Wenn ich mich da mal etwas einmischen darf, das ist korrekt.Hiob hat geschrieben: ↑An Detlef
"Wissenschaft" ist eine methodische Disziplin, "Naturalismus" ist eine weltanschauliche Disziplin.
"Naturalismus" ist aus meiner Sicht eine philosophische Haltung mit einer Ontologieaussage, d.h. eine Behauptung rund um Existenz.
Es ist aber auch ganz leicht erkennbar, dass der Begriff "Naturalismus" sehr beliebig eingesetzt wird.
Man erkennt dies sogar an diesem Thread, denn wir befinden uns explizit nicht im Bereich "Philosophie".
Meine Haltung wird gerne als die "eines Naturalisten" eingestuft.
Tatsächlich (und das kann man in den alten Beiträgen dieses Forums hier finden) vertrete ich die Position, dass Wahrnehmung nicht 1:1 an Existenz herankommen kann.
Selbstverständlich hat dies Konsequenzen in Bezug auf Behauptungen rund um "welche Existenzen gibt es":
=> man kann keine Aussage, keinen Überblick zu Existenzen einnehmen.
Aussagen à la "es gibt nur naturwissenschaftlich Erforschbares" können nicht gemacht werden.
Dies bedeutet aber nicht, dass diese Aussagen falsch sein müssen!
=> Sie können nur nicht aufgestellt werden.
Aussagen à la "es gibt Existenzen, die über naturwissenschaftlich Erforschbares hinausgehen" können nicht gemacht werden.
Dies bedeutet aber nicht, dass diese Aussagen falsch sein müssen!
=> Sie können nur nicht aufgestellt werden.
"Detlef" hat hierzu sicherlich eine eigene Meinung, ich jedenfalls sehe diese Aussage kritisch, weil sie letztlich nicht aufgestellt werden kann. (siehe oben)Hiob hat geschrieben: ↑An Detlef
Nimm einfach hin, dass Naturwissenschaft ein bestimmtes Feld der Wirklichkeit vorbildlich abdeckt und andere Felder halt nicht
Das ist korrekt im Sinne von "man kann keine Aussage zu Existenz machen", ob es sich aber um eine falsche Aussage handelt, können wir nicht entscheiden.Hiob hat geschrieben: ↑An Detlef
Was NICHT gut ist, ist, wenn man dieses eine Feld als das einzige Feld der Wirklichkeit bezeichnet.
Aus meiner Sicht zeigt sich hier wieder die Beliebigkeit im Umgang mit dem Begriff "Naturalismus", denn die Absicht den Körper und die dortigen Wahrnehmungsmöglichkeiten erforschen zu wollen ist keine Existenzaussage.Hiob hat geschrieben: ↑An Detlef
Gilt für Dich folgendes NICHT?Der Naturalismus ist die Auffassung, ... dass auch der Geist oder das Bewusstsein Teil der physischen Natur sei oder, alternativ, gar nicht oder höchstens als Illusion existiere. (wik)
Tatsache ist:
Man weiss heute wie der Körper gesteuert wird -> Beispiel: Nervenimpulse zur Muskelkontraktion.
Die Behauptung, ein Mensch wäre "Etwas", das den Körper steuern würde, scheitert daran, dass bei diesem "Etwas" keinerlei Einsicht über die Nervenimpulse vorhanden ist.
(man kann das noch an vielen Wahrnehmungseffekten, Krankheiten, Abweichungen, festmachen - für den Alltag müsste diese grobe Darstellung aber ausreichen)
=> Trennt das "steuernde Etwas" philosophisch vom Körper, dann ergibt sich das Problem, dass "das Etwas" die Körpersteuerung gar nicht durchführen kann.
Damit liegt ein einschränkender Rahmen vor, durch den es gerechtfertigt ist, die Realisierung der menschlichen Wahrnehmung über den Körper zu untersuchen und die Vermutungen auf den Körper zu beschränken.
Selbst wenn sich abschliessend ergeben sollte, dass die menschliche Wahrnehmung rein durch Körperfunktionen abläuft, es also um "reine Materie" geht, bedeutet dies nicht, dass man deshalb Aussagen zu "welche Existenzen gibt es" machen kann.
Das Wissen, rund um die Steuerfunktionen des Körpers, liegt (so wie ich es sehe) erst seit relativ kurzer Zeit vor.
"Philosophie" ist nicht bekannt dafür, dass sie notwendige Korrekturen durchführt und so werden sämtliche Metaphysik-Ansichten, die sich vermutlich aus dem Rätsel des Menschen (menschliche Wahrnehmung) ergeben haben, weiterhin vertreten.