Individuum und Heilsgeschichte

Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Otto2 hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 20:24 wir können ja auch einen Sprung machen und nach deinem Befund fragen
Zum Thread-Thema?
Hiob
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Otto2 hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 20:36Yes!
OK.

1) Jeder Mensch hat eine unterschiedliche individuelle Heilsgeschichte (wer diesen Begriff dafür nicht mag: einen unterschiedlichen geistlichen Weg im Verhältnis zu Gott). Dies gilt sowohl für Christen untereinander als auch für außer-christliche Menschen. - Wie nah ein Mensch dabei an Gott ist, weiß nur Gott - man kann es nicht automatisch daran ablesen, dass jemand das Etikett "Christ" oder "Moslem" oder "Atheist" am Revers hat.

2) Innerhalb der Gruppe der Christen bestimmt die Art des Verständnisvermögens, wie der Einzelne Gott und die Bibel versteht und dementsprechend interpretiert. Dieses Verständnisvermögen ist Folge der Art und Weise, wie der Heilige Geist einwirkt. - Der Mensch neigt dabei jeweils dazu, das Ergebnis seines Verständnisvermögens zu interpretieren als "So meint es Gott/So steht es doch da".

3) Die Art des Verständnisvermögens ist nur sehr bedingt mit dem eigenen Gott-Erleben verknüpft. - Man kann auf der Verständnisvermögensebene (Ebene b) größten Schrott erzählen und trotzdem auf persönlicher Erlebensebene (Ebene a) ganz nah dran. - Dies gilt auch umgekehrt.

Daraus ergeben sich Schlüsse, die hier (noch) nicht das Thema sind.
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Helmuth
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 16:54
Michael hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 13:15 Mir hilft nach wie die Abstrahierung der Vorgänge in Ebene a) und Ebene b) und intellektuelle Zerlegung der Vorgänge nicht so weiter wie das konkret geschriebene und von Gott gesprochene Wort, wie ich es zuvor mit 2 Petrus 1:5-7 zitiert habe.
Diese Abstrahierung wäre aber wichtig, weil damit ersichtlich wird, dass es zwei ganz unterschiedliche Paar Stiefel sind.
Du missverstehst mich weiter. Ich habe dir Petrus Wort als Beispiel gegeben, da dies nützlicher ist als das ewige Philosophieren in menschlichen Sphären. Gottes Wort soll aufgenommen werden, denn das ist besser als über abstrakte Ebenen zu sprechen, die nicht jeder versteht und am Ende doch kein wirkliches Modell der Wirklichkeit ist, sondern merh ein menschlich gedachtes. Man kann es wohl für das eine oder andere Gleichnnis einsetzen, aber eine generelle Lehre stellt es wohl kaum dar.

Warum dir das unentwegte Herumsinnieren in deinen eigenen Gedankengängene so wichtig ist entzieht sich meiner Erkenntnis. Nun daher von mir ein Gleichnis.

Vor dir liegt ein Stück Brot, dir von Gott zur Nahrung gegeben. Aber anstelle es zu essen legst du es auf die Waage um das Gewicht zu messen . Du hältst es ins Licht um die Farbe näher zu begutachten. Du drückst die Rinde um die Krustigkeit festzustellen. Dann zeteilst du es um die Teigkonsistenz zu prüfen. Anschließend bringst du es ins Labor um die Inhaltssoffe zu analysieren. Du schaust dir an welche als nahrhaft gelten und welche nicht. Jetzt stellst du fest, ein Bestandteil fehle, besorgst ihn und ergänzt ihn. Dann kommt es wieder auf die Waage. Hm, leider passt es immer noch ganz, gemäß deiner Vorstellung sollte es um 3g mehr haben. Also das Ganze wieder von vorne, ins Licht, ins Labor, ...

