Medien, Gesellschaft und Kirche

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Sunbeam
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 16:58

Aber Deine demokratisch-positiv gewendete Interpretation erklärt natürlich, warum Medien interessiert sind, möglichst viele Menschen zu beeinflussen - denn sie schaffen sich damit ihre Götter.
Sicherlich und mit Recht, sie füllen nur die Lücken, die zum Beispiel eine katholische Kirche in den Seelen der Menschen hinterlassen hat, die von dieser Kirche wieder und wieder maßlos enttäuscht wurden. Aber halt - hier sollten wir die Haus und Hofkirche der Grünen nicht vergessen, denn den evangelischen Kirchen steht wohl eine noch düsterere Zukunft bevor, als einer zentralistisch regierten Partei wo angeblich Jesus auch "drin sein soll", tschudligung, ich meine natürlich die RKK.

Jeder Äon hat seine eigenen Götter, geschaffen von jenen, die sich dann darüber zynisch amüsieren, wie blöde doch die Menschen sind, die auf diesen Jahrtausende alten Hokuspokus immer noch herein fallen.
Und auch du wirst den Menschen diese Ersatzgötter nicht ausreden können, du könntest nur in Schrift in Wort in irgendwelchen weltanschaulichen Foren deine persönliche Rache am Säkularismus nehmen, was du ja auch tust.

Und was tat denn die Presse je anderes im Sinn und Zweck gewesen, als möglichst viele Menschen im weltanschaulichen Sinne von Aufsichtsrat und den allgewaltigen "Mogulen" der Medienkonzerne zu manipulieren.
Du selbst kennst doch das Verhältnis von Chefredakteur und seinem Fußvolk, das war doch noch niemals wirklich anders, auch nicht zu Zeiten von Heinrich Heine, Zola, und Balzac. Vielleicht waren schon die täglichen Nachrichten der Höhlenmenschen (sozusagen die Mammut-News) von einer gewissen Demagogie nicht frei....

Was ich eigentlich sagen wollte, keiner von uns wird gezwungen, eine Zeitung in die Hand zu nehmen, oder die Nachrichten im TV zu verfolgen, geschweige denn, diese für bare Münze zu nehmen. Uns wird wohl nichts anderes bleiben, als auf mehr oder weniger Niveau zu müpfen und zu meckern.
(Was wir ja nun auch fleißig und ausgiebig getan haben.)
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Paul
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Paul »

ärgerlich ist, dass es es forumsregeln gibt...und überhaupt einen gesellschaftsvertrag

nachdem das jetzt klar ist, können wir uns jetzt auch als erwachsene unterhalten :mrgreen:

meine tochter hat das studiert...am anfang hat sie sich noch gesträubt :mrgreen:

68`er und so :lol:

ich sagte es bereits, ihr habt das vergnügen, sich mit einem der genialsten auf dem planeten auszutauschen

glaubt ihr nicht?---tja, werdet dann in der hölle landen :devil:
Zuletzt geändert von Travis am Do 11. Mär 2021, 18:48, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Mehrere Ein-Satz-Beiträge zusammengeschoben. Überflüssige Beiträge gelöscht.
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Timmi

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 14:04
Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 13:38 Würdest du das darstellen? Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie eine solche Rechnung aussehen würde. Der Staat hat Schulden bei der Kirche?
Ich mache es nur kurz, damit wir nicht in ot abgleiten und tue dies nur im Kontext von "Was machen die Medien daraus?".

1) Kirchensteuer: Staat verdient an der Dienstleistung des Organisierens über den allgemeinen Steuereinzug - im meine es sind 2 - 4%.
2) Zahlen von bspw. CARITAS-Kindergärten bis zu 98% ist das Zahlen EIGENER Leistungen, da der Staat dafür zuständig ist, aber dankbar ist, dass er es an vorhandene Trägerschaften outsourcen kann.
3) Denkmalschutz ist Sache des Amtes für Denkmalschutz, als staatliche Pflicht.

