Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

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ProfDrVonUndZu
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Hiob hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 17:17 Ich sehe den Punkt nicht. - Wenn Gott das Böse/den Bösen per Schöpfung zulässt, heißt dies nicht, dass Gott selber das Böse will, aber sehr wohl, dass die Welt ohne das Böse nicht sein kann. - Nachdem Gott gleichzeitig allmächtig ist, könnte er aber eine Welt ohne Böses schaffen. Dass er es nicht tut, hat einen Grund.
Ich wiederum sehe nicht, dass die Welt nicht ohne das Böse sein kann. Gott hat das Böse nicht geschaffen. Allein die Möglichkeit, gegen Gott ungehorsam sein zu können, das ist noch nicht das Böse. Es gibt nach der Bibel auch kein absolutes Böse, sondern immer nur ein relatives. Die Figur des Satans wurde traditionell zum schlecht hin Bösen stilisiert, aber selbst das ist viel zu kurz gedacht.
Hiob hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 17:17Die Unantastbarkeit Hiobs bedeutet, dass nicht Satan, sondern Gott die einzige Macht über Leben und Tod ist - und das macht Gott dem Satan klar (wir dürfen nicht vergessen: "Hiob" ist eine theologische Lehrschrift). - Die Kinder sterben, weil es zur Inszenierung gehört.
Ich teile die Ansicht nicht, dass Hiob nur eine literarische Fiktion ist und es einzig dem Autor überlassen ist, uns etwas sagen zu wollen. Aber mal angenommen es wäre so, so ist der Tod der Kinder Hiobs dennoch erklärungsbedürftig. Wäre sie das nämlich nicht, so hätte der Autor am Ende der Geschichte nämlich nicht hinzu fiktionalisiert, dass Hiobs später gezeugte Kinder kein bloßer doppelter Ersatz für seinen Verlust waren. Er bekam wiederum 7 Söhne und 3 Töchter. Wie schäbig wäre das gewesen, wenn er die doppelte Zahl an Kindern als Ersatz bekommen hätte ? Mindestens war dem Autor klar, dass man Menschenleben nicht derart funktionalisierend aufrechnet. Deswegen lässt der Autor auch nicht einfach Kinder sterben, damit Hiob zu irgendeiner Erkenntnis kommt. Entweder wollte der Autor die perfide Absicht auf Hiobs Neider lenken, oder es gab diesen Neider tatsächlich.
Hiob hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 17:17Klar - das sagt ja auch keiner. "Vorher bekannt" heißt, dass Gott im "gleichzeitigen" Wissen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft quasi vom Ende her handeln/fügen kann. Es gibt Bibelstellen, wonach Gott schon VOR der Schöpfung gewusst hat, dass - ich übertrage es - ProfDrVonUndZu am 4.3.2033 und 14:00h seinen Nachbarn verprügeln wird und am 8.6.2066 stirbt.
Was bringt uns diese Überlegung ? Vor allem, was bringt es uns zu wissen, dass Gott dies und das wissen müsste, wenn er dieses Wissen nicht mit uns teilt ? Das wäre so, als erwartet Gott von den Menschen, dass sie von ihm wissen müssten, ohne dass er sich nie dazu herablassen würde, sich irgendwem zu offenbaren. Die Bibel bezeugt durchweg aber seine Offenbarungen und auch seine Spuren in der Schöpfung. Das kann jeder Atheist oder Agnostiker natürlich leugnen, nicht aber leugnen können sie, dass die Bibel selbst dieses Gottesbild vertritt. Den Autoren reichten wohl offensichtlich diese Offenbarungen und Spuren aus. Und von dieser "Genügsamkeit" müssen wir immer ausgehen, bei dem was die Autoren uns mitteilen wollen. Man kann wohl weder einem Jeremia, noch einem Lukas, noch Johannes unterstellen, dass sie ihre Texte aufschrieben mit der verhöhnenden Haltung : "Ich zeig den Lesern mal wie naiv meine Zeitgenossen waren.", so als müsste man sämtliche Bibeltexte lesen sich den Autor dabei vorstellend, wie er mit dem Finger ein Augenlid herunter zieht. Historisch Kritische Interpretation die so vorgeht, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Hiob hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 17:17 Zunächst kann ich mit Begriffen wie "Freiheit" und "Entscheidung" bei theologischen Fragen wenig anfangen - viel wichtiger ist der Begriff "Erkennen". Johannes schreibt irgendwo "Es IST das Himmelreich, Gott zu ERKENNEN" (und nicht: sich dafür zu entscheiden). Es geht also um Erkenntnis, weshalb der Baum genauso heißt und nicht "Baum der Entscheidung".
Entscheiden und Erkennen sind keine Gegensätze, denn wo immer in Bibel von Erkennen die Rede ist, muss man diesen Begriff auch im Sinne von Anerkennen verstehen. Erkennen ist jedenfalls mehr als nur ein rein kognitiver oder intelligibler Prozess. Es hat oft auch mit der Überwindung von Glaubenssätzen oder gar Weltbildern zu tun. Diese können nämlich ein Erkennen verhindern, weil die bisherigen Fundamente ein Anerkennen neuer Säulen verhindern. Erkennen im Sinne von Anerkennung ist auch performativ. Es verändert Haltung und Beziehung.
Hiob hat geschrieben: Sa 21. Jan 2023, 17:17 Was den Satan angeht: Ich kann mir beides vorstellen:
1) Satan als Instrument Gottes ("Tue Böses am Menschen - das ist Dein Job"), also als Verkörperung des Bösen ohne eigene Bewusstseins-Identität.
2) Oder Satan als brillanter eigener Kopf. Allerdings geht dies nur, wenn man ihn dann WIRKLICH als Person akzeptiert. Die Frage wäre hier: Sind Engel, von denen Satan ein abgefallener ist, "ebenbildlich" in dem Sinne, dass sie Gott BEWUSST und REFLEKTIV erkennen können? - Ich weiß es nicht.