Tja, und während du allmählich aushungerst hat ein anderer sein Stück Brot dankend entgegengenommen, ohne viel Pipapo verspeist, ist satt und zufrieden und erfreut sich an der Kraft, das es spendet, des erfreulichen weiteren Tages. Das Wort zur Nahrung daher nochmals in Erinnerung gerufen:
2. Petrus 1:5-7 hat geschrieben: So setzt eben deshalb allen Eifer daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar,
in der Tugend aber die Erkenntnis,
in der Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung,
in der Selbstbeherrschung aber das standhafte Ausharren,
im standhaften Ausharren aber die Gottesfurcht,
in der Gottesfurcht aber die Bruderliebe,
in der Bruderliebe aber die Liebe.
Das sei hier nun mein bescheidener Beitrag zum Heilsgeschehen dir speziell individuell gewidmet zur Förderung in deinem Wachstum.
AMEN!
Zuletzt geändert von Michael am Fr 30. Okt 2020, 06:21, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Timmi

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 21:11
Otto2 hat geschrieben: Do 29. Okt 2020, 20:36Yes!
OK.

1) Jeder Mensch hat eine unterschiedliche individuelle Heilsgeschichte (wer diesen Begriff dafür nicht mag: einen unterschiedlichen geistlichen Weg im Verhältnis zu Gott). Dies gilt sowohl für Christen untereinander als auch für außer-christliche Menschen. - Wie nah ein Mensch dabei an Gott ist, weiß nur Gott - man kann es nicht automatisch daran ablesen, dass jemand das Etikett "Christ" oder "Moslem" oder "Atheist" am Revers hat.

2) Innerhalb der Gruppe der Christen bestimmt die Art des Verständnisvermögens, wie der Einzelne Gott und die Bibel versteht und dementsprechend interpretiert. Dieses Verständnisvermögen ist Folge der Art und Weise, wie der Heilige Geist einwirkt. - Der Mensch neigt dabei jeweils dazu, das Ergebnis seines Verständnisvermögens zu interpretieren als "So meint es Gott/So steht es doch da".

3) Die Art des Verständnisvermögens ist nur sehr bedingt mit dem eigenen Gott-Erleben verknüpft. - Man kann auf der Verständnisvermögensebene (Ebene b) größten Schrott erzählen und trotzdem auf persönlicher Erlebensebene (Ebene a) ganz nah dran. - Dies gilt auch umgekehrt.

Daraus ergeben sich Schlüsse, die hier (noch) nicht das Thema sind.

Hiob, erstmal Danke, so kann man konkret über spezifische Punkte reden, die einem wichtig erscheinen.

Nähe zu Gott ist ja eine relative Aussage, d.h., die Nähe kann auch weniger nah sein, beispielsweise weit, weit weg. Würdest du dem zustimmen?
Ist Spiritualität für dich stets ein Merkmal für Gottes-Nähe? Wie mir scheint, existiert für dich keine 'Falschgläubigkeit'?
Zu deinem Punkt 1) hat die Bibel ja einiges zu sagen. Wie stehst du zur Bibel, die ja konkrete Aussagen darüber macht, wen Gott akzeptieren wird?

Wozu sollte der Heilige Geist Christen falsch unterweisen oder darin unterstützen? Eine generelle Wirkung des Heiligen Geistes kann ich nicht sehen, der in einer Art Automatismus jedem Christen zur Verfügung steht. Was genau soll die 'Art und Weise' sein, wie der Heilige Geist nach deiner Auffassung wirkt?

So wie ich dich verstehe zählt Religiosität mehr als zu einer wahren Erkenntnis Gottes zu kommen, sprich, Irrtümer, sind entweder Wege zu Gott oder etwas, was für Gott keine Rolle spielt?

Nach meinem Dafürhalten sind viele deiner Äußerungen biblisch nicht haltbar, es sei denn, ich habe einiges mißverstanden.
Canon

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Canon »

<und mir will es so vorkommen, als ob der Heilige Geist der Unwirksamkeit überführt worden wäre. Gerade so, als ob es ihn eigentlich gar nicht gäbe. Traurig.

LG Canon

PS danke dir Otto, ja, so muss man schreiben, das ist gut!
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Helmuth
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Canon hat geschrieben: Fr 30. Okt 2020, 06:26 <und mir will es so vorkommen, als ob der Heilige Geist der Unwirksamkeit überführt worden wäre. Gerade so, als ob es ihn eigentlich gar nicht gäbe.
So in etwa habe ich das auch schon festgestellt, Ich sagte man erklärt den HG zum Idioten, der nicht fähig wäre einen Menschen seiner Gedanken und Taten zu überführen. Und was bliebe dann? Das ewige Herumkreisen in den eigenen Gedankenhgängen, das eigentlich zu nichts führt, am Ende sogar in die Finsternis bringt.

