Da muss ich Dir mal widersprechen es ist möglich inmitten des Leidens zu sein und trotzdem im tiefsten Inneren eine vollkommene Befreiung vom Leiden zu erleben. Die Jesus-Geschichte offenbart die Bewusstseinsentwicklung eines jeden Menschen: Inkarnation, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt (das ist das universelle Muster des Lebens, meiner Ansicht nach). Gerade im Hinblick auf die Auferstehung Christi, welche möglicherweise das größte und schönste Symbol für die Überwindung des Todes und vollkommene Befreiung ist, können wir das Leid in einem neuen Licht betrachten. Wir leben nun nicht mehr unter dem Schatten des Todes, sondern im Licht der Auferstehung.
Werde, wer du wirklich bist (Zentrum für Psychosynthese)„Auferstehung ist kein Wunder, das man beweisen muss. Es ist die Offenbarung der Ganzheit, die wir alle erfahren sollen, schon in dieser Welt.“ (“Immortal Diamond”, The Search for the True Self)
Das ist etwas, was alle christlichen Mystiker gesehen haben: wir sind gebrochene Menschen in einer gebrochenen Welt und trotzdem - das ist eben die Paradoxie der Mystik - können wir Ganzheit erfahren und darin eine Erlösung finden. Dieses Zusammenwirken von Vollkommenheit und Unvollkommenheit, Ganzheit und Gebrochenheit, ist letztlich der Spannungsbogen des Menschseins, in dem das Göttliche und das Menschliche, Geist und Materie vereint sind. Der Gottmensch Jesus Christus offenbart uns unser Wahres Selbst: er verkörpert einerseits das Menschsein auf dieser Erde, mit allen Prüfungen und Herausforderungen, aber andererseits auch Christus in seiner göttlichen Natur: „Ich und der Vater sind eins.“ - wenn du Christusbewusstsein erlangst, dann kann es sein, dass Du trotzdem leidest, aber in deinem tiefsten Inneren die Welt schon überwunden hast. Zentral im Christentum ist der Glaube, dass der Paradigmenwechsel, die Befreiung in Jesus Christus bereits vollzogen wurde und wir ihm nur noch nachfolgen müssen.