"Unschärfen" in Bibeltexten?

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Magdalena61
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Magdalena61 »

Corona hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 10:29 Haben sich diese auch zu Apost 7.11-16 geäussert?
Ja.
Das Problem liegt in der Übersetzung.
Genau besehen müsste man sagen: Sie ist falsch. Sie führt zu falschen Schlußfolgerungen.
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Corona
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Corona »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 13. Jan 2022, 19:31
Corona hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 09:37 Aber dies alles als von Gott inspiriert anzusehen (es war ja eher Paulus sein Evangelium das inspirierte), und jede Frage dazu wegzuwischen, stimmt nachdenklich.
Im AT findest du auch eine Menge "Ungereimtheiten". Stellst du deshalb die Glaubwürdigkeit des AT insgesamt in Frage?
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Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Corona
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Corona »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 13. Jan 2022, 19:35
Corona hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 10:29 Haben sich diese auch zu Apost 7.11-16 geäussert?
Ja.
Das Problem liegt in der Übersetzung.
Genau besehen müsste man sagen: Sie ist falsch. Sie führt zu falschen Schlußfolgerungen.
LG
Übersetzung von was zu was?
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Magdalena61 »

Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 17:00
Oleander hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 16:41
Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 16:35 Es ist halt patriarchalisch, das Ganze.
Was ich auch interassant finde ist, wenn man es historisch betrachtet, zur "Befruchtung" der Maria, nicht mal eines Mannes bedufte.
Hat nun Gott Geschlechtsorgane wie ein Mann? :angel:
Naja, also wäre der Same von Gott, welcher das Ei der Frau befruchtet hat. Auf solche Weise werden in der griechischen Welt (in welcher das NT hautpsächlich geschrieben wurde) die Halbgötter gezeugt.
Wer auf diese Art erschaffen kann: "Er sprach und es wurde..."-- der kann auch auf übernatürliche Weise ein Kind zeugen.
Wie man das genau verstehen muss: "Er sprach..."? Was ging da aus der Sicht der Wissenschaft ab? --

Ich sehe diese Formulierung als Befehl an das Universum. Gott erschuf durch seinen Willen. Weil Er über den Naturgewalten steht und diese befehligen kann. -- "Was muss das für einer sein, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen!" Mt. 8,27.
Und wie das nun mit der Schöpfung genau zuging, das wird eine der Fragen sein, auf die ich in der Ewigkeit hoffentlich eine Antwort erhalte- die meinen Intellekt nicht überfordert.

Diese Sagen mit Halbgöttern und so weiter- wurzeln wahrscheinlich alle, ebenso wie die Flutmythen, in einem gemeinsamen Urwissen der Völker. Aber die Details; die Unterschiede, sind später dazu gekommen.

Da Israel die alten Überlieferungen sehr gewissenhaft bewahrte, wie man beispielsweise an den Geschlechtsregistern ersehen kann, vertraue ich im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der Berichterstattung der Bibel am meisten. Dazu kommt ja die Offenbarung Gottes in Jesus Christus- die ist noch nicht so alt wie Genesis, Sintflut, Babel und so weiter.
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Magdalena61 »

Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 17:25 Die biblische Ordnung wäre „faire Partnerschaft“, denn Mann und Frau sind Ebenbild Gottes (und nicht etwa, dass die Frau nur Abbild des Mannes sei, wie leider Paulus so manches entstellt.) Alles andere, wie Paulus es darstellt, ist nicht nach dem Willen Gottes, sondern nach seinem eigenen Gutdünken.
Ich hab's schon einmal geschrieben: Die fett markierten Worte sind mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht von Paulus. Er antwortete auf ein Schreiben der Konrinther und zitierte zunächst aus dem Schreiben, um dann zu widersprechen, da ging es um die Kopfbedeckung 1. Kor. 11.
Paulus widerspricht der Forderung, Frauen eine Burka zu verordnen, stellt jedoch die Rangordnung an sich nicht in Frage. Diese wird ja z.B. im Epheserbrief wiederholt- die Frau soll sich ihrem Ehemann unterordnen***, und der Mann wird dazu verpflichtet, seine Frau zu lieben "wie Christus die Gemeinde".

Aber die Frau als "nur den Abglanz des Mannes" zu bezeichnen und damit ihren Wert im Vergleich zum Mann herabzusetzen... das passt nicht zu Paulus. Er betont oft genug die Rolle und Verpflichtung des Mannes.

