Re: Humanismus vs Christentum?
Verfasst: Do 30. Jul 2020, 00:04
Ja, einverstanden... wenn es für sich stehen würde (könnte man zu fast jeder deiner Aussagen sagen). Du musst dich schon mal entscheiden obHiob hat geschrieben: ↑Mi 29. Jul 2020, 23:49Nicht unbedingt. - Denn Res-cogitans-Wesen ist man nur dann, wenn man "Cogit-O, EGO" sum sagen kann. Anmerkung: Das "erGo" war eine spätere Änderung. - Christlich sind meines Wissens Tiere dadurch definiert, dass sie NICHT bewusst/reflektiv "EGO" empfinden können.
- Qualitative Eigenschaften (als der Sorte "Wie empfinde ich es?" -- wie die bekannte Süße des Honigs) gehen ausschließlich aus dem res cogitans hervor (im Sinne einer Projektion -- mag sie auch durch res extensae angeregt worden sein) und
- es gibt kein tierisches res cogitans. Also empfinden Tiere keine qualitativen Eigenschaften, sie sind eine Art biologischer Roboter.
- es gibt ein tierisches res cogitans. Also empfinden Tiere qualitative Eigenschaften.
- Qualitative Eigenschaften gehen nur beim Menschen aus dem res cogitans hervor. Aber sie können im Allgemeinen auch aus res extensae hervorgehen -- Beispiel Tiere.
- Die Welt zerfällt nicht ausschließlich in res cogitans und res extensae.
Auf eine der Optionen muss es ja nun hinauslaufen. Descartes wählte 1a. Was wählst du?
(Geh darauf nur ein, weil es nicht völlig off-topic ist. Schließlich geht's hier um den Menschen, um den sich der Humanismus ja dreht)
Ich finde es interessanter Humanismus von einer säkularen oder zumindest nicht-christlichen Perspektive zu analysieren."Humanismus" ist sicherlich eine Vision, die allerdings aus christlicher Sicht den Makel hat, menschen-maßstäblich und nicht gottes-maßstäblich zu sein. - In der PRaxis/"pastoral" gibt es aber große Teilmengen. - Insofern ist dies hier eine theologisch-philosophische Diskussion.