4) Den Bischofsgehältern, etc., die etwa 700.000 Mio Euro pa ausmachen, stehen Zinsforderungen zu Schulden des Staates gegenüber der Kirche gegenüber. - Das sind je nach dem 2 - 4% dieser geschuldeten Summe. - Im Bundestag wurden vor einigen Jahren diese Schulden mal taxiert - es kam je nach Partei irgendwas raus zwischen 20 Milliarden und über 100 Milliarden Euro. - Nehmen wir 2% Zins auf 50 Milliarden Schulden, wären das alleine 1 Milliarde Euro pa - was mehr ist als die 700.000 Mio Euro.

Jetzt zum Thema: Wie kann es sein, dass dies medial nicht kritisch untersucht wird und dementsprechend darüber berichtet wird? Stattdessen ist von 19 Milliarden Euro pa die Rede, die der Kirche vom Staat GESCHENKT werden. - Das ist grob fahrlässige bis absichtliche Volksverdummung.
Kann man leider nicht viel mit anfangen, Hiob, da wirklich belastbare Zahlen und Informationen fehlen. Mir scheint das sind spekulative Berechnungen, nach einem 'Was wäre wenn'-Verfahren. Aber mal eine Frage, benutzt du den Punkt als Dezimaltrennzeichen?

Zum Thema: Dazu wären erhebliche Recherchen nötig, um das plausibel aufzudröseln. Und Journalisten sind keine Fachleute, auch wenn sie manchmal als Experten ausgegeben werden.
Timmi

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 15:38 Beitrag von Hiob » Do 11. Mär 2021, 15:38
Sunbeam hat geschrieben: ↑
Do 11. Mär 2021, 15:04
Du meinst also, die Öffentlichkeit, hier dann eine säkularisierte Gesellschaft habe sich jeglicher Kritik an der RKK zu enthalten oder herauszuhalten?
Zumindest hat sie nicht über den Kopf der Justiz eigene Urteile zu fällen, als sei dies "Wahrheit". Und weiterhin sollte sie die Frage beantworten, warum sie an einem Verein interessiert ist, deren Mitglied sie nicht ist. Und drittens, man wagt kaum es auszusprechen, sollte man sich seriös und kritisch informieren. Sonst kommt da nur Hetze raus, was letztlich der RKK weniger schadet als der Medien-Gesellschaft selbst.
Hiob, das ist aber lebensfremd. Du erwartest wirklich eine differenzierte und ausgewogene Sichtweise oder gar eine Enthaltung bevor wider besseren Wissen eine Beurteilung erfolgt? Die RKK ist ja eine durchaus mächtige Institution in unserer Gesellschaft, die natürlich auch Politik in ihrem Sinne betreibt. Da werden selbstverständlich diejenigen, die nicht Mitglied dieser Organisation sind, nicht dazu schweigen. Und es ist nicht einfach alles nur innerkirchlich, was dazu deklariert wurde.