Bei Nichtchristen ist es das Standardprogramm Satans dich Gott fern zu halten, um nur ja keine Nähe zu ermöglichen. Aber auch bei Christen gibt es das. Dann will der Satan dich erneut zu Fall bringen, dich also wieder aus der Nähe Gottes bringen, in der du schon standest. In jedem Fall ist es daher das Wirken des Satans, wenn man den HG entweder völlig ignoriert oder derart unterschätzt.

Daher ist es auch nicht der HG, der den Mangel aufweist, sondern der eigene Unglaube, der zum Wirken kommt und den Mangel der Erkenntnis verursacht. Erkenntnis, die man hätte, würde man das Wort an sich heranlassen wie Gott spricht. Gottes Wort selbst treibt den Satan aus dir aus.
Zuletzt geändert von Michael am Fr 30. Okt 2020, 06:40, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Canon

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Canon »

Michael hat geschrieben: Fr 30. Okt 2020, 06:30
Canon hat geschrieben: Fr 30. Okt 2020, 06:26 <und mir will es so vorkommen, als ob der Heilige Geist der Unwirksamkeit überführt worden wäre. Gerade so, als ob es ihn eigentlich gar nicht gäbe.
So in etwas habe ich das auch schon festgestellt, Ich sagte man erklärt den HG zum Idioten, der nicht fähig wäre einen Menschen seiner Gedanken und Taten zu überführen.
Ja, leider. Wenn ich nun sagte, Gott hat mir seine Sphäre gezeigt, ich stünde als Lügnerin da. Wenn ich sagte, Gott hat mich neu gemacht, ich wäre eine Lügnerin. Wenn ich sagte, das hat mir der Heilige Geist geschenkt, ich wäre ein Weiblein im Kirchenraum grummelnd. Es gibt ihn gar nicht, diesen Heiligen Geist.

ER kann nicht entrücken, er kann nicht trösten, er kann gar nichts, er ist inaktiv, ja, tot. Deshalb hat das keinen Sinn für mich hier aktiv mitzuschreiben, denn egal was man sagt, er erkennt die Heiligkeit des Wortes Gottes nicht an. Es ist wirklich depremierend.

Persönlich finde ich es auch entwürdigend, seinen Umgang mit dem, wovon ich spreche, schließlich ist es biblisch, so wie bei dir auch. Das als privat Glauben zu klassifizieren wird ein Wurm ohne Ende. Ich schließe mich aber deinem Gebet an.

LG Canon
Canon

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Canon »

Michael, du hast ja jetzt deinen Text noch mal mit sehr wesentlichem erweitert. Volle Zustimmung. :thumbup:

Dazu kommen unendliche Reden wider den HG, die man alsdann zu widerlegen sucht, als Mensch mit HG, doch dem begegnet man dann mit Zewa wisch und weg. Man müht sich ab, wieder und wieder und nocheinmal, stets ohne Ergebnis. Es ist frustrierend. Wei steht es denn geschrieben, das man damit umgehen soll? Ich bräuchte da Hilfe, ich will nämlich auch nicht ungerecht sein, weißt du, was ich meine?

LG Canon
Hiob
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Fr 30. Okt 2020, 05:54 Gottes Wort soll aufgenommen werden
Das ist Ebene a, weil mit "Wort" eigentlich "Geist"/"Gott"/"Jesus" gemeint ist. - Es hapert immer noch an der Hürde, dass das, was der Mensch aufnimmt, das ist, was er unter "Gottes Wort" versteht. - Für ein Gnu stehen in der Bibel schwarze Zeichen - Buchstaben, Wörter. - Erst das, was der Geist in jedem Einzelnen von uns UNTERSCHIEDLICH bewirkt, macht es zu dem, was Du "Wort" nennst.
Michael hat geschrieben: Fr 30. Okt 2020, 05:54 Vor dir liegt ein Stück Brot, dir von Gott zur Nahrung gegeben. Aber anstelle es zu essen legst du es auf die Waage um das Gewicht zu messen .
Du verwechselst nach wie vor die beiden oben genannten Ebenen a und b.
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