Larson hat geschrieben: ↑Fr 12. Nov 2021, 17:29
Das kann ich so gut stehen lassen, da der Kranke dann nicht von unsichtbaren Möchten besessen war, welche man ausreiben muss.
Ich finde den Begriff unsichtbare Mächte nicht für ganz unangebracht, man muss damit halt nur vorsichtig sein, weil man sich biblisch unreflektiert ganz schnell eine ganze Menge darunter vorstellen kann und das mit anderen Glaubenswelten und Mythen vermischt.
Larson hat geschrieben: ↑Fr 12. Nov 2021, 17:29
Ich habe nicht geschrieben, dass das im NT eine Neuerfindung sei, sondern dargelegt, dass im Tenach nichts von Dämonen (also von finsteren Geistermächten) im NT-Sinn steht, und dass dieses Denken aus dem babylonischen Exil importiert wurde und so in den Volksmund kam.
Ok, dann stimme ich dir zu. Maßgeblich war hier wohl die persische Religion mit ihrem Dualismus, welche auch im Islam übernommen wurde.
Es ist ja vornehmlich Paulus, der von unsichtbaren Mächten spricht. Ich versuche das aber im Sinne des AT zu interpretieren. Das Problem war wohl eher, dass man das AT als Maßstab im kirchlichen Christentum außen vor ließ, weil es als jüdisch galt, und viel mehr das AT dann christlich (als von der persischen Glaubenswelt beeinflusst) verstand. Die Kirchenväter verschleiern diesen Einfluss natürlich weitgehend, da sie natürlich auch oft auf das AT beziehen und mindestens vorgeben, im Hebräischen bewandert zu sein.
Larson hat geschrieben: ↑Fr 12. Nov 2021, 17:29
Der Begriff Pseudogottheiten wäre ja dann gleich damit, dass diese nicht existieren, also fiktive, erdachte Wesen seien. Von einer Idee/Vorstellung besessen sein, ja.
So wie vorgestellt existieren sie dann zwar nicht, aber es muss sich ja nicht um reine Kopfgebilde handeln. Man kann auch reale Objekte und Personen vergotten. Da kann es dann schwer werden zu unterscheiden, ob das jenige existiert oder nicht. Was als Gottheit präsentiert wird, ist eben in Wirklichkeit nicht das, als was es vorgegeben wird. Das AT stellt das deutlich heraus, indem es vor der Anbetung von Holz, Stein etc. warnt.
Larson hat geschrieben: ↑Fr 12. Nov 2021, 17:29
Aber ich weiss nicht, respektive ich denke nicht, dass dies dem gängigen Verständnis von „Dämonen“ entspricht, abe rich wünschte, dass so das Denken ist.
Was heisst gängig ? Es gibt theologische Richtungen, die diesen Weg gehen, aber sicher nicht die meisten. Falls man vom Mainstream sprechen kann, geht der Trend eher dahin, diese schwierigen Stellen möglichst unter den Tisch fallen zu lassen.