Auch eine weitgehende Autonomie wird beobachtet werden, ob sie sich mit dem gesellschaftlichem Rahmen übereinbringen läßt, um dann Kritik zu erfahren.
An dem Punkt sind wir doch längst und auch die Abschottung wird diesen Prozess nicht aufhalten.
Sind die Hunde erst von der Leine gelassen und haben Witterung aufgenommen, folgt der Rest dem üblichen Drehbuch mit Blutgeruch und Halali. Wen stören schon eigene Opfer wenn das Jagdfieber ausgebrochen ist.
Hiob
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 17:30 Sicherlich und mit Recht, sie füllen nur die Lücken, die zum Beispiel eine katholische Kirche in den Seelen der Menschen hinterlassen hat, die von dieser Kirche wieder und wieder maßlos enttäuscht wurden.
Das ist doch keine Alternative. Du kannst doch keine Gartenharke durch eine Büchse Red Bull ersetzen. Das ist doch eine ganz andere Kategorie. - Und außerdem: Der Mitgliederschwund kommt doch im wesentlichen, weil die Menschen zeitbedingt nichts mehr mit geistlichen Größen anfangen können - dass da jetzt noch etliche dazu kommen, die wegen der Missbrauchs-Affäre austreten, ist doch nur eine Zusatz-Erscheinung. Da gab es einen äußeren Impuls, der der geistlichen Morschheit den letzten Todesstoß gegeben hat.
Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 17:30 auch du wirst den Menschen diese Ersatzgötter nicht ausreden können, du könntest nur in Schrift in Wort in irgendwelchen weltanschaulichen Foren deine persönliche Rache am Säkularismus nehmen, was du ja auch tust.
Richtig - einem Tsunami kann man nichts ausreden - das sind Monsterwellen einer Zeit. - Falsch - es geht hier nicht um Rache am Säkularismus, sondern um dessen Aufpeitschung durch viele Medien, um immer wieder den Blick aufs Thread-Thema zu lenken.
Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 17:30 Du selbst kennst doch das Verhältnis von Chefredakteur und seinem Fußvolk, das war doch noch niemals wirklich anders, auch nicht zu Zeiten von Heinrich Heine, Zola, und Balzac.
Insofern könnte man mir Blauäugigkeit unterstellen. Was jedoch heute anders ist: Wenn eine kaisertreue oder putintreue Presse das Volk verdummt, gibt es dort immer die Heinrich Heines, Zolas, und Balzacs. Heute dagegen ist die Intelligenzia weitgehend auf Seiten der Medien, was die Sache schlimmer macht. - Urigerweise wird man dies dahingehend deuten, dass die heutigen Medien auf dem richtigen Wege seien - es ist also wieder mal brillant verwirrt.
Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 17:30 Was ich eigentlich sagen wollte, keiner von uns wird gezwungen, eine Zeitung in die Hand zu nehmen, oder die Nachrichten im TV zu verfolgen, geschweige denn, diese für bare Münze zu nehmen.
Wenn das Dich oder mich betrifft, sehe ich das genauso. Aber es gibt noch die überwiegende Mehrzahl der Bürger, die nichts anderes haben, als sich über die Haupt-Medien zu informieren - also tagesschau, heute, Talkshows, Tageszeiten, etc. - sie haben keine Zeit für mehr.
Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 17:30 Uns wird wohl nichts anderes bleiben, als auf mehr oder weniger Niveau zu müpfen und zu meckern.
Klar - und um Dich zu beruhigen: Ich bin da distanzierter, als ich erscheine. Aus meiner Sicht treten Gesellschaften immer in neue Phasen ihrer Entwicklung - wir stehen heute an einer Schwelle dazu. - Es gibt eine geistige Destabilierung der Medien, der Beginn einer Amerikanisierung der Medien, das Durchdrungenwerden von Dingen, die es in einer Gesellschaft, die noch alle Tassen im Schrank hat, nicht geben würde. - Gleichzeitig werden wir die Nachwehen von Corona erleben: All die Schulden bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Regression (wie es allein aus demographischen Gründen zu erwarten ist) - und unsere Nachgeborenen, die es nicht anders kennen, als dass für einen gesorgt wird und man die Erfüllung von Ansprüche selbstverständlich erwarten darf. - All das flankiert von einem Gender-Gaga-Werk und einer Sprach-Polizei sowie einer als "neue Empfindsamkeit" bezeichnete Bewegung, die es cool ansieht, wenn man "Ängste" empfindet und einen Therapeuten aufsucht, wenn das eigene Kind in der Kita aus Versehen ein nicht-vegetarisches Gericht vorgesetzt bekommt.

