oTp hat geschrieben: ↑Mi 15. Sep 2021, 17:29
Aber wir gehen dieser "Behauptung" hier doch nach.
Das tun hier einige unter der Betrachtung persönlicher Berichte. Meine Generalkritik daran ist, dass diese Erfahrungen wiederum in biblische Aussagen projiziert werden. Im Einzelfall habe ich an dieser Stelle eine mögliche Erklärung für das Zeugnis von diesem Pater gegeben. Ich sage gar nicht, dass ich sämtliche Berichte auf meine nüchterne Weise erklären kann. Dazu habe ich weder Zeit noch Lust. Vor allem mache ich es mir auch nicht zur Aufgabe diese Menschen zu diskreditieren. Es gibt sicher zich tausende Menschen, die felsenfest überzeugt behaupten, von Aliens entführt worden zu sein und einige, die behaupten, in der hohlen Erde gewesen zu sein.
oTp hat geschrieben: ↑Mi 15. Sep 2021, 17:29
Die Geschichte Hiobs mit Satan wird ja "entmythologisiert" heutzutage. Man sagt: "Das ist nur eine Art von Geschichten-Erzählerei. In Wirklichkeit existiert kein Satan."
Und das behauptet man mit dem Brustton tiefster Überzeugung, ja, mit angeblichem, unerschütterlichem, fundiertem Wissen.
Das ist dann aber keine Entmythologisierung, sondern eine Falsifikation. Wobei ich diese Bezeichnung in den meisten Fällen nicht mal für angebracht halte. In der Regel haben wir es mit einer schlichten Leugnung zu tun, die aber im rational methodischen Gewand daher kommt. Ich wäre geneigt dafür den Begriff Apothese (Weglegung) einzuführen. Da hier aber eine Verwechslungsgefahr besteht und der Begriff These weithin schon reklamiert ist, als sei damit ein methodisch hoher Anspruch verbunden, verstehe ich auch, wenn der sich nicht durchsetzen würde.
Falls noch nicht bekannt, empfehle ich einen älteren Beitrag von mir, wie ich mit akademisch legitimierter Entmytholisierung/Entmystifizierung umgehe :
Re : Die Entmystifizierung des Satans
oTp hat geschrieben: ↑Mi 15. Sep 2021, 17:29Ich würde sagen, aus tiefster Unwissen darüber, dass eine unsichtbare, übergeordnete Welt existieren kann.
Nein, dahinter steckt eine andere Motivation. Das ist die Selbsterhöhung und ein einklagbares Eigentumsrecht aufgrund von selbstzugeschriebener Leistung, Stärke, und Erfolg. Dafür müssen auch Unsichtbares und Fiktionen her halten, denen sie opfern. Der Staat ist so ein Ding, oder die Versicherung, die Hoffnung auf die Wissenschaft, die Börse, das Wirtschaftswachstum. Das sind Spekulationen und Berechnungen auf die Zukunft, dafür steht die Schlange in der Bibel.
oTp hat geschrieben: ↑Mi 15. Sep 2021, 17:29Ich darf allerdings sagen, dass ich den Homer gelesen habe.
Dazu gibt es ein interessantes Buch, das ich empfehlen kann :
Heinz Warnecke - Homers Wilder Westen
Dazu gab es mal eine Radiosendung im SWR, die ich auch noch irgendwo gespeichert hab. Bei Interesse kann ich sie raus suchen.
Vom gleichen Autor gibt es übrigens auch noch ein Buch über Paulus Reise nach Rom (
Heinz Warnecke - Paulus im Sturm), wo er daran zweifelt, dass Paulus auf dem heute so benannten Malta war, sondern stattdessen in der Apostelgeschichte die Insel
Kefalonia gemeint sei. Der Autor hält die Insel auch für das Ithaka des homerischen Odysseus. Wie im Wikipedia Artiel erwähnt, ist die Studie des Autors über Homer aber nicht aus dem Jahre 2018, sondern um einiges älter. Meine erste Auflage des Buches ist aus dem Jahre 2008. Wikipedia bezieht sich auf die aktuelleste Ausgabe. Seine Malta-Kefalonia These ist noch mal um einiges älter. Das erste Buch dazu kam bereits 1987 raus.