Ich tendiere zu 2), was aber nichts daran ändert, dass man auch bei eigener Brillanz falsch gepolt sein kann, somit einen langen Erkenntnisweg vor sich haben kann.
In der Form vertrete ich nichts davon. Wenn die Bezeichnung Satan als absolute Person gesehen wird, kann das faktisch nur in die Irre führen. Ich denke, die Bibel tut sowas gar nicht mit Ausnahme der Offenbarung, die aber wiederum auf einer anderen Ebene zu uns spricht. Die größten Missverständnisse über den Teufel kamen in die Welt, weil die Offenbarung für die künstlerische Darstellung wörtlich genommen wurde und diese Darstellungen wiederum rückwirkten in den Volksglauben. Was das Volk über den Satan zu wissen meint, kommt also nicht aus der Bibel, sondern von den Mythen. Und eben dieser Prozess ist selber satanisch.

Ich finde, dass deine folgende Aussage mich bestätigt :
Hiob hat geschrieben: So 22. Jan 2023, 02:55 Richtig, zumal wenn man "das Böse" gleichsetzt mit "die Gottabwendung", was meistens dasselbe ist wie "die Ich-Zuwendung".
Ergänze die Ich-Zuwendung mit dem Konzept des Über-Ich, dann sind wir bei kollektiven Erscheinungen. Kollektivismus ist noch lange nicht das Gegenteil von Egoismus, sondern nur eine plurale Form von Egoismus. Jedenfalls ist Kollektivismus, und das Über-Ich hat ja mit kollektiven Normen und Mythen zu tun, noch lange nicht identisch mit einer Zuwendung zu Gott im Sinne der Nächstenliebe oder Frömmigkeit.
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Hiob »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 18:37 Ich wiederum sehe nicht, dass die Welt nicht ohne das Böse sein kann.
Wenn man mit "Welt" das meint, was nach der Vertreibung aus dem Paradies ist, kann sie nicht ohne das Böse sein. Denn ihr heilsgeschichtliche Sinn ist doch gerade, dass der Mensch im Spannungsfeld von "gut und böse", was letztlich synonym ist für "Gott und Ich", erkennen soll, was wahr ist. Die Auseinandersetzung zwischen Gott-Orientierung und Ich-Orientierung ist der (geistige) Sinn der Welt.