Ich mache mir einfach Sorgen um Kinder und Kindeskinder und den geistigen/geistlichen Zustand der Gesellschaft, in der sie leben sollen - mich selber kann nichts mehr erschüttern, des sei Dir gewiss.
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Sunbeam
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 20:18

Ich mache mir einfach Sorgen um Kinder und Kindeskinder und den geistigen/geistlichen Zustand der Gesellschaft, in der sie leben sollen - mich selber kann nichts mehr erschüttern, des sei Dir gewiss.
Mir aus dem Herzen gesprochen, das einzige, was für mich überhaupt noch zählt, das wäre genau diese Sorge um meine, oder sagen wir ruhig - um unsere Kinder und Kindeskinder, nichts anderes ficht mich mehr an, nichts andere treibt mich mehr um, einmal so gesagt.

Immer im Blick auf Martin Niemöller: Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

Und jetzt wage ich mich einmal ganz weit vor: Ich werde eher meine Enkel zum Christentum bekehren, als das ich mit ansehe, wie sie einem dieser roten, grünen, oder schwarzen Rattenfänger hinterher laufen,
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Hiob »

Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 18:40 Aber mal eine Frage, benutzt du den Punkt als Dezimaltrennzeichen?
:lol: Sorry - in diesem Fall unabsichtlich ja.
Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 18:40 Journalisten sind keine Fachleute, auch wenn sie manchmal als Experten ausgegeben werden.
Tja - sie sehen es anders. Bzw. sie beziehen sich auf Fachleute und interpretieren sie in ihrem eigenen Verständnis.
Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 18:40 Mir scheint das sind spekulative Berechnungen, nach einem 'Was wäre wenn'-Verfahren.
Ja - und vor allem rechnet man wahnsinnig viele Posten ein, die für gemeinnützige Vereine gelten. - Verkürzt: Wenn die Kirchen Dienstautos nutzt, werden die damit verbundenen Steuererleichterungen als Zahlung des Staats an die Kirche bezeichnet - da ist vieles echt lächerlich, was da drin steht.
Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 19:12 Da werden selbstverständlich diejenigen, die nicht Mitglied dieser Organisation sind, nicht dazu schweigen.
Schon - aber mich hat das wirklich auf die Frage gebracht: Wie weit darf das gehen? - Hiob fingert angeblich 1985 an Buben rum, es wird angezeigt, der Staatsanwalt schaut sich das an und lässt Hiob laufen, weil es verjährt ist. - Jetzt kommt Otto2 und sagt: "Moment - wenn es da kein staatliches Urteil gibt, mache ICH das jetzt". Das geht doch nicht.

Zumal - und das ist jetzt Insiderwissen aus 2015 - die Kirche sogar Gelder an Leute überwiesen hat, die nachweislich NICHT missbraucht wurden - es gibt also auch Mitläufer. Aber das nur nebenbei. - Was ich sagen will: Die Journalistenschulen wissen doch, dass ein Nicht-Verurteilter öffentlich als unschuldig zu gelten hat, selbst wenn man sich selber denkt, dass er NICHT unschuldig ist. Journalistenschulen müssten doch ebenfalls wissen, dass Beschuldigungen keine Beweise sind. Natürlich kann ein Richter ermessen, dass eine Beschuldigung glaubhaft ist und auf dieser Basis jemanden verurteilen - aber eben nur der Richter.
Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 19:12 Sind die Hunde erst von der Leine gelassen und haben Witterung aufgenommen, folgt der Rest dem üblichen Drehbuch mit Blutgeruch und Halali. Wen stören schon eigene Opfer wenn das Jagdfieber ausgebrochen ist.
So - und da würde ich erwarten, dass eine rechtstaatliche und aufgeklärte Institution ("4. Macht") da rein krätscht statt selber der Täter zu sein.
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 20:32 Und jetzt wage ich mich einmal ganz weit vor: Ich werde eher meine Enkel zum Christentum bekehren, als das ich mit ansehe, wie sie einem dieser roten, grünen, oder schwarzen Rattenfänger hinterher laufen,
Jaja - eigentlich bist Du ein geistlicher Mensch, hinter dessen gelegentlichen sprachlichen Wutausbrüchen ein geistlich verletzbarer Mensch steckt.
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Paul
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Paul »