***Kol. 3,18 steckt die Bandbreite der Unterordnung etwas genauer ab: "Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt im Herrn!"-- im Prinzip das Gleiche wie mit der "Obrigkeit"; Unterordnung im Rahmen und im Einklang mit den biblischen Prinzipien.
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Magdalena61 »

Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 18:14 Fall 1:
Apg 7,16 und sie (Jakob) wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, die Abraham für eine Summe Geld von den Söhnen Hamors in Sichem gekauft hatte.
Hier wird behauptet, dass Abraham die Grabstätte in Sichem kaufte. Und wer wurde wo begraben?
Wer kaufte die Grabstätte in Sichem wirklich?
Revisionen sind nicht immer von Vorteil, wenn das Ziel ist, Texte um der besseren Lesbarkeit willen zu verändern. Noch dazu, wenn die Texte von Theologen überarbeitet werden, denen einiges an grundlegendem Wissen, welches für die Urgemeinde offenbar selbstverständlich war und deshalb nicht extra erwähnt wird, nicht mehr geläufig ist.

Hier ist eine Übersetzung, die sich "nah am griechischen Wortlaut und der Wortfolge " hält und das, was nicht im Original steht, in eckige Klammern setzt, so, wie das in älteren Elberfelder- Übersetzungen der Fall war.
„Jakob zog nicht nur hinab nach Ägypten, er beschloss dort auch [sein Leben]. Er selbst genauso wie unsere Stammväter. [Nach ihrem Sterben, das nach und nach über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren geschah] wurden sie [nämlich Josef und seine Söhne] sowohl gebracht nach Sichem als auch gebracht [nämlich Jakob und die anderen Erzväter] in die Grabstätte, die Abraham gekauft hatte. [Diese Gräbstätten wurden gekauft] für den Gegenwert von Geld von den Nachkommen Hamors in Sichem [und von Efron, dem Hetiter, in Hebron].“
bibelbund.de
Für mein Gefühl kommt das hin.
Die genannten Patriarchen wurden sowohl in Sichem als auch in Mamre bestattet.
Auch die Herleitung ist interessant zu lesen.
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Opa Klaus »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 13. Jan 2022, 21:00 Wie man das genau verstehen muss: "Er sprach..."? Was ging da aus der Sicht der Wissenschaft ab? --

Ich sehe diese Formulierung als Befehl an das Universum. Gott erschuf durch seinen Willen. Weil Er über den Naturgewalten steht und diese befehligen kann. -- "Was muss das für einer sein, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen!" Mt. 8,27.
Und wie das nun mit der Schöpfung genau zuging, das wird eine der Fragen sein, auf die ich in der Ewigkeit hoffentlich eine Antwort erhalte- die meinen Intellekt nicht überfordert.
Als "Denkprofi" habe ich dazu auch eine Antwort gesucht und gefunden.
"Gott sprach" nicht "zum Universum" und auch nicht zu sich selbst, sondern zu seinem Schöpfungsteam.
Gott nannte abstrakt die Vorgaben: "es werde . . .", - "bringe hervor. . ."
Dass Team hat dann reichlich Kreativ-"Spiel"-Raum.
Als alles fertig und "gut" war, sagte Gott: "lasst UNS Menschen machen", also auch nicht alleine "machen"
und Er nannte auch den Zweck.
Selbst wenn da zu lesen ist: "Gott machte...", dann deutet das nur SEINE Oberaufsicht und Anweisung an,
aber noch lange nicht sein Selber-alles-alleine-machen.
Z.B. der Konstrukteur "Eiffel" hat auch nicht selbst Hand an seinem "Eiffel-Turm"-Bau angelegt,
Eiffel hatte mit der Planung und Oberaufsicht genug zu tun.

Dankenswerter Weise bestätige ja jemand schon im Forum, dass man den winzigen Wortschatz vor Jahrtausenden nicht 1:1 in unseren heutigen übersetzen darf, was aber viele Übersetzer doch versuchten.

