Abischai hat geschrieben: ↑Di 9. Feb 2021, 14:44
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Di 9. Feb 2021, 11:36
Die Offenbarung orientiert sich daran und übernimmt viel davon.
Die Offenbarung übernimmt gar nichts von irgendwo anders her.
Wenn sie das täte (genaugenommen wenn Johannes als Schreiber das täte) wäre sie nicht die:
"Offenbarung Jesu Christi..." !
Die Offenbarung Jesu Christi an Johannes bezieht sich auf die Zukunft ab frühestens dem Zeitpunkt der Übergabe. Hesekiel bezieht sich auf antike Mächte, und die Prophezeiungen haben sich schon vor Christi Geburt erfüllt. Zumindest die meisten davon, wenn nicht sogar alle. Ich kenn die Kontroversen darüber, die ich hier aber jetzt nicht aufgreifen will.
Die Offenbarung nimmt Bilder und Symbole aus dem AT, aber selbstverständlich die Sorte Kritik des AT am Götzendienst und Ungerechtigkeit. Wenn Tyros bei Hesekiel als Handelsgroßmacht kritisiert wird, dann hängt das zusammen mit der imperialistischen Gesinnung, der Kontrolle von Ressourcen und Land durch Versklavung, Ausbeutung und Raubbau. Kritik am Reichtum fängt da in anderen Dimensionen an. Nicht beim Besitz von einem Haus und Grundstück in dem man wohnt und von dem man sich ernährt, sondern bei Großeigentümern, die mehr haben, als sie selber brauchen und es damit anderen Menschen vorenthalten. Wenn es so Leute auch nach Tyros noch gibt, sind die ja nicht dadurch besser, weil sie keine Tyrer und Phönizer mehr sind. Die Kritik ist universell. Deswegen heisst es in
Offenbarung 18,23 denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde; denn durch deine Zauberei sind alle Nationen verführt worden.
Das sind Worte über die Hure Babylon, die aber einen Bezug aus dem bzw. zum AT herstellen.
Jesaja 23,8 Wer hat solches beschlossen über Tyrus, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Fürsten, deren Händler die Vornehmsten der Erde waren?