Corona hat geschrieben: ↑Do 13. Jan 2022, 15:44
Gem. Jh-Ev war es doch so, er wollte ja Jesus zum Passah-Lamm machen. Und dies wird nun mal am Rüsttag geschlachtet.
Das ist eine mögliche Auslegung zu:
Joh 19,14 hat geschrieben:
Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König!
Und unmittelbar danach wir er gekreuzigt:
Joh 19,16 hat geschrieben:
Dann nun überlieferte er ihn an sie, damit er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesus hin und führten ihn fort.
Nun bezeugen aber alle anderen Evangelien, dass Passah vorschriftsmäßig gehalten wurde. Es fordert dies auch das Gesetz und Jesus verstieß für mich unmöglich dagegen. An diesem Tag ist es auch zum Bundesschluss gekommen ist, wovon das Jh-Ev nicht berichtet. Warum nicht? Das ist für mich erklärungsbedürftig, es war ja ein enorm wichtiges Ereignis.
Genau in dieser Nacht wurde Jesus verraten und verhaftet. Danach folgten mehrere Verhöre und Prozesse. Dafür muss man eine bestimmte Zeit einräumen, sonst funktioniert keine Rekonstruktion. Es kann damit unmöglich der Tag vor Passah Jesu Todestag sein. Damit kübelte man die anderen Evangelien total.
Eine andere Auslegung dazu ist ein simpler Schreibfehler. Mir ist klar, dass sich Christen dagegen versperren infolge gesetzer theolgischer Prämissen. Nur ist das ihr Problem. Ich kann nicht bestimmen, wie jeder mit Wahrheit umgeht, aber auch ich meine gemäß göttlichen Anweisungen vorzugehen.
Die Autoren des Jh-Ev meinten m.E. den Rüsttag zum folgenden Sabbat, weil nur das zum weiteren Verlauf eine schlüssige Abfolge der Ereignisse erlaubt. Es war jedenfalls innerhalb der Zeit der Passahwoche, dem Fest der ungesäuerten Brote, sodass man das eventuell hier gleich benannte.
Für mich ist das auch nicht der Weisheit letzter Schluss, weil ich nicht am Ort des Geschehens war, um es tatsächlich besser zu wissen, aber immer noch schlüssiger als unzulässige Harmonisierungsversuche, weil eine gesetzte Prämisse das anordnet. Es schert die Wahrheit wenig, was Theologe XY dazu meint, das gilt auch für euch Juden.
lovetrail hat geschrieben: ↑Do 13. Jan 2022, 18:05
Und es ist natürlich schon ein wichtiger Unterschied ob man "mia ton sabbaton" mit "am ersten der Sabbate" oder mit "am ersten Tag der Woche (= Sonntag) übersetzt.
Das stimmt, nur ist diese Diskrepanz unerheblich für den Zeitpunkt seiner Auferstehung. Die Frauen haben den Sabbat als Ruhetag nach dem Gesetz gehalten und finden am nächsten Tag, am "jom rishon" das Grab leer vor. So das Lk-Ev. Kein Evangelium gibt uns den tatsächlichen Zeitpunkt der Auferstehung an. Es gibt als erstes Zeugnis nur das leere Grab.
Es ist die ÜS des Mt-Ev voraussichtlich einem Harmonisierungversuch geschuldet. In dieser Hinsicht gebe ich dir Recht, dass das unstattaft wäre. Es stünde dann aber wieder gegen die anderen drei Evangelien, wobei ich die späte Dämmerung schon auf den anbrechenden Folgetag deute. Aber wie auch immer, was sagt uns das? Eine 100% Harmoniserung funktioniert nicht.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 13. Jan 2022, 22:53
Den Verlauf der Auferstehungsgeschichte kannst du unter dem angegebenen Link in voller Länge lesen, das würde ich auch echt raten, ich kann hier nicht alles zitieren.
Ich habe schon mehrere theologische Rekonstruktionen gelesen und alle folgen einem Muster. Es wird der Versuch unternommen alles widerspruchsfrei zu erklären. Siehe obige Erläuterungen. Einer Theologie der Hamonisierung folge ich durchaus, wenn dies auch möglich ist. Bei offensichtlichen Unschärfen kann sie aber nicht angewandt werden.