Mein Gott, muss ich denn hier einen Kindergarten aufmachen!
Also Gott warnte Adam "Wenn Du ... des Tages wirst du des Todes sterben".
Da übersetzt Buber: "... wirst du sterbend sterben."
Korrekt wäre in Deutsch zu übersetzen: "... wirst du langsam hinsiechen und sterben".
Denn Adam "siechte" 930 Jahre dahin, bis er starb.
~~~~~~~~~~
Warum verkürzte Gott das Menschenleben nach der Flut so drastisch?
Weil jede Generation am Bevölkerungszuwachs erheblich mehr beigetragen hätte
und die Erde schon sehr früh überbevölkert wäre.
Außerdem brauchten die wenigen Gerechten und zudem Behinderte nicht so endlos lange leiden.
Für die wenigen Gerechten war der Tod auch keine Strafe,
sondern eine Art schonender "Winterschlaf" zum Überstehen schwerer Zeiten.
Außerdem konnten die Ungerechten ihr Böses tun nicht mehr in so verkürzter Zeit genug perfektionieren.
Tja >>> dazu kann man seine "Emotionen" lange ausfragen ohne Antwort zu bekommen.
Nur geschulter ganz gesunder Menschenverstand findet Antworten, weil Gott das unterstützt.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Magdalena61 »

Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 18:14 Fall 2:
Mt 2,15 Und er war dort bis zum Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der spricht: »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.«
Es gibt keine Prophezeiung, dass der Messiach aus Ägypten kommen muss.
Er kam ja auch nicht aus Ägypten, sondern aus Bethlehem.
Mit der Zuordnung "Sohn" sollte es keine Probleme geben. (Das Volk) Israel wird so genannt Jer. 31,9 und spricht den HERRN auch als Vater an Jes. 64,7.
Nach Hebr. 1, 5-6 wird auch Jesus der Rang des Sohnes, des Erstgeborenen zugeschrieben.

Sowohl Israel als auch der Sohn Gottes lebten eine Weile lang in Ägypten. Beide wurden von dort herausgerufen.

Zum Umgang der neutestamentlichen Autoren mit Schriftstellen aus dem AT:
Wird das AT von den Autoren des Neuen Testaments falsch zitiert?
Das ist übrigens eine gute Adresse, sehr empfehlenswert.
Fall 3:
Mt 2,17 Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia geredet ist, der spricht: 18 »Eine Stimme ist in Rama gehört worden, Weinen und viel Wehklagen: Rahel beweint ihre Kinder, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht <mehr> sind.«
Worum geht es hier in Jeremia 31 wirklich?
Jes 7 hatten wir ja schon.....
Und du meinst, es besser zu wissen als die Autoren des NT? Gelernte Juden sozusagen? Bestens ausgebildet, siehe Paulus?
---
Wie nahe waren denn die dran am Geschehen, als sie ihre Lehren verfassten, und wie weit bist du davon entfernt?
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Magdalena61 »

Opa Klaus hat geschrieben: Do 13. Jan 2022, 21:58 "Gott sprach" nicht "zum Universum" und auch nicht zu sich selbst, sondern zu seinem Schöpfungsteam.
Gott nannte abstrakt die Vorgaben: "es werde . . .", - "bringe hervor. . ."
Dass Team hat dann reichlich Kreativ-"Spiel"-Raum.
Und wer ist das Team? Die Engel?
Aber Engel können nicht Samen und Tiere mit allen genetischen Anlagen erschaffen. Woraus hätten sie die denn machen sollen?
Als alles fertig und "gut" war, sagte Gott: "lasst UNS Menschen machen", also auch nicht alleine "machen"
und Er nannte auch den Zweck.
Da glaube ich eben, es sind die drei Personen der Gottheit gemeint.
Selbst wenn da zu lesen ist: "Gott machte...", dann deutet das nur SEINE Oberaufsicht und Anweisung an,
aber noch lange nicht sein Selber-alles-alleine-machen.
1.Mose 2,7 sagt aber schon, dass Gott den Menschen bildete.

Ob Er das eigenhändig tat oder die Arbeit delegierte -- das werden wir wohl nicht herausfinden. Die Genesis will ja mehr oder weniger nur vermitteln, WER erschaffen hat, und nicht WIE.
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Magdalena61 »

Corona hat geschrieben: Do 13. Jan 2022, 06:48 Mt 28
Nach dem Sabbat aber, als der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen.

Mk
1 Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Gewürze, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sehr früh am ersten Tag der Woche, als die Sonne aufging, kamen sie zu dem Grab.

Lk
Am ersten Tag der Woche aber kamen sie am frühen Morgen zum Grab

Jh.
Am ersten Tag der Woche aber kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, daß der Stein von dem Grab hinweggenommen war.

Wer kam nun an's Grab?
Alle. Aber es haben nicht unbedingt alle zu exakt derselben Zeit dasselbe getan. Und hier sind noch mehr:
Lk. 24,10 (LUT): Es waren aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die andern Frauen mit ihnen; die sagten das den Aposteln.
Möglicherweise waren noch viel mehr Frauen am Grab, die aber von keinem der Evangelisten namentlich erwähnt werden:
Lk. 23,55 (LUT): Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und sahen das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde.
Es ist etwas kompliziert, die Beschreibungen miteinander zu harmonisieren, das gebe ich zu. Es ist aber nicht unmöglich.
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