1-5 hat geschrieben:Und die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
Gott kündigt dem Mose folgende "Zeichen" oder "Maßnahmen" an, die geschehen müssen, bis das Volk zu Gott finden und an ihn glauben kann:
2. Mose 4, 3-9 hat geschrieben:Er aber sprach: Wirf ihn auf die Erde. Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange und Mose floh vor ihr. Aber der HERR sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie beim Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand. »Damit sie glauben, dass dir erschienen ist der HERR, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs.« Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in den Bausch deines Gewandes. Und er steckte sie hinein. Und als er sie wieder herauszog, siehe, da war sie aussätzig wie Schnee. Und er sprach: Tu sie wieder in den Bausch deines Gewandes. Und er tat sie wieder hinein. Und als er sie herauszog, siehe, da war sie wieder wie sein anderes Fleisch. »Wenn sie dir nun nicht glauben und nicht auf das erste Zeichen hören werden, so werden sie doch auf das andre Zeichen hören. Wenn sie aber diesen zwei Zeichen nicht glauben und nicht auf dich hören werden, so nimm Wasser aus dem Nil und gieß es auf das trockene Land; dann wird das Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem trockenen Land.«
1. Schlange - Gesetz
2. Aussatz - die Strafgerichte
3. Blut auf trockenem Land - der Erlöser