Die Szene beim Baum der Erkenntnis war die Entdeckung des menschlichen Ichs, das fortan in Konkurrenz stand zu Gott. Das Kunststück besteht doch darin, mit eben diesem Ich wieder zu Gott zu finden, was aber nie gelingen kann, weil der Mensch nie seine Ich-Orientierung ganz weg kriegt. Deshalb "Erlösung".
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 18:37 Wie schäbig wäre das gewesen, wenn er die doppelte Zahl an Kindern als Ersatz bekommen hätte ? Mindestens war dem Autor klar, dass man Menschenleben nicht derart funktionalisierend aufrechnet.
Richtig - aber an so was denkt er nicht, weil er zeigen will, dass Genommenes wieder gegeben werden kann. Im Grunde ist das Ende von "Hiob" eine irdische Vorschattung der Erlösung. Oder anders: Hätte Hiob im Neuen Testament gewohnt, wäre er gestorben und auferstanden. Siehe dazu auch 19,25.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 18:37 Vor allem, was bringt es uns zu wissen, dass Gott dies und das wissen müsste, wenn er dieses Wissen nicht mit uns teilt ?
Aus meiner Sicht ist die Aussage "Gott weiß alles über alle Zeiten" auch dann wichtig, selbst wenn er dieses Wissen nicht mit uns teilt. Ich verstehe Deine Argumentation nicht.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 18:37 Entscheiden und Erkennen sind keine Gegensätze
Richtig - aber es ist üblich geworden, "Entscheidung" als Ersatz für "Erkenntnis" herbeizuziehen. Insofern ist die Aussage "Ich habe mich für Gott entschieden" ohne Erkenntnis ziemlich hohl.

"Ich habe einen Film über Indien gesehen und habe mich danach für den Buddhismus entschieden"
"Was ist denn Buddhismus?"
"Irgendwas mit Kühen".
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 18:37 Wenn die Bezeichnung Satan als absolute Person gesehen wird, kann das faktisch nur in die Irre führen.
Stell' Dir vor, es wäre tatsächlich so? ---- Mir sind Offenbarungs-Darreichungs-Formen eigentlich egal - ich kann also sowohl mit einer personalen wie auch mit einer inpersonalen Ausdrucksform des Bösen leben. Wichtig ist das Verständnis, was "das Böse" eigentlich IST.
Reinhold
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Reinhold »

Oleander hat geschrieben: Mo 23. Jan 2023, 19:01 Reinhold
Würde jeder deinen Ansichten(Begründungen) zustimmen, wäre es wohl langweilig für dich :devil:
Du liebst wohl den Fight?
Ich liebe nicht den Fight, sondern hasse das was Gott hasst-und für Gott war und ist der menschliche Tod gem. 1.Korinther 15:24,25 ein Feind-sprich er hasst ihn. Zur Erinnerung:
25 Denn er muss herrschen, bis Gott »alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« 26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod
Und hier lasse ich mich nicht abringen, auch wenn ein Herr Hiob den Tod wie folgt als etwas "nicht schlimmes" also etwas unbedeutendes für Gott ansieht:
Hiob hat geschrieben: Davon abgesehen: Wenn 70.000 Menschen sterben, bedeutet dies aus Sicht Gottes, dass sie nach Hause kommen (egal, wer es verursacht hat). Der Tod ist nur schlimm aus Sicht des Menschen.
https://www.openthesaurus.de/synonyme/n ... hlimm+sein
· total egal sein (ugs.) · uninteressant sein (ugs.) · (völlig) Wurscht sein (ugs.) sein (derb)
Über Jesus den Sohn Gottes wird in Joh. 10:30 folgendes gesagt:
30 Ich und der Vater sind eins.
Jesus war mit seinem größeren Vater immer völlig einer Meinung-und ordnete sich gem. Joh. 5:30 immer
dem Willen seines größeren Vaters JHWH unter:
30 Ich kann nichts von mir aus tun; selbst dann, wenn ich richte, höre ich auf den Vater. Und mein Gericht ist gerecht, weil es nicht meinem eigenen Willen entspricht, sondern dem meines Vaters, der mich gesandt hat.
Auch bezüglich der Ansicht Gottes über den Tod. Weil Jesus die Ansicht Gottes über den Tod ganz genau kannte-wusste er, dass der Tod für ihn "schlimm" -sprich keine Bagatelle (die obigen Synonyme möchte
ich erst gar nicht erwähnen) sondern eben ein Feind des Menschen war und ist -den er auszumerzen gedenkt.