ich schrieb es bereits...nach einem langen materialistischen leben sagte mein bekannter zu mir...die einzige realität für mich jetzt ist meine seele
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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 20:37
Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 19:12 Da werden selbstverständlich diejenigen, die nicht Mitglied dieser Organisation sind, nicht dazu schweigen.
Schon - aber mich hat das wirklich auf die Frage gebracht: Wie weit darf das gehen? - Hiob fingert angeblich 1985 an Buben rum, es wird angezeigt, der Staatsanwalt schaut sich das an und lässt Hiob laufen, weil es verjährt ist. - Jetzt kommt Otto2 und sagt: "Moment - wenn es da kein staatliches Urteil gibt, mache ICH das jetzt". Das geht doch nicht.
Auch der Staatsanwalt, Vater zweier kleiner Buben, wird sagen, 'Dieses Schwein gehört bestraft, leider sind mir die Hände gebunden'. Das Volk fällt ja kein juristisches Urteil, sondern spricht ein Verachtung aus und praktiziert eine soziale Verächtung. Eine vollbrachte Tat wird ja nicht ungeschehen durch Verjährung, sondern lediglich die Strafverfolgung ausgesetzt.

Was ich sagen will: Die Journalistenschulen wissen doch, dass ein Nicht-Verurteilter öffentlich als unschuldig zu gelten hat, selbst wenn man sich selber denkt, dass er NICHT unschuldig ist. Journalistenschulen müssten doch ebenfalls wissen, dass Beschuldigungen keine Beweise sind. Natürlich kann ein Richter ermessen, dass eine Beschuldigung glaubhaft ist und auf dieser Basis jemanden verurteilen - aber eben nur der Richter.
Ja, das ist eine Sache, die auch meine Frau, die ja Juristin ist, ständig bemängelt, dass Journalisten, selbst wenn sie als Prozessbeobachter anwesend sind, die rechtlichen Dimensionen, gar nicht begreifen, aber trotzdem lustig wie falsch, darüber berichten und damit einen falschen Einddruck vermitteln.
Ich glaube, in vielen Fällen ist das Absicht, um Stimmungen aufzubauen, um für gefühlte Gerechtigkeit zu sorgen oder einfach nur zu zeigen wie mächtig die Feder sein kann. So manche können davon berichten, wie eine solche von Journalisten veranstaltete Hexenjagd, ihr Leben ruiniert hat. Selbst bei nachgewiesenen Falschbehauptungen braucht nur irgendwo ein dürrer versteckter Zweizeiler als Gegendarstellung erscheinen, der nichts mehr an dem verursachtem Urteil und Stimmung in der Bevölkerung ändert. Es ist nur zu hoffen, dass diese oft beobachtete Kaltblütigkeit, ja sogar moralisch gesehen eine Perversion, einer höheren Gerechtigkeit zugeführt wird.


Otto2 hat geschrieben: Do 11. Mär 2021, 19:12 Sind die Hunde erst von der Leine gelassen und haben Witterung aufgenommen, folgt der Rest dem üblichen Drehbuch mit Blutgeruch und Halali. Wen stören schon eigene Opfer wenn das Jagdfieber ausgebrochen ist.
So - und da würde ich erwarten, dass eine rechtstaatliche und aufgeklärte Institution ("4. Macht") da rein krätscht statt selber der Täter zu sein.
Wird nicht geschehen, im Gegenteil. Im Zuge einer totalitären Erfassung und Umstrukturierung unserer Gesellschaften, wird auch das Bewußtsein für Recht in Mitleidenschaft gezogen werden.
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