Ruth hat geschrieben:Josi hat geschrieben:Aber warum soll ein Gott tun, was er gar nicht tun muss?
Gott sollte nicht, er wollte.
Gut. Um es dann korrekter zu formulieren: Warum sollte ein Gott tun >wollen<, was er gar nicht tun muss?
Aber wie ich sehe, hast Du meine Frage schon richtig verstanden.
Ruth hat geschrieben:Ich denke, [...]
Moooment! Das, was existenziell tatsächlich der Fall ist, richtet sich doch nicht danach aus, was Du dir denkst.
Nicht dass ich etwas gegen Dein Denken hätte, nur fürchte ich, dass alles, was tatsächlich der Fall ist, sich nicht nach Deinem Denken ausgestaltet.
Ruth hat geschrieben:Ich denke, er tat es aus Freude am experimentieren -
Du denkst Dir also, ein vollkommenes Wesen wie Gott, der ja auch vollkommen wissend sein müsste, ansonsten er nicht vollkommen wäre, sei experimentierfreudig?
Aber Ruth, ich muss doch bitten... weil; Experimente machen nur dann Sinn, wenn man nicht weiß bzw. nicht wissen kann, was dabei raus kommt.
Mir scheint, als erginge es dem lieben Gott >Deinem Denken nach< nicht anders, als Herrn Professor Hastig.
Zudem; hast Du dir Deinen Gott schon immer selbst erdacht, oder Solche von anderen Leuten übernommen?
Ruth hat geschrieben:[...] - nicht aus Langeweile. Langeweile bedeutet ja, dass einem etwas fehlt. Gott fehlt gar nichts - aber er erschafft, aus Freude am Entstehen von Neuem - [...]
Gott erschafft Neues, obwohl ihm nichts fehlt?
Hm... hört sich irgendwie nach einem vollends sattgegessenen Menschen an, aber dennoch ständig am essen ist.
Ruth hat geschrieben:[...] - und diese Freude am Entstehen von Neuem hat er auch auf die Menschen übertragen, sogar auf die gesamte Schöpfung.
Nicht von Gott ablenken bitte!
Hier geht es um Gott selbst, darum ich herausfinden möchte, warum "im Anfang" das Wort war bzw. was Gott zu diesem Wort angestoßen hat.
Denn die Welt hatte mal einen Anfang (egal ob sie nun 13,7 Milliarden Jahre alt ist, wie Physiker nachzumessen wissen, oder erst vor ca. 10000 Jahren enstand, wie Kreationisten gerne angeben).
Unstrittig ist jedenfalls, dass Gott ohne Anfang sein soll.
Darum meine Frage: Was hat Gott bis zum Zeitpunkt seiner ersten Schöpfungstat gemacht?
Langeweile wollen wir als Antriebsmotiv ausschließen.
Verständlich auch, weil einem vollkommenen Wesen (daher Gott) nichts fehlen kann.
Denn würde einem Gott etwas fehlen können, so wäre er nicht mehr vollkommen.
Anders gesagt: Man kann dem Zustand der Vollkommenheit weder etwas wegnehmen, noch hinzufügen.
Alles Handeln würde sinnlos, weil es im Zustand der Vollkommenheit keinerlei Anlässe dafür geben kann.
Und genau dieser Umstand treibt die Gotteshypothese ad absurdum, sodass nur noch die Frage übrig bleibt, wer stark genug ist, um mit dieser Tatsache "klar" zu kommen.
Ich jedenfalls kann das.