Savonlinna hat geschrieben:Deine ideologische Klausel habe ich jetzt blau gefärbt.
Damit ist nur gesagt, dass wir nur über uns als Menschen etwas aussagen können.
Savonlinna hat geschrieben:Meist erklärst Du dann eben immer noch dazu, dass es aus Gottes Sicht anders aussieht.
Falls es ihn gibt - ja. - Aber ich bestehe nicht darauf, dass es ihn gibt.
Savonlinna hat geschrieben: Du schließt damit per Dekret aus, zum Beispiel, dass Gott so aufgefasst werden kann, dass es ein Etwas ist, das sich durch alle Menschen realisiert. Also etwas, das wächst, langsam entsteht.
Daraus kann man jetzt zweierlei schlussfolgern:
1) Gott ist eine rein inner-menschliche Größe (es gibt ihn also nicht, außer in einem selbst - Feuerbach lässt grüßen) - dies ist nicht widerlegbar.
2) Gott ist eine Existenz, die sich nach und nach im Menschen zeigt (das wäre die christliche Variante) - dies ist ebenfalls nicht widerlegbar.
Beides wären "Ideologien", weil sie jeweilige Prämissen haben.
Aber meine Aussage ist doch eine ganz andere (jetzt kommt schon wieder dasselbe in anderem Gewand):
Wenn "die Welt" nicht nur Wille und Vorstellung ist, sondern eigene Existenz, sind "Wahrnehmung" und "Sein" zwei Paar Stiefel - mehr ist meine Aussage wirklich nicht. - Ich rätsele immer noch, wie ich Dir damit in die Quere komme. - Was wäre denn DEIN Entwurf zu dem, was "die Welt" ist?
Savonlinna hat geschrieben:Damit wäre Deine strikte Trennung - Gott und Mensch - hinfällig.
Moment: Da nach christlicher Lesart der Mensch Göttliches in sich trägt, gibt es diese Trennung ohnehin nicht. - Wenn eine Perle in der Muschel ist, gibt es dort ebenfalls keine Trennung zwischen Muschel und Perle - trotzdem ist eine Perle etwas anderes als eine Muschel.
Savonlinna hat geschrieben:für Dich sind Mensch und Gott Gegensätze.
Nein (aber jetzt sehe ich langsam, wo der Hund begraben liegt):
Mensch und Gott sind in sich verwoben, aber auch trennbar.
Savonlinna hat geschrieben:Du schließt mit Deiner obigen Definition nicht nur alle Nicht-Gläubigen aus, sondern ganze Horden von Christen und Theologen.
Das wäre nicht in meinem Sinne, weshalb Röm 1,14f so wichtig ist:
14 Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz,
15 da sie ja beweisen, daß das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist
Im Grunde steht hier: Gott ist im Herzen des Menschen, unabhängig davon, ob dieser Mensch die Bibel kennt oder nicht.