Wäre der menschliche Tod nämlich für Gott eine Bagatelle oder wie von Hiob o. behauptet "nicht schlimm".
dann wäre Jesus nach dem Tod seines Freundes Lazarus auch niemals in Tränen ausgebrochen. Gem. dem Bericht in Joh. 11:30-35 tat er das aber nachweislich:
30 Jesus war noch nicht ins Dorf hineingekommen. Er war immer noch an der Stelle, wo Marta ihn getroffen hatte. 31 Die Juden, die bei Maria im Haus gewesen waren, um sie zu trösten, sahen, wie sie plötzlich aufstand und hinausging. Sie dachten, sie wolle zur Gruft gehen, um dort zu weinen, und folgten ihr. 32 Als Maria nun an die Stelle kam, wo Jesus war, warf sie sich ihm zu Füßen und sagte: "Herr, wenn du hier gewesen wärst, dann wäre mein Bruder nicht gestorben." 33 Als Jesus sah, wie sie weinte und ebenso die Juden, die mit ihr gekommen waren, wurde er innerlich aufgewühlt und war sehr erregt. 34 "Wo habt ihr ihn hingelegt?", fragte er sie. "Komm und sieh selbst", antworteten die Leute. 35 Da brach Jesus in Tränen aus.
Wenn der Tod wie von Hiob behauptet für Gott "nicht schlimm"-sprich eine Bagatelle wäre-hätte Jesus sich
seine Tränen sparen können-meinste nicht auch Linchen?
Zuletzt geändert von Reinhold am Mi 25. Jan 2023, 01:37, insgesamt 1-mal geändert.
"Alles hat er so eingerichtet, dass es schön ist zu seiner Zeit. Auch die Ewigkeit hat er den Menschen ins Herz gelegt. Aber das Werk Gottes vom Anfang bis zum Ende kann kein Mensch begreifen."
Pred. 3,11
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Hiob »

Reinhold hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 20:53 Wenn der Tod wie von Hiob behauptet für Gott "nicht schlimm"-sprich eine Bagatelle wäre-hätte Jesus sich
seine Tränen sparen können
Jesus hat in diesem Moment als Mensch gefühlt - das ist doch was ganz anderes. --- Wie kannst Du auf die Idee kommen, dass der Tod als solcher für Gott schlimm ist, wenn Gott alles Irdische sterblich geschaffen hat?
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Oleander
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 20:53 Wenn der Tod wie von Hiob behauptet für Gott "nicht schlimm"-sprich eine Bagatelle wäre-hätte Jesus sich
seine Tränen sparen können-meinste nicht auch Linchen?
Was denkst du, war der Grund, warum(worüber) Jesus in der Erzählung weinte..
Oder warum über Jerusalem :https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas19%2C41
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Oleander
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 19:56 Die Szene beim Baum der Erkenntnis war die Entdeckung des menschlichen Ichs
Adam wußte über sein "Ich" schon vorher Bescheid (Selbsterkenntnis), wie sonst hätte er sagen können: 1.Mose 2,23

" 22 Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
23 Da sprach der Mensch: Die ist nun Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch;"

---
Hiob hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 19:56 Im Grunde ist das Ende von "Hiob" eine irdische Vorschattung der Erlösung.
Das interpretierst du so...
Ähnlich wie Christen gerne die Opferung Isaaks als Vorschatten für das Opfer Jesus interpretieren. 1.Mose 22
11 Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.

12 Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.

13 Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt.
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Mose22%2C9
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 19:56 Hätte Hiob im Neuen Testament gewohnt, wäre er gestorben und auferstanden.
Meiner Ansicht nach siehst du sowas viel zu locker:

Ich war mit Sohnemann auf Grund xxx etwas über 1 Monat in einer Rehaklinik.
Dort lernten wir einen jungen Mann (etwa 30) kennen, der fuhr mit seinem Fahrrad auf einer Freilandstraße und wurde von einem alkohol. Autofahrer niedergemetzelt...
Er wurde so schlimm verletzt, dass er nie mehr gehn konnte und auch am Kopf, so dass er teilweise geistig behindert war, als auch nicht mehr sprechen konnte. =Pflegefall= arbeitsunfähig.
Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, er und seine schwangere Frau (ein Kind hatten sie schon) waren dabei, ein Haus zu bauen und keiner wußte , wies nun weiter gehn soll und von was nun der Kredit abbezahlt werden soll (der Hauptverdiener fiel aus) usw.
Also ähnlich, wie in der Erzählung von Hiob, dem ein Schicksalsschlag nach dem anderen traf.
Was bringts, dann der Famlie mit so Sprüchen zu kommen: Ja, ist echt hart, aber ihr werdet iwann mal auferstehn und der Tod ist nicht das Ende...und auf Gottes neuer Erde wird blablabla...
Und auch das wäre kein Trost:
12 Und der HERR segnete Hiob fortan mehr als zuvor, er besaß vierzehntausend Schafe und sechstausend Kamele und tausend Joch Rinder und tausend Eselinnen. 13 Und er bekam sieben Söhne und drei Töchter
Ersatz für all den Scheiß, den er durchmachen mußte?
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 23:19 Adam wußte über sein "Ich" schon vorher Bescheid (Selbsterkenntnis), wie sonst hätte er sagen können: 1.Mose 2,23
Adam konnte erkennen, dass Tiere nicht Seinesgleichen waren - so wie Babys merken, dass Puppen nicht Ihresgleichen sind. Bei Eva hat er erkannt, dass sie Seinesgleichen war - aber WAS das war, war ihm nicht bewusst. Die Augen gingen ihm erst NACH dem Essen auf.
Oleander hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 23:19 Das interpretierst du so...
Ja - aber da muss man das ganze Buch miteinbeziehen, um dies zu begründen. Das entspricht übrigens im wesentlichen der traditionell-theologischen Deutung.
Oleander hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 23:52 Was bringts, dann der Famlie mit so Sprüchen zu kommen: Ja, ist echt hart, aber ihr werdet iwann mal auferstehn und der Tod ist nicht das Ende...und auf Gottes neuer Erde wird blablabla...
Würde mich vermutlich genauso stören (weil ich ein Mensch bin). - Aber auf geistiger Ebene, also die höhere Ebene, in die wir uns entwickeln sollen, sieht man halt vom Ende her.
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 00:02 Die Augen gingen ihm erst NACH dem Essen auf.
Nein....das ist wieder nur deine Interpretation.
Was er, als auch sie erkannten, war, dass sie nackt sind.
Stell doch den Adam nicht als einen Deppen(ohne Selbsbewußtsein) oder Kleinkind hin...

Ich erfind jetzt kurz mal etwas:
In Eden gab es womöglich sowas wie einen kleinen Teich, See ...
Eines Tages ging Adam zu diesem, um die Fische zu beobachten.
Er beugte sich übers Wasser und sah sein Spiegelbild...
Und plötzlich erschrack er, weil er keinen blassen Schimmer hatte, wer das da im Spiegelbild ist? :D
Vor lauter Schreck rief er nach seinem Schöpfer und fragte ihn, wer denn das in dem Wasser sei.
Worauf dieser ihm sagte: Hab keine Angst, das ist nur das Monster von Lochness bist du....
Und seit diesem Moment begann der Adam, sich selber zu erforschen, entdeckte und erkannte sich als ICH....

Kleiner Hinweis: Wir sind ganz schön vom "eigentlichem " Thema abgekommen ;)
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Re: Wer brachte David auf den Gedanken, Israel zu zählen?

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 00:24 Stell doch den Adam nicht als einen Deppen(ohne Selbsbewußtsein) oder Kleinkind hin...
Er ist geistig nicht bewusst. Oder meinst Du, dass Adam und Eva in geistiger Reflexion entscheiden konnten? Das würde komplett gegen den Text gehen.
Oleander hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 00:24 Eines Tages ging Adam zu diesem, um die Fische zu beobachten.
Er beugte sich übers Wasser und sah sein Spiegelbild...
Exakt - das nennt man Selbst-Bewusstsein, also Bewusstsein des Ich. Damit aber gab es neben der Gott-Orientierung plötzlich eine zweite Orientierung, nämlich die Ich-Orientierung. Genau dieser Blick ins Wasser fasst die geistige Essenz der Baum-Geschichte zusammen.
Oleander hat geschrieben: Mi 25. Jan 2023, 00:24 Kleiner Hinweis: Wir sind ganz schön vom "eigentlichem " Thema abgekommen
Ähm - als Adam ins Wasser schaute, zählte er die Fische. Sind wir jetzt wieder beim Thema? :D
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