Timmi hat geschrieben: ↑Do 18. Feb 2021, 10:21
Ist schon komisch all mein Streben
führt zur Nacht ein Eigenleben
will der Schlaf mich so belasten
muß wohl auch noch Träume fasten
Hallo Timmi. Das ist ja ein lustiges Gedicht... finde ich. Sehr lustig!
Es hat auch Tiefe, denn das, was Du da beschreibst, ist keine Kleinigkeit.
Reinheit spiegelt sich tatsächlich wieder im Schlaf, in den Träumen!
Erst wenn man auch in den Träumen Versuchungen nicht mehr erliegt, hat man sie wirklich überwunden. Das klingt mehr als unfair - es ist wirklich schrecklich. Aber ich denke schon, dass es so ist.
Der erste Schritt ist immer, ein Laster fallen zu lassen. Das muss aber sehr konsequent geschehen. Nicht unbedingt von heute auf morgen. Aber niemals einen Schritt zurück gehen. Sehr streng sein. Und zwar für immer. Egal was kommt, niemals nachgeben, niemals nachlassen. Und vor allem: Beten, viel beten. Und sich auch Gedanken darüber machen: Wieso will ich eigentlich auf etwas verzichten? Ist mein Drang, eine Sucht abzulegen denn begründet? Wenn ja, worin? Es muss ein klarer, triftiger Grund vorhanden sein, damit mann den Angriffen auch stand halten kann. Aus dem Unterbewusstsein heraus wird man nämlich wieder und wieder angegriffen, und wenn man da nichts entgegenzusetzen hat, was unter allen Umständen ein klares „Nein“ erzeugt, kann man es auch gleich bleiben lassen.
Dann aber kann es viele Jahre dauern, bis diese Entscheidung und dieser Wandel auch in den Träumen ankommt. Zuerst ist es am Schlimmsten, vielleicht ein paar Wochen oder Monate. Das Unterbewusstsein wehrt sich, es will sich durchsetzen und nicht verzichten. Wie lange das dauert, hängt auch davon ab, inwieweit wir noch schwach sind in unserer Entscheidung. Solange noch ein Schwachpunkt erkennbar ist, wird es immer wieder versucht. Da können auch die komischsten Dinge passieren, was uns verwirren mag und auch gezielt an unsere Begründung richtet. Darum ist es auch so wichtig, dass die Begründung stimmt.
Die Träume sind ein Spiegel unserer Vergangenheit. Die Spuren, die unser Verhalten in uns selbst hinterlassen hat, sind wirklich tief und lassen sich nicht so einfach durch eine Verhaltensänderung auslöschen. Es braucht Zeit, Geduld, harte Arbeit an sich selbst und vor allem Gebete. Je früher ein Mensch damit begonnt, desto besser. Wenn jemand erst in hohem Alter damit anfängt, ist es vielleicht schon zu spät. Seine Lebensführung hat sich dermassen tief in ihn eingebrannt, dass er sie kaum mehr loswerden kann. Das ist die Unreinheit der Seele, die über den Tod hinaus fortbesteht.